1/2013 Sind sehr zufriedene Mitarbeiter auch begeisterte Mitarbeiter?

Eine Fragestellung, die Unternehmerinnen und Unternehmer betrifft.

Wer sich im Bekanntenkreis einmal genauer erkundigt, bekommt sehr häufig folgende Aussage zu hören: „Ich bin mit meiner Arbeit zufrieden. Mein Arbeitgeber, meine Arbeitgeberin sind mit mir zufrieden.“ Und das war es dann auch schon. Reicht das, um als Chefin oder Chef sicher zu sein, dass die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter engagiert, mit Freude bei der Arbeit sind und von daher gute Leistungen erbringen?
Immer wieder ist über die Frage der Motivation und damit auch die Begeisterungsfähigkeit für die Aufgabe, die man übernommen hat, philosophiert worden. Ein Beispiel hierzu ist die Aussage von Steve Jobs:
„Ich liebte, was ich tat und das war das einzig Wichtige.“

Gehen wir weiter zurück in die Vergangenheit dann gibt es das chinesische Sprichwort „Wer ein Geschäft eröffnet, sollte lächeln können.“ Das Thema spielte im Übrigen auch im Jahr 2012 bei einer Befragung von Top-Managern unter dem Titel „Was die besten Mitarbeiter auszeichnet“ eine entscheidende Rolle. Hier wurden Fachkompetenz, Führungsstärke oder Leistungsbereitschaft genannt. Aber an allererster Stelle stand die Begeisterungsfähigkeit für die Aufgabe. Wenn also klar ist, dass Begeisterung der stärkste innere Antrieb überhaupt ist, sein Bestes zu geben, dann ist die Frage zu stellen, wie wird Begeisterung bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geweckt.
Diesem Thema hat sich auch der Arzt und Comedian Dr. Eckart von Hirschhausen gestellt. Er hat hierzu ein Bild benutzt, das sehr eingängig ist. In einem seiner Vorträge fragt er:
„Was ist das wichtigste am Streichholz?“
Die Antwort: „Das Streichholz brennt vom Kopf her“.
Unternehmerin und Unternehmer kennen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch die intensive Zusammenarbeit sehr genau. Sie wissen, wer für sein Unternehmen brennt und wer seine Aufgabe als „Job“ versteht. Es ist die Herausforderung jedes Unternehmers bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Funken der Begeisterung zu wecken und damit gemeinsam bestmögliche Ergebnisse zu erzielen, um festzustellen: Es gibt nichts schöneres, als mit Freude und Begeisterung seine Arbeit zu erledigen und damit auch die Kolleginnen und Kollegen „anzustecken“.

Konsequent stellt sich jetzt die Frage:
„Wie sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die, zugegebener Maßen, häufig routinemäßigen Arbeiten zu begeistern?“
Nun, letztlich ist die persönliche Haltung und das Vorbild gefordert, um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu signalisieren, wie viel Spaß man selbst an der Arbeit hat und wie viel einem daran liegt, dass dieses Gefühl auch für alle anderen im Unternehmen gilt. Daher gilt: Mitarbeiter müssen regelmäßig gefragt und darauf angesprochen werden, wo etwas hakt und welche Möglichkeiten es gibt, durch Verbesserungen und Veränderungen von Prozessen und Arbeitsabläufen die Begeisterung an der Arbeit zu wecken und zu erhalten. Auf der Grundlage der Erfahrung in erfolgreichen Unternehmen ist festgestellt worden, dass diese Gespräche von der Führungskraft oder von dem Unternehmer, der Unternehmerin regelmäßig geführt werden müssen, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.
Rüdiger Keller

IGU e. V.