Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine ständige Erreichbarkeit oder die Coronapandemie – es gibt inzwischen zahlreiche Gründe für eine zunehmend flexibler gestaltete Arbeitswelt in Bezug auf Zeit und Ort.
War es anfangs die Heimarbeit, entwickelte sich später aus der Bezeichnung Telearbeit der heute gebräuchliche Begriff Homeoffice.
Wo die Tätigkeit es zulässt, scheint sich ein hybrides Arbeiten zu etablieren. Je nach Anforderung wird im Büro oder an einem anderen Ort gearbeitet. Das dauerhafte Arbeiten unter Palmen im Urlaubsparadies ist eine schöne Vorstellung, bleibt in der Realität aber eher unrealistisch.
IT-Systeme und moderne Kommunikation machen scheinbar alles möglich. Es entstehen aber auch neue Risiken.
Datenschutz gilt überall!
Für den Firmenstandort gelten völlig selbstverständlich Sicherheitsvorkehrungen. Der Zutritt zu Geschäftsräumen und Unterlagen ist klar geregelt. Vergleichbares sollte daher auch im Homeoffice gelten. Dienstliche Unterlagen und Geräte dürfen für Unbefugte nicht zugänglich sein. Dasselbe gilt für den Transport der Arbeitsmittel insbesondere beim Einsatz mobiler Technik für die Entsorgung von Geschäftsunterlagen.
Im Homeoffice ist der Umgang damit häufig sorgloser. Die eigenen vier Wände vermitteln ein Gefühl von Sicherheit. Und das macht angreifbar. Es ist etwas anderes, ob die Kollegin oder der Kollege im Büro gegenüber von den Urlaubserlebnissen erfährt oder ob die Nachbarschaft das dienstliche Telefonat bei offenem Fenster mithört.
Vorsicht vor Cyberangriffen
Ist das private Netzwerk schlecht gesichert oder erfolgt die Kommunikation womöglich über offene Netzwerke beziehungsweise das private Endgerät, haben Hacker leichtes Spiel. Hier besteht nur unzureichender Schutz vor Cyberangriffen.
Bleiben Sie kritisch
Im Homeoffice fehlt der sprichwörtliche Flurfunk. Phishing-Attacken nutzen dieses aus. Phishing bezeichnet den Versand gefälschter E-Mails, die dazu verleiten sollen, auf einen Betrug hereinzufallen. Mit vermeintlich plausiblen E-Mails wird versucht, sensible Informationen oder Zugangsdaten zu erschleichen. Ein Telefonat mit dem Kollegen oder der Kollegin bringt in diesen Fällen häufig Sicherheit, fällt aber schwerer als über den Schreibtisch oder im Nachbarbüro zu fragen.
Neben der Sicherung von Informationen und Daten gilt es, Sachwerte zu schützen. Mobile Technik ist größeren Gefahren ausgesetzt als stationäre Systeme. Häufig beschränkt sich der Versicherungsschutz für die Betriebseinrichtung nur auf den Firmenstandort. Dauerhaft ausgelagerte Geräte sind dann hierüber nicht mehr versichert.
Institutionen wie beispielsweise das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik halten inzwischen Hinweise und Informationen für sicheres mobiles Arbeiten bereit. Informieren Sie sich und sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeitenden. Die neue Flexibilität ist dann zum Vorteil aller.
■ Karsten Martini