1/2020 Nachhaltig gut – Geldanlage mit gutem Gewissen

Nachhaltigkeit ist „in“, das Modewort kursiert immer häufiger in ganz verschiedenen Bereichen. Aber was genau verbirgt sich eigentlich hinter nachhaltigem Investieren?

Der Gedanke der Nachhaltigkeit stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft. Wer nur so viele Bäume fällt, wie wieder nachwachsen können, sorgt dafür, dass der Wald für die künftige Nutzung zur Verfügung steht und auf Dauer seinen Wert behält. In diesem Sinne formulierte der sächsische Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz schon im 18. Jahrhundert erstmalig das Prinzip der Nachhaltigkeit. Zu Beginn stand demnach ein plausibles Konzept, wie die natürlichen Ressourcen vor einer Übernutzung zu bewahren sind, um dauerhaft von ihnen leben zu können.

Auch in der Geldanlage zielt die Nachhaltigkeit auf ein verantwortungsvolles Handeln, welches auch zukünftige Generationen mit einschließt. Nachhaltige Geldanlage ist die allgemeine Bezeichnung für verantwortliches, ethisches, soziales, ökologisches Investment. Laut Definition des „Forum Nachhaltige Geldanlage“ ergänzt die nachhaltige Geldanlage die klassischen Kriterien Rentabilität, Liquidität und Sicherheit um ökologische, soziale und ethische Bewertungspunkte.

Das hört sich nicht nur gut an, es ist auch der wichtigste Trend beim Thema Geldanlage. Laut einer Umfrage aus September 2019¹ finden 68 Prozent der Befragten das Thema Nachhaltigkeit bei ihrer Geldanlage eher wichtig beziehungsweise sehr wichtig. Besonders häufig brachten dies die 18- bis 35- Jährigen an. Interessant war dabei die gleichzeitige Äußerung, dass die voraussichtliche Rendite keinesfalls zu kurz kommen dürfe.

Wie teuer ist das gute Gewissen denn nun?
Zu dieser spannenden Frage hat es schon einige Berechnungen gegeben. In der Regel wurde hier ein klassischer Aktienindex mit einem entsprechenden nachhaltigen Index verglichen. Bezogen auf die vergangenen Jahre war das Ergebnis fast immer das gleiche: Die nachhaltige Variante hat sich ungefähr genauso gut entwickelt wie der klassische Index. Und oftmals mit etwas geringeren Schwankungen (siehe Beispielgrafik).

Und welche Aktiengesellschaft ist besonders nachhaltig?
Auf diese Frage gibt es sehr unterschiedliche Antworten. Verschiedene Ansätze von Ratingunternehmen führen mitunter sogar zu gegensätzlichen Ergebnissen. Zwei konkrete Beispiele: Ist der Hersteller von Elektroautos nachhaltig oder aufgrund der umweltbelastenden Produktion der Batterien eben nicht? Gilt es, das Pharmaunternehmen aufgrund der notwendigen Tierversuche negativ einzustufen, oder überwiegen die positiven Aspekte?

Das „grüne“ Investieren gestaltet sich in der Praxis komplexer als erwartet. Eine besonders bequeme Lösung ist es da, die Auswahl von nachhaltigen Investments, die gleichzeitig gute Renditechancen bieten, einem erfahrenen Profi zu übertragen: zum Beispiel in Form einer fondsbasierten Vermögensverwaltung. Hier sorgen Profi-Risikomanagement und ein gutes Gewissen für einen ruhigen Schlaf.


¹ repräsentative Studie im Auftrag der Zurich Versicherung
■ Hermann Mangels

IGU e. V.