Es sollte nach langer Zeit ein schöner und erholsamer Urlaub auf Teneriffa werden … Die Vorfreude bei Familie Meyer war groß. Endlich sitzen alle im Auto und es kann losgehen. Auf dem Weg zum Flughafen geraten sie in einen Stau und sind danach zügig unterwegs – zu zügig, denn kurz vor dem Ziel werden sie geblitzt. Fast 30 km/h zu schnell. Ob da schon ein Fahrverbot droht? Herr Meyer ist als Selbstständiger auf seinen Führerschein angewiesen.
Am Flughafen sind die Schlangen vor dem Check-in gewaltig und es herrscht Chaos. Zum Ärgernis aller wird der Flug kurzfristig gestrichen und Familie Meyer muss zu einem anderen Flughafen fahren, um überhaupt noch an das gewünschte Ziel zu kommen. Zwölf Stunden später erreichen sie übermüdet ihre „Trauminsel“ und fahren mit dem Mietwagen zum Hotel. Bei der Suche nach dem richtigen Weg übersieht Herr Meyer ein Vorfahrtsschild und verursacht einen Unfall. Die Polizei wird gerufen, es gibt Verständigungsschwierigkeiten. Herr Meyer muss seinen Führerschein abgeben und den Mietwagen stehen lassen. Mit dem Taxi geht es weiter zur Unterkunft. Dort wartet die nächste böse Überraschung. Die gebuchte Familien-Suite ist wegen ihrer Verspätung schon anderweitig vergeben. Die Meyers sollen in ein Standardzimmer ziehen. Darüber hinaus ist die Pool-Landschaft wegen Bauarbeiten geschlossen und überhaupt entspricht das Hotel nicht den Versprechungen im Katalog. Die Meyers sind bedient und reisen mit dem nächsten Flieger zurück.
Der Fall der Meyers ist zwar übertrieben dargestellt, aber in der einen oder anderen Situation findet sich jeder Urlauber doch wieder. Unterwegs läuft alles schief, man befindet sich in einer schwierigen Situation und bräuchte dringend juristischen Rat – möglichst sofort. Da wäre es praktisch, immer einen Anwalt dabeizuhaben.
Diesen Wunsch erfüllen Rechtsschutzversicherungen, die als Assistance-Leistung eine Anwalts-Hotline anbieten.
Versicherte erhalten dort sofort juristischen Rat. Falls dieser nicht ausreicht, nimmt sich der angerufene Anwalt bestenfalls direkt der Angelegenheit an. Er wird sofort für den Betroffenen tätig – ohne Terminvereinbarung oder umständliche Fahrt zur Anwaltskanzlei. Der Betroffene muss sich um nichts kümmern und wird angerufen, wenn es etwas abzustimmen gibt.
Zunehmend bieten Rechtsschutzversicherungen ihren Kunden diesen und andere Services über hauseigene Apps für Smartphones an. Betroffene können direkt einen auf ihr Rechtsproblem spezialisierten Rechtsanwalt kontaktieren – auch aus dem Ausland. Das können insbesondere Spezialisten aus dem Arbeits-, Verkehrs- oder Reiserecht sein. Besonders serviceorientierte Rechtsschutzversicherer, wie die LVM Versicherung, bieten E-Mail-Beratungen beispielsweise zur rechtlichen Prüfung von Unterlagen oder Dokumenten an.
Die Möglichkeit, juristisch geprüfte Mustertexte wie z. B. ein Kündigungsschreiben wegen Reisemängeln herunterzuladen, rundet das Angebot ab. Wenn doch einmal der Gang zum Anwalt vor Ort nötig ist, sollten Kunden über die APP eine Empfehlung für einen qualifizierten Anwalt in ihrer Nähe erhalten können – auch im Ausland.
Im Falle der Meyers hätten diese Services noch vor Ort helfen können und einem erholsamen Urlaub hätte nichts mehr im Wege gestanden.
■ Anne Hilchenbach