Das iPad hat bereits vor der Markteinführung in Deutschland hohe Erwartungen geweckt: Unterwegs elektronische Bücher (e-Books) und Zeitschriften lesen, im Internet surfen, Musik hören oder Filme ansehen. Dabei ist das iPad weder ein Note- oder Netbook, noch ein Handy oder Smartphone. Doch was es eigentlich dann, dieses iPad?
In den USA ist das iPad bereits seit Ostern erhältlich. Laut Apple sind in knapp einem Monat bereits über eine Million Geräte verkauft worden. In Deutschland soll der Verkauf Ende Mai starten.
Das Gerät wiegt fast 700 Gramm und ist 1,3 cm flach. Das kapazitive Touchdisplay misst 19,7 * 14,7 cm. Bevor man das iPad verwenden kann, muss man es aktivieren (beim Kauf im Laden oder an einem PC mit iTunes). Danach präsentiert sich das iPad mit einer Oberfläche, die blitzschnell auf Berührungen oder Drehen reagiert. Wer das iPhone kennt, kommt auch mit dem iPad schnell zurecht. Die mitgelieferten Anwendungen können den Platz auf dem großen Display gut ausnutzen. Die Termine sind im Kalender gut lesbar, E-Mails sieht man in voller breite und Websites werden komplett angezeigt. Die intuitive Bedienung mit den Fingern ist dem iPhone nachempfunden. Auch das stöbern in der Foto- und Musiksammlung funktioniert mit Fingergesten für Scrollen oder Zoomen. Gibt es einmal etwas einzutippen, wird eine vierzeilige Bildschirmtastatur eingeblendet. Diese hat im Querformat sogar fast Normalgröße, allerdings ohne Umlaute.
Das iPad hat bereits einige Standard-Apps zur Pflege von Kalender und Kontakten, zum Abspielen von Multimediaanwendungen und zur Verbindung mit dem Internet. Mit Google Maps hat man Landkarten und eine einfache Routenplanung überall dort an Board, wo man ins Internet kommt. Die meisten Apps kennt man vom iPhone, auf dem iPad ergeben sich aber dank des großen Displays bessere Darstellungsmöglichkeiten.
Zusätzliche Anwendungen bekommt man, wie schon beim iPhone, ausschließlich über den App Store von Apple. Bei den Anwendungen werden technische, inhaltliche und rechliche Aspekte geprüft, bevor Apple diese im Store zulässt. Bereits jetzt gibt es über tausend iPad-Apps, teilweise kostenlos. Zugang erhält man entweder über einen PC mit der iTunes-Software oder direkt über das iPad. Vorraussetzung ist eine Registrierung bei Apple (Apple-Account). Die iTunes-Software dient der Verwaltung sämtlicher Inhalte des iPads. Neben Musik, Videos, Fotos werden auch System-Updates aufgespielt. Über den iTunes Store kann man Online Multimediainhalte wie Musik, Filme, Hörbücher direkt bei Apple kaufen.
Da das iPad insbesondere auch zum Lesen von Büchern und Zeitschriften benutzt werden soll, gibt es natürlich auch eine entsprechende Anwendung: iBooks. Über iTunes können elektronische Bücher (e-Books) und Zeitschriften auf das iPad geladen werden. Neben Büchern aus dem iBookstore können auch Bücher von anderen Anbietern wie z.B. Amazon auf dem iPad gelesen werden. Bisher ist Apples Bücherladen nicht besonders voll, aber man kann auch ohne Apple eine Unmenge an EBokks lesen. Interessant ist sicherlich der Zugang zu den Angeboten der Zeitschriften und Magazine.
Das iPad gibt es zunächst nur mit WLAN, ein Modell mit UMTS-Modul und GPS-Empfänger sollen folgen. Die angegebene Akkulaufzeit des iPad ist deutlich länger als die der meisten Langläufer-Notebooks.
Insgesamt hat man mit dem iPad einen ganz anderen Bezug zu den Inhalten, weil man sie unmittelbar in den Händen hält. Mit Desktop-PC oder Notebook hat man Zugang über den Umweg Maus oder Tastatur. Dies ist sicherlich ein ganz wesentlicher Unterschied. Das iPad ist etwas kleiner als ein Zeitschriften-Magazin und daher auch mobil einsetzbar. Der breite Rahmen sorgt im Hoch- und Querformat für einen komfortablen Griff, ohne aus Versehen mit dem Daumen das Display zu berühren. Es ist zwar schwerer als ein Taschenbuch, aber leichter als ein Netbook.
■ Ralf Samson