Es ist so weit: 2020 neigt sich dem Ende zu. Die Bilanz eines ungewöhnlichen Jahres.
Als mir dieses Fotomotiv vor einigen Wochen begegnete, war mir an vielen Stellen statt nach einem „JA“ doch eher nach einem „NEIN“ zumute.
Und überhaupt: „Fünf vor zwölf “ ist es auf die eine oder andere Weise wohl das ganze Jahr hindurch gewesen. Das war ungewohnt und oft auch anstrengend.
„Wer jetzt noch lacht, der hat Reserven“, lautet der altbekannte Spruch, und ich fand ihn dieses Jahr nicht mehr besonders lustig – obwohl ich weiterhin sehr gerne lache und den Humor auch in einem so gesehen lausigen Jahr auf jeden Fall beibehalte.
Selbstverständlich hatten wir alle ganz andere Pläne für dieses Jahr. Es hilft nur alles nichts: Die Dinge sind in jedem Augenblick ja nun mal wie sie sind. Punkt. Unrealistische Erwartungen ändern nichts daran.
Oft wurde in Gesprächen deutlich, wie schwer es uns fällt, den gegenwärtigen Zustand der Dinge einfach einmal nüchtern zur Kenntnis zu nehmen. Außerdem durften wir regelmäßig erkennen, dass unsere Ansichten und Meinungen lediglich Arbeitshypothesen über Zusammenhänge und mögliche Abläufe sind. Ständig bemerkten wir, dass es weitere Faktoren gab, die wir bislang übersehen hatten.
Mein Respekt diesbezüglich gilt da ganz sicher den Forschern/Virologen/Wissenschaftlern, die ihr Wissen dieses Jahr ausgiebig mit uns Hobbyvirologen teilten. Die Fähigkeit, immer wieder festzustellen „… da haben wir gestern zu kurz gedacht …“, geht ihnen erstaunlich leicht über die Lippen.
Vor allem aber wurde deutlich, dass das Leben komplex ist und wir letztlich immer wieder nur unser Bestes tun können. Dass wir – bei allem, was gerade ist – weiterhin auch ein Auge für das haben sollten, was schön ist und uns hilft. Und dass es sich lohnen kann, auf Lösungen zu vertrauen – auch wenn wir sie heute noch nicht kennen.
Wir wünschen Ihnen, Ihren Familien und Freunden einen guten Rutsch ins neue JAhr!
■ Karsten van Husen