
Text: Johannes Kraß

Seit 2023 erscheint unsere „inhalte“ 3 x jährlich digital. Unter www.igu.de sind unsere Artikel archiviert und lesbar. Damit wir Ihnen unsere jeweils aktuelle Ausgabe persönlich zustellen können, benötigen wir Ihre E-Mail-Adresse. Wie einfach Sie uns diese übermitteln können, steht auf Seite 19. Einfach und für unsere Umwelt so wirkungsvoll.
Dem Thema der Verbreitung der betrieblichen Altersversorgung (bAV) in kleineren und mittleren Betrieben widmet sich unser Interview mit Dr. Rainer Wilmink. Als verantwortliches Vorstandsmitglied der LVM Versicherung für die Vorsorgesparten kennt er die Nöte kleiner und mittlerer Betriebe in ihrer Funktion als Arbeitgeber.
Besonders freuen wir uns, Sie zu unserer diesjährigen Mitgliederversammlung begrüßen zu dürfen. Freuen Sie sich auf einen spannenden Vortrag zum Thema „Künstliche Intelligenz und wir: Die neue Beziehung zwischen Menschen und Maschine“. Am 12. November um 15:00 Uhr würden wir Sie gerne persönlich in den Räumlichkeiten der LVM Versicherung in Münster am Kolde-Ring begrüßen.

Zum Autor:
Johannes Kraß, Geschäftsführer.
Text: Klara Falke

Wer erinnert sich nicht an den ersten Arbeitstag – das Kribbeln im Bauch, die leicht verschwitzten Hände und die Hoffnung, einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen? Aber was macht eine Einarbeitung eigentlich wirklich unvergesslich (im positiven Sinne)? Kann man eine Einarbeitung gestalten, die mehr motiviert als verwirrt? Wie lässt sich aus einer Flut an Infos ein klarer Weg durch den Einarbeitungsdschungel schlagen? Und was hilft wirklich gegen das berühmte „Ich kenn hier noch niemanden“-Gefühl? Zeit, hinter die Kulissen einer gelungenen Einarbeitung zu blicken – und vielleicht das ein oder andere Geheimrezept für einen gelungenen Start zu entdecken.
Eine gelungene Einarbeitung schenkt neuen Mitarbeitenden Halt und sorgt dafür, dass die ersten Tage nicht gleich im Chaos enden. Sie bietet Orientierung, nimmt Unsicherheiten und hilft, sich im Dschungel der neuen Aufgaben und Abläufe besser zurechtzufinden. Für das Unternehmen und das bestehende Team zahlt sich eine gute Einarbeitung des neuen Mitarbeitenden doppelt aus: Neue Mitarbeitende werden rasch eigenständig, können schnell Verantwortung übernehmen und Fehler, die aus Unwissenheit entstehen, lassen sich vermeiden. Denn wer die Abläufe und Erwartungen versteht, kann von Beginn an produktiv mitarbeiten und bringt frischen Wind ins Team.
Damit ein gelungener Start gelingt, braucht es mehr als nur gute Absichten – eine strukturierte Einarbeitung ist wie ein gut geplanter Roadtrip: Mit ausreichend Wissen im Gepäck, hilfreichen Abkürzungen und jemandem, der den Weg kennt, wird aus den ersten Tagen ein sicheres Ankommen.
Damit niemand unterwegs verloren geht, gibt’s hier die wichtigsten Etappen zum Abhaken:


Merke: Eine Einarbeitung ist kein Sprint, sondern ein (meist abwechslungsreicher) Dauerlauf durch neue Landschaften. Jedes Unternehmen hat dabei seinen eigenen Kurs – Hauptsache, der Weg macht Lust auf mehr!
Wer in eine strukturierte Einarbeitung investiert, legt das Fundament für eine inspirierende und erfolgreiche Zusammenarbeit! Eine gelungene Einarbeitung eröffnet Chancen, weckt Begeisterung und macht aus neuen Mitarbeitenden engagierte Mitgestaltende. Also: Nutzen Sie den Start, um Großes auf den Weg zu bringen – und gestalten Sie die gemeinsame Reise mit Freude!

Zur Autorin:
Klara Falke arbeitet in der Unternehmens- und Personalentwicklung und beschäftigt sich gerne mit Systemen und Menschen in Veränderungsprozessen.
Text: Tobias Lohel

Seit Jahren versucht die Politik, die betriebliche Altersversorgung (bAV) in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) voranzubringen. Acht Jahre nach der Verabschiedung des ersten Betriebsrentenstärkungsgesetzes befindet sich nun ein zweites in der Vorbereitung. Doch was sind eigentlich die Gründe für den bislang mäßigen Erfolg der Reformen? Und wie gut sind Unternehmerinnen und Unternehmer aufgestellt, um ihre Rolle im bAV-System überhaupt erfüllen zu können?
Dr. Rainer Wilmink muss es wissen: Im LVM-Vorstand verantwortet er seit zwölf Jahren die Vorsorgesparten. Im Interview erklärt er, warum das erste Betriebsrentenstärkungsgesetz trotz allem ein wichtiger Impuls war, warum er sich in bAV-müde Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber hineinversetzen kann – und wie Versicherer dazu beitragen können, die bAV praxistauglicher zu gestalten.
Herr Dr. Wilmink, seit Jahren will die Politik die betriebliche Altersversorgung gerade in kleinen und mittleren Unternehmen stärken. Die Verbreitung aber stagniert. Woran liegt’s?
Wilmink: Weder an mangelndem Willen noch an mangelnder Themensensibilität seitens der Unternehmerinnen und Unternehmer. Vielmehr sind die rechtlichen Anforderungen, die Fördermöglichkeiten und die Durchführungswege für betriebliche Altersversorgung nach wie vor schwer überschaubar. Dazu kommt, dass viele KMU in wirtschaftlich angespannten Zeiten das Tagesgeschäft priorisieren. Langfristige Themen wie die bAV rücken dann einfach eher in den Hintergrund.
Dabei sollte doch das Betriebsrentenstärkungsgesetz die bAV attraktiver machen?
Wilmink: Das Gesetz war ein richtiger und wichtiger Impulsgeber und hat an zentralen Stellschrauben angesetzt: Die Neuregelung der Entgeltumwandlung beispielsweise sorgt für Rechtssicherheit und Kalkulierbarkeit – und die Bezuschussung im Rahmen der Geringverdiener-Förderung für finanzielle Entlastung. Trotzdem bleibt das Thema bAV nach wie vor mit einem hohen Maß an Informationsaufwand, Bürokratie und Haftungsfragen verbunden – gerade für KMU, weil diese in der Regel keine eigene Personalabteilung haben. Hier sind auch wir Versicherer gefragt: Wir müssen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber persönlich beraten und ihnen praktikable sowie verständliche Lösungen anbieten können –mitsamt schlanken Prozessen, die sich auch im betrieblichen Alltag bewähren.
Wie gut sehen Sie Ihr eigenes Unternehmen denn hierfür aufgestellt?
Wilmink: Ziemlich gut. Das hat aber auch einiges an Arbeit bedeutet. Wenn ich von praktikablen und verständlichen Lösungen spreche, klingt das so einfach. Tatsächlich war es aber ganz schön knifflig, entsprechende Produktlösungen für KMU zu entwickeln. Schließlich sollen diese Lösungen nicht nur praktikabel und verständlich sein, sondern gleichzeitig auch ein Sicherheitsbedürfnis mit dem Wunsch nach einer ordentlichen Rendite vereinbaren – und das in Zeiten vergleichsweise niedriger Zinsen. Ach ja, und Sonderkonditionen für IGU-Mitglieder mussten natürlich auch drinsitzen. (lacht) Die Mühen haben sich aber gelohnt: Allem voran können wir nun eine sehr moderne Direktversicherung anbieten, ein sogenanntes dynamisches Hybridprodukt.
Von Hybridprodukten ist ja immer häufiger die Rede. Sind die quasi das neue Normal in der Altersvorsorge? Was verbirgt sich dahinter?
Wilmink: Bei den klassischen Rentenversicherungen mit Garantien sind die Beiträge sicherheitsorientiert angelegt worden. Bei den fondsgebundenen Rentenversicherungen, wie sie heute in der privaten Altersvorsorge üblich sind, fließen die Beiträge chancenorientiert in Investmentfonds.
Dynamische Hybrid-Lösungen wie unsere Direktversicherung vereinen diese beiden Welten miteinander. Ein hoher Anteil des Vertragsguthabens ist in Fonds angelegt, der verbleibende Anteil klassisch. Und je nach Marktlage wird Kapital umgeschichtet, dynamisch halt.
Im Ergebnis garantieren wir den Versicherten eine Mindestleistung und eröffnen gleichzeitig die Chance, ordentlich von der Entwicklung an den Kapitalmärkten zu profitieren. Auch unser Unterstützungskassen-Produkt basiert inzwischen auf diesem hybriden Ansatz.
Dass Ihr Unternehmen den IGU-Mitgliedern Sonderkonditionen anbietet, haben Sie ja schon ganz subtil einfließen lassen. Genauso, dass die LVM unterschiedliche Produktlösungen entwickelt hat. Wie aber soll der Unternehmer oder Arbeitnehmer von nebenan wissen, was überhaupt die für ihn und seine Mitarbeiterschaft beste Produktlösung ist?
Wilmink: Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber brauchen für ihr Unternehmen ein individuelles bAV-Konzept, kein Konzept von der Stange. Mit einer Produktlösung, die zu ihnen und ihren Mitarbeitenden passt – und die gleichzeitig einfach und flexibel ist. Solche individuellen Konzepte zu entwickeln, entspricht genau unserem Job. Womit wir wieder beim Thema persönliche Beratung sind.
Wichtig ist außerdem, dass sich eine Versicherungsagentur als Wegbegleiter über den bAV-Vertragsschluss hinaus versteht. Ihre Aufgabe ist es, die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber langfristig zu entlasten – beispielsweise, indem sie ihnen Verwaltungsaufgaben abnimmt oder gesetzliche Neuerungen im Blick behält.
Herr Dr. Wilmink, was möchten Sie den IGU-Mitgliedern zum Thema bAV abschließend mit auf den Weg geben?
Wilmink: Betriebliche Altersversorgung ist inzwischen ein wesentliches Merkmal für Arbeitgeberattraktivität, nicht nur für Großkonzerne. Gerade in KMU hat das Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern und ihren Mitarbeitenden einen hohen Stellenwert. Eine bAV kann dieses Vertrauen stärken und die Loyalität der Mitarbeitenden erhöhen. In Zeiten des Fachkräftemangels bedeutet das womöglich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.
Wer mit betrieblicher Altersversorgung seine Arbeitgebermarke stärken möchte, sucht am besten den Weg in eine Versicherungsagentur vor Ort. Eine Entscheidung für die LVM ist hier eine für ein individuelles bAV-Konzept mit einer modernen Produktlösung – und für persönliche Beratung sowie langfristigen Service.
Foto: LVM Versicherung/Erik Hinz

Zum Autor:
Tobias Lohel arbeitet als Versicherungskaufmann im Bereich Verkaufsförderung für die Lebensversicherung.
Text: Andrea Weidemann

„Mens sana in corpore sano“ ist eine lateinische Redewendung, die der römische Dichter Juvenal vor rund 2000 Jahren ausgesprochen hat. Seine Aussage „ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“ beschreibt treffend die enge Verbindung zwischen der physischen und mentalen Gesundheit für unser Wohlbefinden.
Es ist wichtiger denn je, auf beide Aspekte zu achten. Denn Stress und Hektik prägen den Alltag.
Wie genau beeinflussen sich Körper und Geist gegenseitig?
Studien, beispielsweise des Robert Koch Institutes belegen, dass regelmäßige körperliche Aktivität nicht nur die physische Gesundheit verbessert, sondern auch positive Effekte auf die mentale Gesundheit hat. Bewegung fördert die Durchblutung des Gehirns zur Stärkung der kognitiven Funktionen und Fähigkeiten. Zudem werden während des Sports Endorphine freigesetzt, die als natürliche Stimmungsaufheller wirken und Stress reduzieren.
Durch eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf wird das Immunsystem gestärkt, die Vitalität erhöht und die Energiereserven wieder aufgefüllt. Beste Voraussetzungen für einen gesunden Körper.
Umgekehrt hat auch die mentale Gesundheit einen erheblichen Einfluss auf den physischen Zustand. Chronischer Stress und negative Emotionen wie Angst und Depression können zu körperlichen Beschwerden führen, wie Herz-/ Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck, und ein geschwächtes Immunsystem.
Welche Möglichkeiten gibt es, um sowohl physisch als auch mental gesund zu bleiben?
Dazu gibt es die unterschiedlichsten Herangehensweisen. Wer die folgenden Tipps beherzigt, schafft eine gute Basis für einen gesunden Körper:
Hacks für einen gesunden Körper
1. Ausgewogene Ernährung, die reich an Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und gesunden Fetten ist. Zucker- und Alkoholkonsum in Maßen.
2. In Bewegung bleiben. Täglich mindestens 30 Minuten körperliche Aktivität in den Alltag integrieren – das muss nicht immer intensiver Sport sein.
3. Genügend Schlaf – Erwachsene sollten im Schnitt sechs bis sieben Stunden pro Nacht schlafen.
4. Dinge, die dem Körper schaden, sollten vermieden werden – Stichwort: Suchtstoffe.
5. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen fördern ein besseres Gesundheitsbewusstsein und helfen, Krankheiten frühzeitig zu erkennen, was die Heilungschancen verbessert.
So viel zu den Grundvoraussetzungen für einen gesunden Körper. Kommen wir nun dazu, was zur mentalen Gesundheit beitragen kann:
Hacks für einen gesunden Geist
1. Ein stabiles Gleichgewicht aus Privat- und Arbeitsleben.
2. Ausreichend Entspannung.
3. Soziale Kontakte pflegen.
4. Stressmanagement: Techniken zum Stressabbau finden, beispielsweise Meditation, Atemübungen, Hobbys, die Freude bereiten.
5. Das Gehirn aktiv halten, neue Dinge lernen, mit anspruchsvollen Aufgaben beschäftigen.
Mentale Gesundheit umfasst das Wohlbefinden, die Lebenszufriedenheit und die Fähigkeit, mit Herausforderungen gut umzugehen. Nicht nur im privaten Umfeld, sondern auch auf der Arbeit. Wer mental stark ist, kann seine vielfältigen Aufgaben am Arbeitsplatz besser und konzentrierter erledigen. Andauernde Stressphasen, das Gefühl ständiger Überforderung bei hoher Arbeitsbelastung – und gleichzeitig fehlender Wertschätzung – wirken sich oft negativ auf die mentale Gesundheit aus.
Warum sprechen wir so selten über psychische Belastungen im Job?
Wer sich krankmeldet, weil er Fieber hat, bekommt Mitgefühl. Wer wegen innerer Erschöpfung ausfällt, erntet eher misstrauische Blicke und wird schnell als „nicht belastbar“ abgestempelt. Dabei sind psychische Belastungen keine Ausnahme, sondern bei vielen Menschen verbreitet – vom Berufseinsteiger bis zur Führungskraft. 28 Prozent der Erwachsenen sind jährlich von einer psychischen Erkrankung betroffen. 2/3 der Betroffenen nehmen nie in ihrem Leben Kontakt zum Gesundheitssystem auf. Dafür fehlt es oft an Sprache, Raum und Verständnis. Diese Stigmatisierung belastet die Betroffenen zusätzlich und kostet Unternehmen langfristig viel Geld durch Ausfallzeiten. Es ist es längst überfällig, dass mentale Gesundheit genauso selbstverständlich besprochen werden kann wie körperliche Gesundheit. Sie ist ein fundamentaler Baustein in der Arbeitswelt.
Wie können Arbeitgeber die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden am Arbeitsplatz schützen?
● Handlungs- und Entscheidungsspielräume einräumen
● Arbeitspensum angemessen und realistisch gestalten
● ein wertschätzendes Miteinander – sowohl unter den Kolleginnen und Kollegen als auch mit den Führungskräften
● Konflikte ansprechen und lösen
● Angemessene, flexible Arbeitszeiten, die eine gute Work-Life-Balance ermöglichen
● Arbeitsplatzsicherheit bieten – soweit dies möglich ist
● Weiterbildungen ermöglichen
Doch was, wenn trotz allem die Präventionsmaßnahmen nicht ausreichen?
Psychische Krisen und Erkrankungen werden in vielen Unternehmen noch immer tabuisiert. Ein offener Umgang mit diesem Thema hilft dabei, Anzeichen für psychische Probleme bei sich selbst oder anderen frühzeitig zu erkennen. Dabei kann ein Gespräch mit einer Kollegin, einem Kollegen oder dem Vorgesetzten sinnvoll sein.
Größere Unternehmen bieten Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich in speziellen Kursen analog zur Ersten Hilfe bei körperlichen Erkrankungen schulen zu lassen. Das hilft ihnen, Kollegen, Freunden oder der Familie zur Seite zu stehen, wenn diese psychische Gesundheitsprobleme entwickeln. Das Ziel ist hierbei nicht, zu diagnostizieren oder zu behandeln, sondern Unterstützung zu leisten, bis der Betroffene professionelle Hilfe erhält.
Fazit
Ein gesunder Körper und ein gesunder Geist sind untrennbar miteinander verbunden. Für ein erfülltes und ausgeglichenes Leben sollte beiden Ebenen Aufmerksamkeit geschenkt werden. Es liegt in der Hand jedes einzelnen, die richtigen Schritte zu unternehmen, um sowohl physisch als auch mental stark zu bleiben und Herausforderungen zu meistern. Arbeitgeber sollten dabei unterstützend aktiv werden.

Zur Autorin:
Andrea Weidemann arbeitet als Versicherungskauffrau in dem Bereich Verkaufsförderung der Krankenversicherung.
Text: Karsten Martini

Im geschlossenen Raum unseres Kraftfahrzeuges fühlen wir uns geborgen und sicher.
● Wer hat dort nicht schon einmal das Drumherum vergessen und herzhaft gegähnt oder laut zur Musik gesungen?
● Das Kraftfahrzeug gilt als sicherer Raum bei Gewitter. Die Karosserie wirkt als sogenannter Faraday’scher Käfig.
● Immer mehr Assistenzsysteme sorgen für eine zunehmend sichere Fahrt.
Aber ist das Kraftfahrzeug tatsächlich auch noch so sicher, wenn es unbeaufsichtigt abgestellt wird? Tatsächlich sind Kraftfahrzeug-Aufbrüche mit eine der häufigsten Schadensarten, die deutschen Versicherungen im Bereich der Teilkaskoversicherung gemeldet werden.
Wertgegenstände wie Handys, hochwertige Kleidung oder Taschen, die einen wertvollen Inhalt versprechen, bleiben auch mal offen im Fahrzeug liegen. Das ist für Diebe Anlass genug, ein Fahrzeug auf offener Straße aufzubrechen. Bei Firmenfahrzeugen lassen Fahrzeugtyp und Werbeaufschrift häufig Art und Wert des Inhalts erahnen. Da ist der Schaden schon fast vorprogrammiert.
Service- und Werkstattfahrzeuge sind durchgehend beladen mit Werkzeugen, Ersatzteilen, Waren und Materialien. Gerade Elektrowerkzeuge von namhaften Herstellern sind hochpreisig und gleichzeitig begehrtes Diebesgut. Gestohlen werden aber auch ganze Warenladungen. Elektronik, Metallwaren, aber auch Lebensmittel und andere Konsumgüter sind betroffen, weil es einen Schwarzmarkt mit vermutlich hohem Profit hierfür gibt.
Alle 20 Minuten werden Waren von einem Lkw gestohlen
Zu diesem Ergebnis kommt eine Schätzung mehrerer Wirt schaftsverbände unter Beteiligung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bereits im Jahr 2018. Der Wert der jährlich gestohlenen Güter wird hierbei auf 1,3 Milliarden Euro beziffert. Mit der Zunahme von Lieferengpässen allgemein oder bei bestimmten Produkten scheinen sich auch diese Zahlen zu verändern.
Deutschland rückt mit seiner Lage und Bedeutung als Transitland für den Straßengüterverkehr in der Europäischen Union immer mehr in den Fokus Krimineller. Waren es bislang sogenannte Planenschlitzer, die sich an abgestellten LKW zu schaffen machten, sind es heute zunehmend hoch organisierte Banden, die mit raffinierten Betrugsmaschen ganze LKW-Ladungen erbeuten. Anfang des Jahres erst warnte der GDV vor Phantomfrachtführern, Scheinfirmen mit gestohlener Identität.
Dem Ganzen sind wir aber nicht schutzlos ausgeliefert. Ein paar Vorsichtsmaßnahmen reichen häufig schon aus, um Tätern den Einbruch und Ladungsdiebstahl zu erschweren oder ihn sogar zu verhindern.
Fenstergitter, Sicherheitsschlösser und Sperrriegel sind bei der Sicherung von Gebäuden mit hochwertigem Inhalt üblich. Warum sollte das dann nicht auch bei Fahrzeugen gelten? Der Handel hält hierfür zahlreiche Lösungen bereit. Neben geeigneter Sicherungstechnik hilft auch ein sicherheitsbewusstes Verhalten und gesunder Zweifel. Tipps hierzu gibt es zum Beispiel von der Polizei: www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/diebstahl/lkw-und-ladungsdiebstahl/

Zum Autor:
Karsten Martini ist Versicherungsfachwirt. Er verfügt über mehr als 25 Jahre Berufserfahrung im gewerblichen Sachversicherungsbereich, insbesondere in der Produktentwicklung und Vertriebsunterstützung.
Text: Annika Hohoff

Im Juli wurde ein steuerliches Investitionssofortprogramm beschlossen, das gezielt wirtschaftliche Impulse setzen soll. Im Folgenden werden die vier zentralen Maßnahmen des Programms vorgestellt, die Investitionen erleichtern, Forschung fördern und steuerliche Entlastungen für Unternehmen schaffen sollen.
Degressive Abschreibung („Investitions-Booster“)
Ein zentrales Element des Programms ist die Einführung einer degressiven Abschreibungsmöglichkeit für bewegliche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens. Unternehmen können ab dem 1. Juli 2025 bis zum 31. Dezember 2027 neu angeschaffte Wirtschaftsgüter mit einem Abschreibungssatz von 30 Prozent pro Jahr steuerlich geltend machen, maximal jedoch das Dreifache der linearen Abschreibung. Diese Maßnahme soll insbesondere Investitionen in Maschinen, Fahrzeuge oder technische Anlagen beschleunigen. Die degressive Abschreibung ermöglicht es, in den ersten Jahren nach der Anschaffung höhere Beträge steuerlich abzusetzen, was die Liquidität verbessert und Investitionsentscheidungen attraktiver macht.
Förderung der Elektromobilität
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der gezielten Förderung der Elektromobilität. Für rein elektrisch betriebene Fahrzeuge, die zwischen dem 1. Juli 2025 und dem 31. Dezember 2027 angeschafft werden, wird eine beschleunigte Abschreibung eingeführt. Im ersten Jahr können 75 Prozent der Anschaffungskosten abgeschrieben werden, gefolgt von 10 Prozent im zweiten Jahr, 5 Prozent in den beiden darauffolgenden Jahren, 3 Prozent im fünften und 2 Prozent im sechsten Jahr. Zusätzlich wird die Bruttolistenpreisgrenze für die steuerliche Begünstigung von E-Dienstwagen von bisher 70.000 Euro auf 100.000 Euro angehoben. Damit wird der Umstieg auf klimafreundliche Mobilität steuerlich attraktiver gestaltet.
Senkung der Unternehmenssteuern
Zur langfristigen Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland sieht das Programm eine schrittweise Senkung der Unternehmenssteuern vor. Der Körperschaftsteuersatz für Kapitalgesellschaften wird ab dem Jahr 2028 jährlich um einen Prozentpunkt gesenkt – von derzeit 15 Prozent auf 10 Prozent im Jahr 2032. Darüber hinaus wird auch der Thesaurierungssteuersatz für nicht entnommene Gewinne bei Einzel- und Mitunternehmern von aktuell 28,25 Prozent auf 25 Prozent ab dem Jahr 2032 reduziert.
Ausweitung der Forschungszulage
Um Innovationen gezielt zu fördern, wird die steuerliche Forschungszulage ausgeweitet. Ab dem Jahr 2026 wird die maximale Bemessungsgrundlage für förderfähige Aufwendungen von 10 Millionen auf 12 Millionen Euro erhöht. Zudem wird das Verfahren durch die Einführung einer pauschalen Gemeinkostenregelung vereinfacht: 20 Prozent der förderfähigen Aufwendungen werden pauschal als Gemein- und Betriebskosten berücksichtigt. Diese Regelung gilt für Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, die nach dem 31. Dezember 2025 beginnen. Ziel ist es, insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang zur Forschungsförderung zu erleichtern und bürokratische Hürden abzubauen.

Zur Autorin:
Annika Hohoff ist Wirtschaftsmathematikerin und erstellt bei ihrem Arbeitgeber versicherungsmathematische Gutachten.
Text: Ute Stöckmann

Mal ehrlich: Jeder von uns ist froh, wenn er/sie für eine Nachricht keinen Brief – mit mindestens 95 Cent frankiert – verschicken muss. Einfacher, schneller und günstiger ist es, wenn wir dafür eine E-Mail schreiben oder die Kontaktseite der Homepage nutzen.
Ihre E-Mail-Adresse für die IGU
Uns erreicht bereits der Großteil Ihrer Meldungen auf diesem Wege. Bitte helfen Sie uns dabei, dass auch wir für Sie alle digitaler und effizienter werden können! Und senden uns Ihre E-Mail-Adresse!

Einscannen, Ausfüllen, Abschicken. Alternativ per E-Mail an info@igu.de
Suchen Sie Ihre Mitgliedsnummer? Diese ist über Ihrem Adressfeld auf der Rückseite dieser Zeitschrift eingedruckt (##00123456##).
Papier versus E-Mail – Der Rebound- bzw. Bumerang-Effekt
Die schlechte Umweltbilanz bei der Herstellung von Papier kennen wir alle. Es werden große Mengen an Energie, Holz und Plantageflächen (bei Frischfaserpapier) benötigt. Die Produktion belastet die Umwelt in unterschiedlichen Bereichen, zum Beispiel durch den Einsatz von Chemikalien und Wasser sowie durch CO2-Emissionen. Der Transport kommt hinzu.
Wussten Sie schon: Die umweltfreundlichste Wahl ist Recyclingpapier mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“. Durch die Wahl des Papiers können wir die Umweltbilanz bereits verbessern.
Würden wir E-Mails nur so häufig schreiben, wie früher Briefe, würden wir eindeutig CO2 einsparen. Da wir aber heute viel mehr E-Mails versenden als wir früher Briefe verschickten, wird diese Einsparung teilweise wieder aufgehoben. Denn auch das Senden von E-Mails erfordert Energie und erzeugt CO2-Emissionen. Dabei spricht man vom Rebound-Effekt.
Fazit: Bewusster Umgang mit den Ressourcen
Eine einzelne E-Mail-Nachricht ist – für Sie wie für uns – kostensparender und effizienter als der Versand eines Briefes. Aber auch beim Versand von E-Mails können wir „sparen“: Einige E-Mail-Nachrichten sind vielleicht überflüssig. Alte E Mails können gelöscht werden. Von uninteressanten Newslettern können wir uns abmelden und Datengrößen von Mail Anhängen verkleinern. Manchmal ist eben weniger mehr!

Zur Autorin:
Ute Stöckmann kümmert sich seit vielen Jahren um die Mitgliederverwaltung und die Organisation innerhalb der IGU.
Text: Johannes Kraß

Die Ausgabe 2/2025 der „inhalte“ bietet wieder eine „bunte Mischung“ mit hoffentlich für Sie interessanten und relevanten Themen.
Haben Sie schon mal versucht, eine wichtige Aufgabe zu erledigen, während Ihre Arbeitsumgebung einfach zu laut war? An Fokussieren und Konzentration war nicht zu denken? Egal ob Baustellenlärm, Staubsaugergeräusche oder ein Gespräch im Nebenraum – all dies hat Einfluss auf unsere Konzentrationsfähigkeit. Lesen Sie mehr darüber in unserer Rubrik „Steuern und Recht“.
Für die Rubrik „Mensch und Arbeit“ interviewte unsere Autorin einen selbstständigen Unternehmer und eine Unternehmerin zum Thema „Selbstständig machen – genialer Plan oder Wahnsinn?“. Die Gesprächspartner gaben spannende und inspirierende Einblicke in ihren Arbeitsalltag.
Der Sommer naht: Informationen zum umfassenden Schutz in der Unfallversicherung – auch und besonders für die Reisezeit – finden Sie in unserer Rubrik „Gesundheit und Vorsorge“.
Im Frühjahr 2020 haben wir Sie über den Stand der E-Mobilität informiert – Zeit für ein Update! Lesen Sie in der Rubrik „Mobilität und Verkehr“, was sich in der Zwischenzeit getan hat.
Das Redaktionsteam wünscht Ihnen einen schönen Sommer, erholsame Urlaubstage und viel Freude beim Lesen der „inhalte“.

Zum Autor:
Johannes Kraß, Geschäftsführer.
Text: Annika Hohoff

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat in einer aktuellen Studie untersucht, wie sich arbeitsplatztypische Hintergrundgeräusche auf die Konzentration und die kognitiven Leistungen von Beschäftigten auswirken. Ziel war es, herauszufinden, ob die Leistungsminderung objektiv messbar ist oder ob sie eher auf subjektiven Wahrnehmungen der Personen beruht.
Durchführung der Studie
Die Studie wurde in einem schallgedämmten Labor mit rund 70 Teilnehmern durchgeführt. Diese hatten Leseaufgaben unter vier Bedingungen zu bearbeiten: In völliger Ruhe und unter drei verschiedenen Hintergrundgeräuschen. Diese Geräusche waren Aufnahmen von einem Kassenarbeitsplatz im Textileinzelhandel, einem Büro und einer Baustelle. Die Aufgaben bestanden aus kurzen Texten und Sätzen, die auf Fehler zu überprüfen waren.
Es wurde untersucht, ob sich die Störgeräusche negativ auf die Qualität der Bearbeitung der Leseaufgabe auswirken und ob sich die Ergebnisse je nach Art der Geräusche unterscheiden. Zudem sollten die subjektiven Einschätzungen der Teilnehmer ermittelt werden. Die Probanden wurden dazu nach ihrer Einschätzung befragt, ob sie Einschränkungen in ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit wahrnehmen konnten und wenn ja, unter welchen Geräuschbedingungen.
Ergebnisse
Die Anzahl korrekt bearbeiteter Aufgaben war bei Geräuschbedingungen geringer als bei Ruhebedingungen. Dies zeigt, dass Hintergrundgeräusche die kognitive Leistung negativ beeinflussen. Der deutlichste negative Effekt wurde bei Geräuschen aus dem Textileinzelhandel festgestellt, gefolgt von Bürogeräuschen. Baustellengeräusche, obwohl am lautesten, zeigten keinen signifikanten Einfluss auf die Leistung. Die subjektiv wahrgenommenen Konzentrationsdefizite waren insgesamt größer als die objektiv gemessenen Leistungseinbußen. Die Teilnehmer empfanden dabei einen stärkeren Einfluss auf die Konzentration unter Baustellenlärm als bei der Bearbeitung der Aufgaben unter den anderen beiden Geräuschkulissen.
Handlungsempfehlungen
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Bedeutung der subjektiven Wahrnehmung von Lärm am Arbeitsplatz. Um störende Geräusche zu identifizieren und deren Auswirkungen einzuschätzen, können Arbeitgeber Befragungen der Beschäftigten durchführen. Basierend auf den Befragungsergebnissen ist es möglich, gezielte Maßnahmen zur Lärmminderung zu entwickeln und umzusetzen. Eine schallgedämmte Arbeitsumgebung und die Reduktion von störenden Geräuschen, insbesondere solchen, die Sprache enthalten, können die kognitive Leistungsfähigkeit der Beschäftigten verbessern.

Zur Autorin:
Annika Hohoff ist Wirtschaftsmathematikerin und erstellt bei ihrem Arbeitgeber versicherungsmathematische Gutachten.
Text: Klara Falke

Zwei inspirierende Lebenswege, zwei mutige Entscheidungen – und viele wertvolle Erkenntnisse für alle, die mit dem Gedanken spielen, ihr eigenes Ding zu machen. Die Geschichten von Ingo und Vera zeigen, wie unterschiedlich der Weg in die Selbstständigkeit verlaufen kann – und wie ähnlich die Herausforderungen sind, denen sich Gründerinnen und Gründer stellen müssen.

Ingo Fenner, Hörakustiker, Gründer und Unternehmer von vier Mein Hörwerk-Filialen
„Es war nie mein Bestreben, mich zurückzulehnen“ – Im Gespräch mit Ingo
Wie wurde aus dem Wunsch nach mehr Verantwortung der Schritt in die Selbstständigkeit?
Ich bin Hörakustiker und hatte schon früh den Drang, mehr Verantwortung zu übernehmen. Vom Gesellen über den Meister bis zur Filialleitung und später ins Produkt- und Projektmanagement habe ich mich stetig weiterentwickelt. Sobald Routine einkehrte, suchte ich neue Herausforderungen. Der Wunsch, etwas Eigenes zu gestalten, wurde immer stärker. Ein Gespräch mit einem Freund gab schließlich den Anstoß. Ich habe mich daraufhin intensiv mit den Grundlagen der Selbstständigkeit beschäftigt – von der passenden Gesellschaftsform bis zu den Abläufen. Vom ersten Gedanken bis zur Umsetzung vergingen etwa neun Monate.
Was ist dir beim Aufbau deines Unternehmens besonders wichtig – und holst du dir dabei Unterstützung?
Marketing steht für mich an oberster Stelle. Ich möchte mich bewusst von anderen Hörakustikern abheben – durch Social Media, Videos und eine moderne Homepage. Da mein Laden nicht in zentralster Lage liegt und Ärzte keine Empfehlungen aussprechen dürfen, ist es umso wichtiger, dass wir uns unseren Ruf selbst erarbeiten. Gleichzeitig lege ich großen Wert auf Austausch. Ich treffe mich regelmäßig mit einem Kollegen, der bereits 14 Geschäfte aufgebaut hat – wir reflektieren, brainstormen und entwickeln gemeinsam Ideen weiter. Zusätzlich höre ich Podcasts, lese viel und spreche mit anderen aus der Branche. So bleibe ich fokussiert und erweitere kontinuierlich mein Wissen.
Gab es auch Rückschläge?
Natürlich. Gerade am Anfang habe ich manchmal über das Budget hinaus investiert – dann fehlte das Geld an anderer Stelle. Es gibt so viele tolle Ideen, gerade fürs Marketing. Da kribbelt es in den Fingern, wenn es gut läuft, das Geld direkt wieder einzusetzen. Aber ich habe gelernt, dass Fixkosten wie Miete und Gehälter Vorrang haben. Heute plane ich meine Finanzen auf Jahresebene – das war ein wichtiges Learning. Ich schaue mir zwar jeden Freitag die Zahlen an, aber wenn ich wirklich wissen will, wie es dem Unternehmen geht, rechne ich sie aufs Jahr hoch.
Was hilft dir, dranzubleiben?
Zuversicht und Optimismus. Ich glaube, das ist für Unternehmer essenziell. Und: Ich versuche, nicht auf die ganze lange Liste zu schauen, sondern Schritt für Schritt vorzugehen. Jeder Marathon beginnt mit dem ersten Schritt.
Was würdest du anderen mitgeben, die über Selbstständigkeit nachdenken?
Rede mit den richtigen Leuten – mit denen, die an dich glauben, nicht mit denen, die dich von deinen Träumen abhalten wollen. Und frag dich ehrlich: Ärgere ich mich mehr, wenn ich es probiert habe und es nicht klappt – oder wenn ich es nie versucht habe?

Vera Schellewald, Promovierte Sportwissenschaftlerin, seit 2024 selbstständig mit einem eigenen Modelabel
„Drei Ideen, ein Ziel: Mein eigener Weg“ – Im Gespräch mit Vera
Du hast lange in der Wissenschaft gearbeitet. Wie kam es dazu, dass du dich selbstständig gemacht hast?
Die Idee, etwas Eigenes zu machen, hatte ich eigentlich schon immer. Aber mir fehlte lange der Mut – und auch der Punkt der Selbstverwirklichung. Irgendwann war der Wunsch so stark, dass ich gesagt habe: Jetzt oder nie.
Was waren deine ersten Schritte in die Selbstständigkeit?
Ich bin mit viel Energie und drei Ideen gestartet: ein eigenes Modelabel, eine Coachingausbildung und freiberufliche Arbeit im Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Ich habe genäht, ein Konzept geschrieben, mich mit Instagram-Marketing beschäftigt und parallel an meiner Coachingpraxis gearbeitet. Rückblickend war das eine intensive, aber auch lehrreiche Phase. Ich habe schnell erkannt, dass es nicht möglich ist, alles gleichzeitig mit voller Kraft zu verfolgen. Mein wichtigstes Learning: Fokussiere dich auf eine Sache, baue sie strukturiert auf und stecke deine Energie gezielt hinein.
Was war für dich der größte Unterschied zwischen Festanstellung und Selbstständigkeit?
In der Festanstellung muss ich nur meine eigenen Aufgaben strukturieren – vieles andere ist vorgegeben. Als Selbstständige muss ich mir alles selbst erarbeiten: Struktur, Zielbilder, eine Vision. Und immer im Hinterkopf: Arbeit gleich Geld.
Was würdest du jemandem raten, der überlegt, sich selbstständig zu machen?
Überleg dir eine Strategie. Du bist für alles verantwortlich. Frag dich: Ist dein Wunsch groß genug, dein eigener Chef zu sein? Wenn der Gedanke an die Selbstständigkeit schon lange in dir schlummert, dann probiere dich aus. Geh deinem Gefühl nach. Lese dich ein. Check den Markt. Schreib dir ein Konzept. Und dann: Geh los.
Du bist inzwischen wieder in eine Festanstellung zurückgekehrt. Wie blickst du heute auf diese Entscheidung?
Für mich war das ein wichtiger Schritt. Ich habe gemerkt, dass mich die Selbstständigkeit auch überfordert hat – und dass es völlig in Ordnung ist, diesen Weg nicht weiterzugehen. Die Rückkehr in die Festanstellung war keine Niederlage, sondern eine bewusste Entscheidung. Mein Learning: Man muss nicht selbstständig sein, um seinen eigenen Weg zu gehen.
Ob genialer Plan oder genügend Wahnsinn: Was Ingo und Vera verbindet, ist der Wunsch nach mehr Freiheit, Sinn und persönlichem Wachstum. Sie haben sich getraut, ihre Komfortzone zu verlassen, Neues auszuprobieren und Verantwortung für ihren eigenen Weg zu übernehmen. Sie sind sich einig: Es lohnt sich loszugehen, um die eigenen Ideen in die Welt zu bringen.

Zur Autorin:
Klara Falke arbeitet in der Unternehmens- und Personalentwicklung und beschäftigt sich gerne mit Systemen und Menschen in Veränderungsprozessen.
Text: Thorsten Meyer

„Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen“. Die Sommerzeit ist die klassische Urlaubszeit. Und Reisen sind eine wunderbare Möglichkeit, neue Orte zu entdecken und unvergessliche Erlebnisse zu sammeln. Doch auch im Urlaub können Unfälle passieren, die zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder finanziellen Belastungen führen. Eine private Unfallversicherung bietet hier einen wichtigen Schutz und sorgt dafür, dass Sie auch auf Reisen abgesichert sind.
Was ist eine private Unfallversicherung?
Die private Unfallversicherung bietet finanziellen Schutz bei Unfällen, die zu dauerhaften gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder gar zum Tod führen. Sie greift unabhängig davon, ob der Unfall im Beruf, in der Freizeit oder auf Reisen passiert ist. Die Leistungen der privaten Unfallversicherung können individuell angepasst werden. Auf keinen Fall für Sie als Unternehmer fehlen dürfen:
- Invaliditätsleistungen: Einmalige Kapitalzahlung bei dauerhafter Invalidität
- Todesfallleistungen: Auszahlung einer vereinbarten Summe an die Hinterbliebenen
- Bergungskosten: Übernahme der Kosten für Rettungs- und Bergungsmaßnahmen
- Reha-Management: Unterstützung bei der Genesung nach einem Unfall
Warum ist eine private Unfallversicherung auf Reisen wichtig?
Auf Reisen sind wir oft in ungewohnten Umgebungen und nehmen an Aktivitäten teil, die wir zu Hause vielleicht nicht machen würden. Dies erhöht das Risiko für Unfälle. Eine private Unfallversicherung bietet umfassenden Schutz, der auf die individuellen Bedürfnisse und Reisepläne angepasst werden kann.
Worauf sollten Sie bei der Auswahl achten?
Bei der Auswahl einer privaten Unfallversicherung sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:
Leistungsumfang: Prüfen Sie, welche Leistungen im Vertrag enthalten sind und ob diese Ihren Bedürfnissen entsprechen.
Versicherungssumme: Die Höhe der Versicherungssumme sollte ausreichend sein, um im Ernstfall finanzielle Sicherheit zu gewährleisten. Für Sie, Ihre Familie und Ihr Unternehmen.

Zum Autor:
Thorsten Meyer ist Versicherungsfachwirt. Seit über zehn Jahren befasst er sich vorrangig mit Unfall- und Krankenversicherungen.
Text: Rainer Rathmer

Wir hatten an dieser Stelle zuletzt im Frühjahr 2020 über den Stand zum Thema Elektromobilität berichtet. Nach nunmehr fünf Jahren ist es Zeit für ein kurzes Update.
Wir erinnern uns: Im Jahr 2010 hatte die Bundesregierung das Ziel ausgegeben, dass bis 2020 eine Million Elektroautos in Deutschland zugelassen sein sollten. Sonderrechte für Elektrofahrzeuge sollten die Anzahl erhöhen. Diese gelten zum Teil auch heute noch:
- Örtliche Straßenverkehrsbehörden können besondere Parkplätze an Ladestationen im öffentlichen Raum reservieren,
- Parkgebühren für Elektrofahrzeuge können verringert oder ganz erlassen werden,
- elektrisch betriebene Fahrzeuge können Busspuren nutzen, wenn die jeweilige Gemeinde dies gestattet.
Das Wachstumsziel konnte bis 2020 zwar nicht ganz erreicht werden. Inzwischen sind aber 1,65 Millionen reine E-Autos in Deutschland zugelassen (Stand 01.01.2025). Hinzu kommen rd. 970.000 Plug-in-Hybride. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Anzahl neu zugelassener Elektroautos 2024 mit rd. 380.000 Stück (524.000 Stück in 2023) erstmals rückläufig war.
Inzwischen gibt es auch ein neues Wachstumsziel. Das ist noch deutlich ambitionierter als das alte. Bis 2030 sollen 15 Millionen vollelektrische Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen unterwegs sein. Dies haben sich Bundesregierung, Automobilhersteller und Gewerkschaften gemeinsam zum Ziel gesetzt.
Ein wichtiger Aspekt für den Kauf eines Elektrofahrzeugs sind neben der Ladeinfrastruktur der Anschaffungspreis und laufende Kosten. Der hohe Preis solcher Fahrzeuge wurde den Kunden vor einigen Jahren noch durch eine großzügige Förderung abgemildert (zuletzt bis zu 9.000 Euro für reine E-Fahrzeuge und 6.750 Euro für Plug-In-Hybride). Die Förderung für Plug-in-Hybride kann seit Januar 2023 nicht mehr beantragt werden. Seit dem 18. Dezember 2023 können auch für reine E-Fahrzeuge keine Förderanträge mehr gestellt werden. Das ist vermutlich der Grund für den Rückgang der Neuzulassungen solcher Fahrzeuge im Jahr 2024.
Finanzielle Vorteile gibt es aber noch in Form verbesserter steuerlicher Anreize. Die private Nutzung eines betrieblichen Fahrzeugs muss als geldwerter Vorteil versteuert werden. Dieser beträgt bei einem max. 70.000 Euro teuren Elektroauto monatlich nur 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises, bei einem teureren Fahrzeug 0,5 %. Für Verbrenner gilt weiterhin der deutlich höhere Satz von 1 Prozent des Bruttolistenpreises.
Weitere privilegierende Maßnahmen für E-Autos sind von der neuen Bundesregierung geplant, so nachzulesen auf Seite 7 des Koalitionsvertrages:
- Steuerliche Begünstigung von Dienstwagen durch eine Erhöhung der Bruttopreisgrenze auf 100.000 Euro,
- eine Sonderabschreibung für E-Autos,
- eine Kfz-Steuerbefreiung bis zum Jahr 2035,
- ein Programm für Haushalte mit kleinem und mittlerem Einkommen aus Mitteln des EU-Klimasozialfonds, um den Umstieg auf klimafreundliche Mobilität gezielt zu unterstützen,
- beschleunigter Ausbau und die Sicherstellung der Finanzierung eines flächendeckenden, bedarfsgerechten und nutzerfreundlichen Ladenetzes und des Schnellladenetzes für Pkw und Lkw,
- die Befreiung emissionsfreier Lkw von der Mautpflicht über das Jahr 2026 hinaus.
Stolpersteine sind trotz ständiger Verbesserungen immer noch die Anzahl der Ladepunkte und die oft als unzureichend empfundene Reichweite von Elektrofahrzeugen. Auch über die Gefährlichkeit der Akkumulatoren von Elektrofahrzeugen werden immer wieder fragliche Behauptungen in Umlauf gebracht. Schadenstatistiken der Versicherer zeigen allerdings für batterieelektrische Antriebe eine Brandhäufigkeit, die deutlich unterhalb der mit Verbrennungsmotor betriebenen Fahrzeuge liegt.
Diese kleinen Stolpersteine werden die Entwicklung nicht aufhalten. Ein Blick in die eigene Nachbarschaft zeigt eine permanente Zunahme von Photovoltaikanlagen auf den Dächern, und in der Folge dann Wallboxen an den Hauswänden sowie Elektroautos auf den Grundstücksauffahrten.

Zum Autor:
Rainer Rathmer ist Jurist in der Kraftfahrtversicherung und betreut dort alle vertragsrechtlichen Fragen inklusive der Versicherungsbedingungen. In dieser Funktion ist er beim Verband (GDV) Mitglied der Arbeitsgruppe Bedingungen und vertragliche Grundsatzfragen.
Text: Johannes Kraß

In unserem Lebensalltag werden wir alle mit Hürden konfrontiert. Je nach Herkunft, Beruf, Alter und Themen sind diese Barrieren unterschiedlich hoch – und mal mehr, mal weniger gut zu überwinden.
Die Rubrik „IT & Kommunikation“ beschäftigt sich diesmal mit Barrieren, die das Internet für viele Menschen mit sich bringt. Wir wollen mit dem Artikel bewusst machen, welche Schwierigkeiten es gibt. Und wir geben Tipps, wie Sie diese Hürden möglichst geringhalten, z. B. bei der Gestaltung Ihrer Internetseite oder auch firmeninternen Webseiten.
Um das Arbeiten im Homeoffice geht es in der Rubrik „Mensch & Arbeit“: Ist es auch für kleinere Unternehmen sinnvoll, den Mitarbeitenden diese Möglichkeit anzubieten? Welche technischen Voraussetzungen sind notwendig? Ist Homeoffice überhaupt sinnvoll und effizient? Lesen Sie Antworten auf diese und weitere Fragen und bilden Sie sich selbst eine Meinung.
In aller Munde war in den letzten Wochen das Thema Krankmeldung. Unser Artikel zur Rubrik „Gesundheit & Vorsorge“ beleuchtet den Umgang anderer Länder mit dem Thema und stellt die Frage, inwieweit die Lohnfortzahlung Einfluss hat auf den Krankenstand. Ebenso in dieser Rubrik finden Sie Informationen über ETFs und den Vorteil eines langen Anlagehorizonts.
Zu guter Letzt lesen Sie in der Rubrik „Haftung & Verantwortung“ Informationen zu Photovoltaikanlagen: Wir beleuchten Fördermöglichkeiten, Motivation und Anschaffungskosten. Vielleicht hilft unser Artikel dem einen oder anderen bei der Überlegung, ob sich eine Anschaffung auch für die eigene Firma lohnt.
Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen das Redaktionsteam der „inhalte“.

Zum Autor:
Johannes Kraß, Geschäftsführer.
Text: Klara Falke

Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren rasant verändert, und Homeoffice ist zu einem zentralen Thema geworden. Große Unternehmen haben während der Corona-Pandemie verstärkt auf Homeoffice gesetzt und hybride Arbeitsmodelle eingeführt. Diese Flexibilität hat sich bewährt und ist nicht mehr wegzudenken. Auch in kleinen Unternehmen bleibt Homeoffice aufgrund der geringeren Anzahl an Mitarbeitenden und flexibleren Strukturen oft eine praktikable Lösung.
Aktuelle Entwicklungen in der digitalen Kommunikation und Zusammenarbeit bieten neue Möglichkeiten, die Effizienz und Produktivität im Homeoffice weiter zu steigern. Auch die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit und Umweltschutz macht Homeoffice zu einer attraktiven Option, da es den Pendelverkehr reduziert und somit den CO2-Ausstoß verringert. Schließlich ist der Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte nach wie vor hoch, und flexible Arbeitsmodelle wie Homeoffice können ein entscheidender Faktor sein, um talentierte Mitarbeitende für den eigenen Betrieb zu gewinnen und sie möglichst lange zu halten.
In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie von den Erfahrungswerten großer Unternehmen lernen können und räumen mögliche Befürchtungen aus, damit auch Ihr Unternehmen vom Homeoffice profitiert.
Frage: Wie können Sie die Produktivität von Mitarbeitenden im Homeoffice sicherstellen?
Antwort: Große Unternehmen wie Siemens und SAP haben gezeigt, dass klare Zielvorgaben und regelmäßige Feedbackgespräche die Produktivität im Homeoffice fördern. Kleinbetriebe können ähnliche Ansätze nutzen, indem sie klare Aufgabenstellungen und regelmäßige virtuelle Termine einführen. Wichtig ist, Vertrauen in die Mitarbeitenden zu haben und ihnen die nötigen Werkzeuge zur Verfügung zu stellen.
Frage: Welche technischen Voraussetzungen und Ausstattungen sind notwendig?
Antwort: Die Grundausstattung sollte einen leistungsfähigen Computer, eine stabile Internetverbindung und sichere Kommunikationssoftware umfassen. Große Unternehmen setzen oft auf spezialisierte Softwarelösungen wie Microsoft Teams oder Slack. Kleinbetriebe können ebenfalls von diesen Tools profitieren, da sie die Zusammenarbeit und Kommunikation erleichtern.
Frage: Welche rechtlichen und versicherungstechnischen Aspekte sind zu beachten?
Antwort: Es ist wichtig, die arbeitsrechtlichen Vorgaben zu kennen und sicherzustellen, dass der Versicherungsschutz auch im Homeoffice greift. Große Unternehmen haben oft eigene Rechtsabteilungen, die diese Fragen klären. Kleinbetriebe sollten sich rechtlich beraten lassen und klare Homeoffice-Vereinbarungen treffen.
Frage: Wie können Sie die Datensicherheit und den Datenschutz gewährleisten?
Antwort: Datensicherheit ist ein zentrales Thema. Große Unternehmen setzen auf verschlüsselte Verbindungen und sichere Cloud-Lösungen. Kleinbetriebe sollten ebenfalls auf sichere Passwörter, regelmäßige Updates und verschlüsselte Verbindungen achten. Eine Schulung der Mitarbeitenden im Umgang mit sensiblen Daten ist ebenfalls empfehlenswert.
Frage: Welche Kosten kommen auf Sie zu und wie können Sie diese minimieren?
Antwort: Die Anschaffung von Hardware und Software kann initiale Kosten verursachen. Große Unternehmen haben oft größere Budgets, aber auch Kleinbetriebe können durch gezielte Investitionen und Förderprogramme Kosten minimieren. Es lohnt sich, nach staatlichen Förderungen und Zuschüssen zu suchen.
Frage: Wie organisieren Sie die Arbeitszeiten und die Erreichbarkeit Ihrer Mitarbeitenden?
Antwort: Flexible Arbeitszeiten können die Work-Life-Balance verbessern. Große Unternehmen wie Microsoft bieten ihren Mitarbeitenden flexible Arbeitszeitmodelle an. Kleinbetriebe können feste Kernarbeitszeiten festlegen und ansonsten flexible Regelungen treffen, um die Erreichbarkeit sicherzustellen.
Die Entwicklung des Homeoffice zeigt, dass sowohl große als auch kleine Unternehmen von dieser Arbeitsweise profitieren können. Während große Unternehmen oft mehr Ressourcen zur Verfügung haben, können auch kleine Betriebe durch kreative Lösungen und Flexibilität erfolgreich Homeoffice-Modelle umsetzen. Kleinbetriebe sollten sich nicht scheuen, moderne Tools und flexible Arbeitsmodelle zu nutzen. Eine offene Kommunikation und regelmäßige Schulungen können helfen, Bedenken auszuräumen und die Produktivität zu steigern.

Zur Autorin:
Klara Falke arbeitet in der Unternehmens- und Personalentwicklung und beschäftigt sich gerne mit Systemen und Menschen in Veränderungsprozessen.
Text: Theresa Bördemann, Fabian Daut, Jana Redelstein

In unserem Alltag sind Barrieren allgegenwärtig – eine verschlossene Tür, ein breites Gewässer oder unüberwindbare Zäune. Für Personen, die beispielsweise auf einen Rollstuhl angewiesen sind, kommen weitere alltägliche Herausforderungen wie Stufen oder Treppen hinzu. Diese Hindernisse sind sichtbar und bekannt. Aber auch in der digitalen Welt gibt es eine Vielzahl an Barrieren.
Hindernisse im Netz
In der zunehmend digitalisierten Welt sind wir ständig online, sei es zum Einkaufen, Arbeiten oder zur Unterhaltung. Doch während das Internet für viele von uns den Alltag erheblich erleichtert, stellt es für einen beträchtlichen Teil der Bevölkerung auch eine Herausforderung dar. Die digitalen Barrieren sind häufig weniger offensichtlich als die physischen Hindernisse, für betroffene Personen sind sie jedoch gleichermaßen einschränkend.
Sie betreffen eine Vielzahl an Menschen, insbesondere jene mit visuellen, auditiven, kognitiven oder motorischen Beeinträchtigungen. Aber auch altersbedingte Veränderungen oder gewisse Situationen können dazu führen, dass digitale Barrieren zu alltäglichen Herausforderungen werden.
Visuelle Beeinträchtigungen: Wenn das Sehen zur Herausforderung wird
Stellen Sie sich vor, Sie möchten eine wichtige Information in Ihrem Online-Banking lesen: Der Text ist winzig klein, die Hintergrund- und Schriftfarbe sind sehr ähnlich und die Sonne strahlt auf Ihr Handydisplay. Die Bearbeitung Ihres Anliegens wird dadurch enorm erschwert. Für Menschen mit Sehbehinderungen ist dies Alltag. Potenzielle Barrieren für visuell beeinträchtige Personen sind beispielsweise zu geringe Kontraste, eine kleine Schriftgröße und fehlende Textalternativen für Bilder. Dadurch wird das Lesen der Inhalte beziehungsweise die Nutzung eines Screenreaders erheblich erschwert.
Deshalb sollte man bei der Gestaltung eines digitalen Angebots unter anderem auf einen ausreichenden Farbkontrast, eine gut lesbare Schriftart und -größe sowie ausreichend Zeilen-, Wort- und Buchstabenabstand achten.
Auditive Beeinträchtigungen: Wenn das Hören beeinträchtigt ist
Für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen können Videos ohne Untertitel oder Audiodateien ohne Transkriptionen eine große Hürde darstellen. Ein Beispiel ist ein Online-Kurs, der ausschließlich auf gesprochene Inhalte setzt, ohne schriftliche Zusammenfassungen oder Untertitel anzubieten. Dies schließt gehörlose oder schwerhörige Personen effektiv von der Teilnahme aus.
Darum sollte man bei Videos und Audiodateien immer einen Untertitel oder eine Textalternative anbieten. Dies wäre auch für Sie sehr praktisch, wenn Sie Ihr Smartphone lautlos nutzen möchten oder müssen.
Kognitive Beeinträchtigungen: Wenn das Verstehen schwerfällt
Personen mit kognitiven Beeinträchtigungen, wie Lernschwierigkeiten oder Demenz haben wenig Nutzen von komplexen Internetseiten. Das gilt auch für Personen, die nach einem langen Arbeitstag nicht mehr sehr aufnahmefähig sind. Beispiele hierfür sind Texte in Fachjargons wie “Versicherungsdeutsch” oder lange, verschachtelte Sätze. Dies führt dazu, dass wichtige Informationen nicht verstanden oder genutzt werden können.
Texte werden verständlicher durch eine einfache Seitenstruktur, wenig komplexe Inhalte und einfache Formulierungen. Diese Maßnahmen zahlen zusätzlich auf eine höhere Nutzerfreundlichkeit ein. Ergänzend können Informationen in „Leichter Sprache“ angeboten werden. Hierfür gibt es ein Regelwerk, was die Verständlichkeit und Lesbarkeit sicherstellen sollen.
Motorische Beeinträchtigungen: Wenn die Bewegung eingeschränkt ist
Für Personen mit motorischen Beeinträchtigungen, wie z. B. Menschen mit Parkinson oder Arthritis, können kleine Schaltflächen und komplexe Navigationsstrukturen eine Herausforderung darstellen. Beispielsweise kann ein Tremor dazu führen, dass ein Button nicht bedient werden kann.
Deswegen sollten klickbare Flächen nicht zu klein sein und eine Bedienung über die Tastatur sichergestellt werden. Hiervon profitieren auch Personen, die z. B. wegen eines gebrochenen Arms vorübergehend eingeschränkt sind.
Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz
Am 28.06.2025 tritt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz in Kraft. Ziel des Gesetzes ist der Abbau der digitalen Barrieren, indem grundlegende Anforderungen definiert werden. Dadurch soll allen Nutzenden ein gleichberechtigter Zugang zu Informationen und Services in der digitalen Welt ermöglicht werden.
Das Gesetz betrifft derzeit nur Hersteller:innen, Händler:innen und Importeur:innen bestimmter Produkte und Dienstleistungen, die dem § 1 des Barrierefreiheitsstärkungsgesetz zu entnehmen sind. Kleinstunternehmen (Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten und höchstens zwei Millionen Euro Jahresumsatz) können, je nach Geschäftsfeld, von dem Gesetz ausgenommen sein.

Zur Autorin:
Theresa Bördemann ist als Business Analystin tätig und koordiniert IT-Projekte im Web-Umfeld. Sie ist davon überzeugt, dass die digitale Entwicklung mit vielen Chancen verbunden ist.

Zum Autor:
Fabian Daut ist Business Analyst im Team Vetriebs-Vertragssysteme Architektur.

Zur Autorin:
Jana Redelstein arbeitet als Business Analystin in der Versicherungsbranche. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Weiterentwicklung des Kundenportals ihres Arbeitsgebers.
Text: Andrea Weidemann

Der Kopf sitzt zu, Kratzen im Hals, Gliederschmerzen, laufende Nase … wer kennt das nicht? Stellt sich die Frage: „Trotz schlechter Verfassung zur Arbeit schleppen oder lieber zu Hause bleiben?“
Ohne finanzielle Einbußen befürchten zu müssen, können sich Arbeitnehmer in Deutschland krankmelden. Und genau das tun Beschäftigte immer häufiger. Der Krankenstand in Deutschland hat in den vergangenen Jahren immer wieder einen Höchstwert erreicht und ist auf einem Rekordniveau. Deutschland ist mittlerweile Weltmeister bei den Krankmeldungen. Arbeitnehmer in der Bundesrepublik sind im Schnitt mehr als 20 Tage pro Jahr krank, während der EU-Schnitt bei acht Krankheitstagen liegt.
Wie ist die Lohnfortzahlung bei Krankheit in Deutschland rechtlich geregelt?
Höhe der Leistung: Volles Gehalt vom ersten Krankheitstag für bis zu sechs Wochen. Ab der siebten Woche erhalten Arbeitnehmer von der Krankenkasse ein Krankengeld in Höhe von 70 Prozent ihres regulären Gehalts.
Dauer der Leistung: Bis zu 78 Wochen über einen Zeitraum von drei Jahren für dieselbe Krankheit.
Deutschland gehört damit, im europäischen Vergleich, zu den Ländern mit einer arbeitnehmerfreundlichen Regelung. Die Arbeitgeber kostet diese Regelung jedoch eine Menge Geld. 76,7 Milliarden Euro mussten, einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) zufolge, Arbeitgeber für die Gehälter ihrer kranken und damit arbeitsunfähigen Mitarbeiter aufbringen. Damit haben sich die Kosten für die Entgeltfortzahlung binnen vierzehn Jahren verdoppelt.
Ist das deutsche Modell der Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall also überholungsbedürftig? Wie soeben beschrieben gilt in der Bundesrepublik – anders als in einigen anderen Ländern – seit Jahrzehnten die Lohnfortzahlung ab dem ersten Krankheitstag.
Als Reaktion auf den hohen Krankenstand von Erwerbstätigen und die steigenden Kosten im System ist in den letzten Wochen über die Einführung eines Karenztages diskutiert worden. Gemeint ist damit die Aussetzung der Lohnfortzahlung am ersten Krankheitstag, bevor der Anspruch darauf beginnt.
Das europäische Ausland geht mit Krankheit anders um als Deutschland. Der sogenannte Karenztag ist gängige Praxis. Liegt dort eine Lösung?
Wie sieht der Rechtsrahmen in anderen Ländern aus?
Luxemburg
Höhe der Leistung: Arbeitnehmende erhalten in der Regel 100 Prozent des Gehalts für die ersten 77 Krankentage.
Dauer der Leistung: Dauert die Arbeitsunfähigkeit über diesen Zeitraum hinaus an, gewährt die Krankenkasse eine Verlängerung auf bis zu 78 Wochen.
Niederlande
Höhe der Leistung: 70 Prozent des Bruttogehaltes. Liegt dieser Betrag unter dem gesetzlich festgelegten Mindestlohn, muss im ersten Jahr mindestens der Mindestlohn gezahlt werden. Um das finanzielle Risiko für die Unternehmen zu minimieren, schließen viele Betriebe sogenannte Arbeitsausfall- oder Krankengeldversicherungen ab.
Dauer der Leistung: Bis zu zwei Jahre lang müssen die Betriebe mindestens 70 Prozent des Bruttogehalts an ihre Beschäftigten überweisen.
Frankreich
Höhe der Leistung: Nach einer Karenzzeit von drei Tagen erhalten Arbeitnehmer eine Entgeltersatzleistung von der Sozialversicherung. Anhand der vom Arbeitgeber ausgestellten Lohnbescheinigung wird von der Krankenversicherung der Auszahlungsbetrag berechnet. Hierbei werden noch weitere Kriterien berücksichtigt, beispielsweise die Dauer der Betriebszugehörigkeit, Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden, Arbeitnehmerbeiträge, usw.
Dauer der Leistung: Bis zu drei Jahre (vorausgesetzt der Gesundheitszustand des Arbeitnehmers rechtfertigt dies).
Schweden
Höhe der Leistung: In den meisten Fällen 80 Prozent des Gehalts, kann aber höher ausfallen, wenn ein Tarifvertrag besteht.
Dauer der Leistung: 364 Tage, eine Verlängerung ist möglich, wobei das Krankengeld dann 75 Prozent des Einkommens des Arbeitnehmers beträgt.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die bezahlten Krankentage pro Jahr im Vergleich:

Ausgewählte europäische Staaten, hier nur bezahlte Krankheitstage (ohne etwaige Karenztage), Vergleichsjahr 2022, Definition, Erhebungsmethoden und Gesundheitssysteme weichen voneinander ab
Tabelle / Grafik: ZDFheute; Quelle: Organisation für Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD)
Zur Ausgangsfrage:
Hat die Lohnfortzahlungsregelung Einfluss auf den Krankenstand?
Man könnte annehmen, dass die Länder, die mehr Geld für Krankengeld ausgeben, auch die längsten und meisten Krankschreibungen haben. Das trifft aber so nicht zu. Hohe Krankenstände sind unter anderem ein Effekt von Wohlstand. Neben der Großzügigkeit des Systems werden Krankentage auch von der Wirtschaftslage beeinflusst. Wenn die Wirtschaft brummt und es wenig Arbeitslosigkeit gibt, steigen die Fehlzeiten. Haben wir stattdessen eine Wirtschaftskrise und hohe Arbeitslosigkeit, gehen die Fehlzeiten zurück.
Wenn wir darüber sprechen, dass sich Menschen vermehrt krankmelden, sollte man sich aber auch die Ursachen anschauen. Der Krankenstand ist oftmals auf Langzeiterkrankte zurückzuführen, mit psychischen Problemen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Da könnte eine Lösung in besseren Arbeitsbedingungen liegen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten das Wohlbefinden und die Produktivität der Mitarbeiter zu fördern. Beispielsweise durch einen ergonomisch gestalteten Arbeitsplatz oder mit flexiblen Arbeitszeiten. Darüber hinaus können sich Angebote an Weiterbildungsmaßnahmen positiv auf das Engagement und die Motivation auswirken.
Ein gutes Händchen bei der Auswahl an neuen Mitarbeitern und der Einsatz entsprechend ihrer Stärken können sowohl eine Über- als auch Unterforderung vermeiden. Regelmäßige Kommunikation sowie ein betriebliches Gesundheitsmanagement tragen zur Reduzierung des Krankenstandes bei.
Tipp: Frühzeitig für den Fall einer längeren Arbeitsunfähigkeit vorsorgen!
Die LVM Krankenversicherung bietet bedarfsgerechte Krankentagegeldversicherungen an, damit das Einkommen auch bei längerer Krankheit abgesichert ist und keine Versorgungslücke entsteht. Eine individuelle Beratung lohnt sich!
Quellenangabe:

Zur Autorin:
Andrea Weidemann arbeitet als Versicherungskauffrau in dem Bereich Verkaufsförderung der Krankenversicherung.
Text: Tobias Lohel

In der Welt der Geldanlage gibt es viele verschiedene Strategien. Dabei spielt der Anlagehorizont neben der Kostenstruktur eine enorme Rolle. Auch bei Exchange Traded Funds (ETFs) zeigt sich der Vorteil eines langen Anlagezeitraums deutlich. Doch warum ist das so?
Der Zinseszinseffekt
Ein langer Anlagehorizont ermöglicht es, den Zinseszinseffekt voll auszunutzen. Dieser Effekt beschreibt, wie sich Erträge summieren und das angesparte Kapital exponentiell wachsen lässt. Je länger das Geld investiert bleibt, desto größer kann sich der Effekt entfalten.
Besonders interessant wird ein langer Anlagehorizont bei einer gleichzeitig niedrigen Kostenstruktur der Anlage wie z. B. bei ETFs. Einer der bekanntesten ETFs ist der MSCI World. Er wurde 1969 aufgelegt und umfasst Aktien aus 23 Industrieländern. Seit seiner Auflage wurde eine Durchschnittsrendite von ca. 7 % erwirtschaftet (MSCI World, 2024 – MSCI World Kurs). Wichtig: Die historische Rendite ist natürlich kein Indikator für die Zukunft.
Keine Angst vor Kursschwankungen
Bewegungen an der Börse sind völlig normal und lassen sich bei einem langen Anlagehorizont ausgleichen. Geben die Kurse einmal nach, bekommt der Anleger oder die Anlegerin bei regelmäßigen monatlichen Einzahlungen mehr Anteile fürs Geld. Ziehen die Kurse dann wieder an, steigt der Wert der Anteile. Dies nennt man den Cost-Average-Effekt.
Beispiel
Bei einer angenommenen Anlage von 47 Jahren (Alter 20-67 Jahre) werden bei einem Monatsbeitrag von 100 Euro im Vergleich zu einer Anlage von 40 Jahren (Alter 27-67 Jahre) 8.400 € mehr eingezahlt.
Dafür steigt die Ablaufsumme um 176.162 € (unterstellte Rendite 7%).

Quelle: https://www.finanzfluss.de/rechner/zinseszinsrechner/
* Bei Fondsanlagen gibt es keine Garantien, daher ist Ihre persönliche Risikobereitschaft wichtig. Das Verlustrisiko trägt der Versicherungsnehmer.
Produktauswahl
Je nach Anlageziel und steuerlicher Betrachtung können sich verschiedene Finanzprodukte gegenseitig ergänzen. In der Praxis hat sich gezeigt, dass sich die Koppelung einer privaten Altersvorsorge mit einer betrieblichen Vorsorge und weiteren geförderten Produkten oft bewährt hat.
Fazit
Ein langer Anlagehorizont bietet zahlreiche Vorteile, insbesondere wenn in kostengünstige ETFs investiert wird. So kann der Zinseszinseffekt bestmöglich greifen, Schwankungen werden reduziert und mit einer ausgewogenen Finanzproduktauswahl kann das eigene Anlageziel erreicht werden. Es lohnt sich also, sich möglichst früh mit den eigenen finanziellen Zielen auseinanderzusetzen und sich kompetent beraten zu lassen.

Zum Autor:
Tobias Lohel arbeitet als Versicherungskaufmann im Leben Produktmanagement.
Text: Karsten Martini

Die Nutzung des Sonnenlichts als Energiequelle ist für uns selbstverständlich. Gerade jetzt im Frühjahr nehmen wir die Wärmeenergie der Sonne dankbar an und erfreuen uns an den steigenden Temperaturen.
Verwandeln wir das Sonnenlicht mit Solarzellen in elektrische Energie, dann spricht man von Photovoltaik. Diese Technologie bietet eine unabhängige Stromversorgung. Beim Taschenrechner oder der Gartenbeleuchtung ersparen wir uns so Batterien oder den Netzanschluss. In etwas größerer Dimension versorgen Solarzellen Parkscheinautomaten oder andere technische Geräte ohne aufwendige Verkabelung.
Photovoltaik war lange Zeit eine sehr teure Form der Stromerzeugung. Durch die starke Kostensenkung für Anlagenkomponenten und finanzielle Förderungen verbreitet sich die Stromerzeugung auf Dach- und Freiflächen immer mehr. Photovoltaik ist inzwischen ein fester Bestandteil unserer Energieversorgung.
Vom Fördern zum Fordern
Mit diesem Grundsatz wird von der Bundesregierung der Ausbau der Erneuerbaren Energien und speziell von Photovoltaikanlagen vorangetrieben.
Grundlage ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Es hat vor über 20 Jahren das Stromeinspeisungsgesetz abgelöst und soll den Ausbau einer nachhaltigen und treibhausgasneutralen Stromversorgung steigern. Das EEG wurde über die Jahre immer wieder angepasst und erweitert. Die letzten Änderungen erfolgten 2024 mit dem Solarpaket I.
Das Solarpaket I macht es Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen deutlich einfacher, Photovoltaikanlagen zu installieren und Solarenergie zu nutzen.
● Es gibt Verbesserungen für die Installation und den Betrieb von sogenannten Balkonkraftwerken.
● Aber auch größere Anlagen profitieren. So ist bei Anlagen mit einer installierten Leistung von mehr als 100 kW die Direktvermarktungspflicht entfallen.
● Darüber hinaus soll der Ausbau von sogenannten Agri-Photovoltaikanlagen und Parkplatzanlagen gefördert werden. Das ermöglicht die mehrfache Nutzung von landwirtschaftlichen, aber auch von versiegelten Flächen.
Seit dem 01.01.2023 ist der Mehrwertsteuersatz für die Lieferung von Solarmodulen und weitere wesentliche Komponenten einer Photovoltaikanlage auf 0 Prozent gesenkt worden. Das gilt für Anlagen, die auf oder in der Nähe eines Wohnhauses installiert werden.
Gleichzeitig gibt es aber auch schon in den meisten Bundesländern eine Solarpflicht.
In Nordrhein-Westfalen zum Beispiel gilt seit 2022 die Solaranlagen-Verordnung. Sie schreibt vor, ab wann und wo Photovoltaikanlagen zu installieren sind:
● Auf Wohngebäuden, für die nach dem 01.01.2025 der Bauantrag gestellt wird
● Auf Nichtwohngebäuden seit dem 01.01.2024
● Auf Stellplatzflächen zu Nichtwohngebäuden mit mehr als 35 Stellplätzen seit 2022
Diese Maßnahmen zeigen Wirkung
Laut Statistischem Bundesamt nutzen immer mehr Unternehmen und private Haushalte in Deutschland Sonnenenergie zur Stromerzeugung. Im April 2024 waren auf Dächern und Grundstücken in Deutschland gut 3,4 Millionen Photovoltaikanlagen installiert. Die Nennleistung dieser Anlagen betrug insgesamt rund 81.500 Megawatt. Hier sind nur die Anlagen berücksichtigt, die über einen Zähler verfügen und in die Netze der öffentlichen Versorger einspeisen. Balkonkraftwerke gehören somit nicht dazu. Bei Balkonkraftwerken spricht die Bundesregierung im Oktober 2024 von etwa 730.000 im Betrieb befindlichen Anlagen.
Einnahmequelle, aber auch Kostenmanagement
Die Motivation für die Anschaffung einer Photovoltaikanlage ändert sich. Anfangs war die hohe Einspeisevergütung der Grund für den Einstieg in die Stromerzeugung. Für neu installierte Photovoltaikanlagen sinkt die Einspeisevergütung aber immer mehr.
Gleichzeitig steigen die Kosten für herkömmlichen Strombezug. Außerdem verschieben sich nach und nach andere Energiequellen in Richtung Strom – aus der Ölheizung wird eine Wärmepumpe, der Verbrenner ist jetzt ein Elektrofahrzeug.
Die Photovoltaikanlage wird somit immer mehr Teil eines modernen und attraktiven Energie- und Kostenmanagements.
● Der selbst erzeugte Strom macht unabhängig von sich verändernden Marktpreisen.
● Die überschüssige Energie kann in Batteriespeichern gelagert werden.
● Mit einem dynamischen Stromtarif kann gleichzeitig Strom gekauft werden, wenn der Bezug gerade günstig ist.
Und dann rechnet sich am Ende auch der Anschaffungspreis.
Unser Tipp
Eine Photovoltaikanlage ist eine Investition in die Zukunft. Der passende Versicherungsschutz sichert Sie vor den finanziellen Folgen von Schäden an der Anlage selbst, aber auch vor dem damit verbundenen Ertragsausfall.

Zum Autor:
Karsten Martini ist Versicherungsfachwirt. Er verfügt über mehr als 25 Jahre Berufserfahrung im gewerblichen Sachversicherungsbereich, insbesondere in der Produktentwicklung und Vertriebsunterstützung.