Text: Johannes Kraß

Der Inhalt unserer heutigen Ausgabe unseres Vereinsmagazins spannt einen großen thematischen Bogen.

Wie wichtig unser persönliches, psychologisches Kapital (be your own HERO) ist, wird ebenso spannend dargestellt, wie die Beschreibung eines virtuellen Ausflugs in einen weiteren Baustein der digitalen Welt, dem Metaverse. Welche Gestaltungsoptionen Arbeitgeber bei der Weiterentwicklung betrieblicher Sozialleistungen – von der Pflicht zur Kür – zur Steigerung der Attraktivität von Arbeitsplätzen zur Verfügung stehen, ist gleichermaßen bedeutsam, wie die Inhalte der Vorträge während unserer diesjährigen Mitgliederversammlung zur Klimaneutralität und Nachhaltigkeit von Kommunen und Unternehmen.

Die Spannbreite der relevanten Themen hat sich nicht nur für Unternehmen, sondern auch für die IGU erheblich erweitert. In unserem Jubiläumsjahr (40 Jahre – IGU) wurde deutlich, wie sich die Herausforderungen und relevanten Themen an und für selbständige Unternehmen, Betriebe, aber auch für die IGU maßgeblich entwickelt haben. Der eine oder andere Rückblick auf vergangene Zeiten verdeutlicht, dass die unmittelbar präsenten Herausforderungen stets als die anspruchsvollsten empfunden wurden. So stärkt ein Rückblick auf Vergangenes die Zuversicht und motiviert, sich diesen Veränderungen positiv gestaltend zu stellen.

Zum Ende eines, wie ich finde, außergewöhnlichen Jahres gilt es, Danke zu sagen für das Miteinander von Menschen, die Verantwortung übernommen und sich aus Überzeugung als verlässlicher Partner erwiesen haben. Selbstverständlich ist das nicht, aber umso bedeutsamer, je anspruchsvoller die Herausforderungen sind. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit diesen Menschen unseren Beitrag für ein gutes Jahr 2024 leisten zu können.

Ihnen, Ihrer Familie und Ihren Mitarbeitenden wünsche ich besinnliche Weihnachtsfeiertage, einen guten Rutsch ins neue Jahr, alles Gute und Gesundheit für 2024.


Zum Autor:

Johannes Kraß, Geschäftsführer.

Text: Wiebke Schulze

Heutzutage leben wir in einer Welt, die sich ständig verändert. Dabei gehen der persönliche und berufliche Erfolg häufig Hand in Hand und neue Herausforderungen sind ein ständiger Begleiter. In diesem Kontext gewinnt das psychologische Kapital, kurz PsyCap, zunehmend an Bedeutung.

PsyCap ist ein Konzept, das von Fred Luthans entwickelt wurde und aus vier verschiedenen Komponenten besteht. Wenn wir die im Original verwendeten englischen Begriffe für diese vier Bausteine betrachten, wird das volle Potenzial, das PsyCap für jeden Einzelnen bietet, deutlich: Hope, Self-Efficacy, Resilience, Optimism (HERO). Denn es beschreibt individuellen Ausprägungen von vier Ressourcen eines jeden Menschen, um Herausforderungen zu bewältigen und erfolgreich zu sein: Hoffnung, Selbstwirksamkeit, Resilienz und Optimismus.

Doch was genau verbirgt sich hinter den einzelnen Bausteinen des PsyCap?

Hoffnung – Es ist das Vertrauen in sich selbst, dass man in der Lage ist, Herausforderungen anzugehen und positive Ergebnisse zu erzielen, obwohl es noch keine konkreten Beweise gibt. Sie dient als Ressource für höhere Motivation und psychische Widerstandfähigkeit und ein besseres Wohlbefinden.

Selbstwirksamkeit – Sie bezieht sich auf den Glauben an die eigene Fähigkeit, Herausforderungen zu bewältigen und Ziele zu erreichen. Menschen mit einem hohen Maß an Selbstwirksamkeit sind besser in der Lage, ihre Stärken zu erkennen und Schwächen zu akzeptieren. Dies ermöglicht es ihnen, gezielt Einfluss auf ihr Leben zu nehmen und Selbstzweifel zu überwinden.

Resilienz – Ist die Fähigkeit, sich von Rückschlägen und belastenden Lebensumständen zu erholen. Eine gestärkte Resilienz kann dabei helfen, besser mit den Herausforderungen des Lebens umzugehen und so das Risiko für Depression und Burnout zu verringern.

Optimismus – Optimistische Menschen neigen dazu, Herausforderungen und Rückschläge als vorübergehend und beeinflussbar anzusehen. Sie glauben daran, dass sie die Kontrolle über ihre Zukunft haben und gute Dinge passieren können. Dieser positive Blick auf die Welt kann auch die Resilienz und Gesundheit stärken.

Warum ist PsyCap so wichtig? Studien haben gezeigt, dass Menschen mit einer höheren PsyCap dazu neigen, in ihrer Karriere erfolgreicher zu sein, weniger Stress zu erleben und eine höhere Lebenszufriedenheit haben. Sie sind widerstandsfähiger gegenüber den Unwägbarkeiten des Lebens und können sich besser an veränderte Umstände anpassen.

Glücklicherweise ist PsyCap keine feste Eigenschaft, sondern kann entwickelt und gestärkt werden. Verschiedene Übungen oder Trainings können helfen, die einzelnen Komponenten zu trainieren und seine Ressourcen weiter auszubauen. Die Investition in die Entwicklung des eigenen PsyCap kann sich langfristig auszahlen und dazu beitragen nicht nur berufliche Ziele zu erreichen, sondern auch allgemein zufriedener zu sein.

In einer Welt, die ständigen Veränderungen unterworfen ist, kann PsyCap also der Schlüssel sein, um den Herausforderungen des Lebens mit Zuversicht und Entschlossenheit zu begegnen und den (Arbeits-) Alltag erfolgreich zu meistern.

Be your own HERO: 4 Übungen, sein eigenes PsyCap langfristig zu stärken

Hoffnung: Kreieren Sie ein persönliches Vision Board. Es ermöglicht Ihnen, Ihre Ziele stets vor Augen zu haben und kann in Zeiten der Unsicherheit einen Schub positiver Energie und Motivation geben, weiterzumachen.

Selbstwirksamkeit: Notieren Sie Ihre persönlichen Erfolgserlebnisse der letzten zwei Wochen und überlegen Sie, welche Fähigkeiten und Ressourcen Ihnen geholfen haben, erfolgreich zu sein. Der Fokus auf die eigenen Fähigkeiten und Erfolge macht Ihnen bewusst, was Sie schon alles erreicht haben.

Resilienz: Werden Sie sich Ihrer Krisenkompetenzen bewusst. Notieren Sie alle kleinen und großen Krisen, die Sie bereits gemeistert haben. Anschließend versuchen Sie zu ergründen, welche inneren Ressourcen Ihnen geholfen haben. Der Fokus auf die Art und Weise, wie Sie mit Herausforderungen umgehen, kann Ihnen helfen, auch in Zukunft besser damit umzugehen.

Optimismus: Schreiben Sie am Ende eines Tages drei Dinge auf, für die Sie dankbar sind, sowie drei Dinge, auf die Sie sich am nächsten Tag freuen. Die Fokussierung auf positive Erlebnisse im Leben hilft Ihnen, sich bewusst zu werden, dass stets gute Dinge geschehen können. 


Zur Autorin:

Wiebke Schulze ist Praktikantin im Bereich Unternehmens- und Personalentwicklung und studiert aktuell im Master Psychologie.

Text: Theresa Bördemann, Fabian Daut, Jana Redelstein

Waren Sie bereits im Metaverse? Wahrscheinlich nicht, ich selbst war auch noch nie dort. Aber falls der Begriff fällt, dann würde ich gerne mitreden können.
Was genau ist das also, dieses Metaverse – und ist das nicht nur was für Gamerinnen und Gamer, die ihre komplette Freizeit vor dem Rechner verbringen? Aller Voraussicht nach nicht. Was das Metaverse ist und wieso es auch für Ihr Unternehmen spannend werden könnte, lesen Sie in diesem Beitrag.

Was ist das Metaverse?

Möglichst einfach erklärt: Das Metaverse ist eine Weiterentwicklung des Internets in 3D, indem man virtuell umherlaufen kann. Dazu braucht es eine gute Internetverbindung und eine VR-Brille. Und schon kann man in Metaverse neue Leute kennenlernen, Spiele spielen, Besprechungen abhalten, Filme anschauen, Geld verdienen und ausgeben.

Erinnert Sie das vielleicht an den Spieleklassiker Sims? Dann liegen Sie genau richtig! Der entscheidende Unterschied ist allerdings, dass Sie und die anderen User live sind und dadurch miteinander agieren können. Videokonferenz de luxe quasi.

Welche Chance bietet das Metaverse für Ihr Unternehmen?

Alles schön und gut, aber Sie sehen noch keine Anwendung für Ihr Unternehmen? Dann habe ich hier Beispiele für Sie:

Im Metaverse wird es möglich sein, eine persönliche Arbeitsumgebung zu schaffen. Kolleginnen und Kollegen, die remote arbeiten, können dies direkt im Metaverse tun. Dort kann alles Mögliche nachgebildet werden: das Doppelbüro mit der Lieblingskollegin, die Teeküche, der Pausenhof. Dadurch kann der Austausch und Wissenstransfer verbessert werden und auch für die Einarbeitung neuer Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter bieten sich neue Optionen.
Auch eine Sicherheitsschulung kann im Metaverse durchgeführt werden und Ihre Mitarbeitenden können völlig gefahrlos die Evakuierung eines brennenden Gebäudes trainieren.

Sie sind Bäcker und eins Ihrer Küchengeräte muss ersetzt werden? Schauen Sie sich das neue Gerät virtuell in Ihrer Backstube an! Welche Funktionen hat es, wie ist das Handling und passen die Maße?

Oder nehmen wir an, Sie sind Garten- und Landschaftsbauer. Ihre Kunden treffen Sie digital im Metaverse. Dort wählen Sie zusammen ganz entspannt die Pflanzen aus. Außerdem kann dort simuliert werden, dass der große Kastanienbaum des Nachbarn nachmittags viel Schatten wirft. Sie können Ihren Kunden und Kundinnen zeigen, welche Pflanzen im Schatten des Baumes trotzdem gedeihen. Zudem können die Jahreszeiten simuliert werden und Ihre Kunden sehen sofort, welche Pflanzen im Frühjahr zuerst austreiben und welcher Strauch auch im September noch schön blüht. Und im nächsten Schritt wird das Bewässerungssystem geplant – alles im Metaverse!

Zwar wird das Metaverse zurzeit noch nicht von der breiten Masse genutzt. Es gibt sogar Schätzungen, nach denen es noch fünf bis zehn Jahre* dauern wird, die fürs Metaverse benötigte Technologie (weiter) zu entwickeln.
Trotzdem schadet es nicht, sich schon jetzt mit dem Metaverse zu beschäftigen. Wie so häufig ist anzunehmen, dass Unternehmen, die den Mehrwert früh erkennen und nutzen, einen entscheidenden Marktvorteil erlangen.

Welche Herausforderungen bringt das Metaverse mit sich?

Leider werden die Herausforderungen, die es bereits heute im Internet gibt, mit dem Metaverse nicht verschwinden. Hier könnte nun eine lange Liste stehen, die Gefahren wie Betrug, verbale Gewalt, soziale Isolation, Realitätsverlust und viele weitere Punkte umfasst. Erwähnen möchte ich aber insbesondere, dass es heute noch nicht „das eine“ Metaverse gibt. Zurzeit bieten mehrere Unternehmen Software an und man sollte sich darüber im Klaren sein, welche Absichten die Betreiber hegen.

*Quelle: https://www.haendlerbund.de/de/ratgeber/online-handel-business/4211-online-handel-metaverse


Zu den Autoren:

Theresa Bördemann, Fabian Daut und Jana Redelstein arbeiten seit mehreren Jahren in der Versicherungsbranche und unterstützen die IT-Abteilung ihres Arbeitgebers als Business Analysten.

Text: Andrea Weidemann, Thorsten Meyer

Die meisten Menschen werden die Begriffe Pflicht und Kür mit dem Wettkampfsport Reiten oder mit Eiskunstlaufen in Verbindung bringen. Aber was hat es im weiteren Sinne mit Ihnen als Unternehmer zu tun?

Bei vier der fünf Sozialversicherungen in Deutschland gibt es etwas ganz Ähnliches. Hier existiert eine gesetzliche Basisversicherung, die in vielen Fällen eine Pflichtversicherung ist. Und die Kür? Sie beschreibt, wenn Arbeitgeber oder Arbeitnehmer investieren, um sich im Leistungsfall oder auch bei der Vorsorge nicht mit dem gesetzlichen Standard zufrieden geben zu müssen.

Zur Aufstockung der Rente ist die betriebliche Altersversorgung bereits weitestgehend etabliert. Für die Erweiterung von zusätzlichen Gesundheits- und Vorsorgeleistungen empfiehlt sich die betriebliche Krankenversicherung – dazu später mehr.

Beim Schutz gegen Unfälle heißt die Lösung für verantwortungsvolle Chefs: betriebliche Gruppenunfallversicherung.

Die gesetzliche Unfallversicherung unterscheidet sich in einem wichtigen Punkt von der Kranken- und Rentenversicherung. Wir sprechen von einer Ausschnittsdeckung. Das bedeutet: Der Versicherungsschutz besteht nur bei der Arbeit, auf dem Weg dorthin und auf Heimweg. Wer in der Freizeit einen Unfall erleidet, hat keinen Unfallversicherungsschutz. Für die Betroffenen kann das zu einer großen Belastung werden.  

Bei schwerwiegenden Unfällen – möglicherweise mit dauerhaften Folgen – geht der Kapitalbedarf für die verletze Person in die Hunderttausende. Und dann ist noch nicht einmal die medizinische Versorgung durch die Berufsgenossenschaften als Träger der gesetzlichen Unfallversicherung mit ihrem Netz von Spezialkliniken und ambulanten Fachärzten gesichert. Ihren Mitarbeitenden bleibt nur der Basisschutz der gesetzlichen Krankenversicherung. Der Verunfallte hat hohe private Kosten für eventuelle Umbaumaßnahmen. Außerdem muss er sich um die gesamte Korrespondenz kümmern, was für ihn eine große Hürde darstellen kann. Dem Arbeitgeber – also Ihnen – entstehen hohe Kosten durch Fehlzeiten. Eventuell muss ein neuer Mitarbeiter gefunden und eingearbeitet werden. Oder der Arbeitsplatz des Verunfallten muss umgestaltet werden.

Die betriebliche Gruppenunfallversicherung stellt dem Verletzten einen Reha-Manager zur Seite und unterstützt ihn auch finanziell. Auf diese Weise kann Ihr Mitarbeiter, Ihre Mitarbeiterin so schnell wie möglich wieder im Unternehmen eingesetzt werden.

Lassen Sie sich beraten. Der finanzielle Aufwand für die Absicherung ist pro Mitarbeiter geringer als viele denken. Er hängt zum Beispiel von der Anzahl der versicherten Personen und der ausgeübten beruflichen Tätigkeit ab. Aus diesem Grund investieren Sie als Arbeitgeber deutlich weniger als Ihre Mitarbeitenden, wenn sie sich privat um diesen Versicherungsschutz kümmern würden. Der Gesetzgeber hat die Wichtigkeit der Absicherung erkannt. Sie können die Beiträge als Aufwendungen für Ihre Mitarbeiter als Betriebskosten steuerlich absetzen. Hierzu kann Sie Ihr Steuerberater individuell beraten.

Arbeitgeber fördern durch Lob oder Teamevents die Motivation und den Zusammenhalt der Mitarbeitenden. Doch auch für das Wohlbefinden kann etwas getan werden – Stichwort: betriebliche Krankenversicherung (bKV). Sie ist eine durch den Arbeitgeber organisierte und meist auch finanzierte Form der Krankenversicherung. Die Unternehmen sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer profitieren gleichermaßen, denn das Angebot der bKV drückt Wertschätzung aus und bietet Sicherheit. Die Verbundenheit zum Unternehmen wird gestärkt und gleichzeitig für eine fitte und leistungsfähige Belegschaft Sorge getragen. Das Ergebnis: Geringere Fluktuation, weniger krankheitsbedingte Fehlzeiten, schnellere Besetzung offener Stellen. Es werden gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Laut einer Statistik des PKV-Verbandes haben Ende 2022 rund 22.300 Unternehmen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine betriebliche Kranken- oder Pflegeversicherung angeboten. Damit hat sich die Zahl der Betriebe seit 2015 mehr als vervierfacht. Gezählt werden hierbei nur die Arbeitgeber, die die Beiträge für ihre Mitarbeitenden vollständig tragen. Je mehr Unternehmen die betriebliche Krankenversicherung anbieten, desto höher ist natürlich auch die Zahl der Beschäftigten, die von einer solchen Absicherung profitieren. Sie steigt kontinuierlich. Ende 2022 hatten knapp 1,8 Millionen Personen eine betriebliche Kranken- oder Pflegeversicherung. Die nachfolgende Grafik vom PKV-Verband verdeutlicht dies:

Das Wachstum bei der betrieblichen Krankenversicherung zeigt die Bereitschaft der Arbeitgeber, sich für die Gesundheit und das Wohl ihrer Beschäftigten zu engagieren. Es ist aber auch Ausdruck für den immer stärker werdenden Wettbewerb um Fachkräfte.

Die Unternehmen zählen das Angebot einer zusätzlichen Gesundheitsvorsorge zu den wichtigsten Zusatzleistungen für ihre Angestellten. Und auch für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ist diese Form der Absicherung gegen Krankheitsrisiken von hoher Bedeutung. Umfragen zufolge hat die betriebliche Krankenversicherung sogar Vorzug vor Firmen-Extras wie beispielsweise Tickets für den Personennahverkehr oder Mobiltelefonen. Kaum zu glauben, aber mittlerweile wäre jedem vierten Arbeitnehmer bzw. Arbeitnehmerin eine vom Chef bezahlte private Krankenzusatzversicherung sogar wichtiger als eine Gehaltserhöhung. Damit sollte die betriebliche Krankenversicherung (bKV) ein Teil einer vorausschauenden, aktiven Personalpolitik sein.

Bei einigen betrieblichen Krankenversicherungen müssen die Unternehmen gewisse Voraussetzungen erfüllen, wie zum Beispiel eine vorgegebene Unternehmensgröße oder eine Mindestzahl an (teilnehmenden) Mitarbeitern. Auf dem Markt der betrieblichen Krankenversicherung werden verschiedene Modelle angeboten. Bei den sogenannten Budgettarifen steht ein fester Beitrag im Jahr zur freien Auswahl für moderne Gesundheitsleistungen zur Verfügung. Im Bausteinmodell können unterschiedliche Leistungen individuell gewählt und kombiniert werden. Um sowohl von den Vorteilen aus dem Budgettarif, wie auch aus dem Bausteinmodell profitieren zu können, gibt es eine dritte Variante – das Kombimodell.

Die bKV soll entsprechend den Wünschen und Bedürfnissen beider Seiten, also von Arbeitnehmern und Arbeitgebern zusammengesetzt werden. Sie versteht sich als Ergänzung zur gesetzlichen Krankenversicherung und soll Leistungen abdecken, die ansonsten gar nicht, oder nur zum Teil bezahlt werden. Dazu zählen unter anderem spezielle Vorsorgeuntersuchungen, Wahlleistungen im Krankenhaus, Zahnzusatz-, Pflegezusatz-, Krankentagegeld- oder die Auslandsreisekrankenversicherung. Aber auch Leistungen für Sehhilfen, Hörgeräte, Schutzimpfungen, Augenlaser-, Heilpraktiker- oder Osteopathie-Behandlungen gehören oftmals zum Angebot. Kurz gesagt: die bKV hilft, vorhandene Lücken in der Versorgung zu schließen.

Hier die Vorteile auf einen Blick:

  • Gesunde, motivierte und leistungsfähige Mitarbeiter
  • Gute Mitarbeiter finden und halten (Instrument gegen den Fachkräftemangel)
  • Als Gruppentarif sind die Beiträge günstiger
  • Seit 2020 sind Zuwendungen von Arbeitgebern für eine betriebliche Krankenversicherung steuer- und sozialabgabenfrei
  • Teilweise auch als exklusiver Service für Familienangehörige

Die betriebliche Krankenversicherung versteht sich als Konzept für ein gesundes Unternehmen mit zufriedenen Mitarbeitern. Ein auf den Betrieb abgestimmtes Angebot kann bei privaten Krankenversicherungen (z.B. der Hallesche) angefordert werden.


Zur Autorin:

Andrea Weidemann arbeitet als Versicherungskauffrau in dem Bereich Verkaufsförderung der Krankenversicherung.

Zum Autor:

Thorsten Meyer ist Versicherungsfachwirt. Seit über zehn Jahren befasst er sich vorrangig mit Unfall- und Krankenversicherungen.

Text: Johannes Kraß

Besonders im Frühling ist in der Natur überall erkennbar, welche Dynamik in der Pflanzen- und Tierwelt (Flora und Fauna) Wachstum und Erneuerung entwickelt. Wobei sowohl Wachstum als auch Erneuerung sich in der Regel wechselseitig bedingen.

Ohne Wachstum keine Erneuerung – ohne Erneuerung kein Wachstum.

Erfolg für Unternehmen definiert sich ebenso über die Fähigkeit, kontinuierlich Wachstum und Erneuerung zu initiieren.

So haben wir uns in dieser Ausgabe unserer Vereinszeitschrift bewusst mit dem Thema auf unterschiedlichen Ebenen auseinandergesetzt. Deutlich wird an verschiedenen Stellen, dass Augenmaß und Ausgewogenheit gemischt mit einer vernünftigen Portion an Sicherheit gute Begleitfaktoren darstellen. Herausfordernd sind allerdings extreme, außergewöhnliche Entwicklungen und Neuheiten, zu denen keine oder wenige Erfahrungswerte vorliegen.

Unsere diesjährige Mitgliederversammlung findet am 15. November 2023 statt. Wir freuen uns, dass es diesem Jahr gelungen ist, mit Judith Peters (LVM) und Thomas Möller (Stadt Münster) Fachleute mit Kompetenz gefunden zu haben, die sich bereit erklärt haben, uns über ihre Ambitionen und Ergebnisse auf dem Weg zu einer klimaneutralen Gestaltung der Stadt Münster zu berichten. Sich ehrgeizigen Zielen erfolgreich zu stellen und kreativ nach neuen Wegen suchen, stellen auch in diesem Bereich die Grundlage für Wachstum und Erneuerung dar.

So wünschen wir Ihnen viel Spaß bei der Lektüre unserer Vereinszeitschrift und freuen uns auf eine spannende und interessante Mitgliederversammlung, zu deren Teilnahme wir herzlich einladen. Weitere Informationen zu den Referenten und den Einladungsmodalitäten finden Sie übrigens in dieser Ausgabe.


Zum Autor:

Johannes Kraß, Geschäftsführer.

Text: Annika Hohoff

Zum 01.01.2023 hat sich die Verkündung von Gesetzen und Rechtsverordnungen des Bundes grundlegend geändert.

Es wurde eine neue Online-Plattform geschaffen, die allen Bürgern das Bundesgesetzblatt in einer PDF-Datei zur Verfügung stellt.

Diese sogenannte Verkündungsplattform löst die analoge, gedruckte Form des Bundesgesetzblatts ab und dient nun als einzige verbindliche, amtliche Fassung. Das digitale Bundesgesetzblatt kann gelesen, heruntergeladen, gedruckt oder über einen Link geteilt werden. Über eine Recherchefunktion mit Filtermöglichkeit kann das Bundesgesetzblatt durchsucht werden.

Gegenüber der Papierausgabe bietet die elektronische Form des Bundesgesetzblatts viele Vorteile:

Der Ausgabeprozess der Veröffentlichungen wird beschleunigt, der Zugang zu den amtlichen Inhalten wird erleichtert und es können Ressourcen gespart werden.

Die Inhalte stehen kostenlos zur Verfügung.

Bisher war die amtliche Fassung nur in Bibliotheken einsehbar oder musste gegen Kosten bezogen werden.

Die Verkündungsplattform
Jede Nummer des Bundesgesetzblattes ist mit einem elektronischen Siegel versehen, um die Echtheit jederzeit überprüfen zu können.

Betrieben wird die Plattform vom Informationstechnikzentrum (ITZ) Bund. Die Veröffentlichungen werden vom Bundesamt für Justiz vorgenommen.


Zur Autorin:

Annika Hohoff ist Wirtschaftsmathematikerin und erstellt bei ihrem Arbeitgeber versicherungsmathematische Gutachten.

Text: Anne Hilchenbach

Angehende oder expandierende Gewerbetreibende wissen in der Regel, dass sie sich rechtzeitig um den richtigen und ausreichenden Versicherungsschutz kümmern müssen. Allerdings bleibt die Umsetzung in der Hektik des geschäftlichen Alltags häufig auf der Strecke. Wenn es dann zum Schadenfall kommt, ist eine Nachversicherung oft nicht mehr möglich.

Diesem Umstand begegnen Versicherungen mit diversen Update-Garantien und Vorsorgeklauseln. Darauf sollten Kunden achten, denn diese Klauseln garantieren – wie der Name schon sagt – den vorsorglichen Versicherungsschutz für bislang nicht versicherte Risiken, wenn diese dann alsbald in den Versicherungsvertrag aufgenommen werden.

Gute Rechtsschutzversicherer bieten solche Vorsorgeklauseln zum Beispiel für folgende Fälle:

Existenzgründerklausel: Sie bietet dem bislang nur im Privatbereich Versicherten Rechtsschutz bei Streitigkeiten rund um vorbereitende Tätigkeiten für eine geplante selbstständige Tätigkeit und hilft beispielsweise, wenn die beantragte Gewerbeerlaubnis abgelehnt wird oder es schon vor der Eröffnung mit dem Vermieter des Ladenlokals zum Streit kommt oder die Ladeeinrichtung mangelhaft geliefert wurde.

Vorsorglicher Arbeitgeberrechtsschutz: Sie bietet dem Selbstständigen vorläufigen Rechtsschutz, der erstmalig Mitarbeiter einstellt, aber in seiner Rechtsschutzversicherung bislang auf den betrieblichen Arbeitgeberrechtsschutz verzichtet hatte. Beispielsweise wenn dem neuen Mitarbeiter schon in der Probezeit wegen Fehlverhaltens gekündigt werden muss – die Rechtsschutzversicherung aber noch nicht angepasst wurde.

Nachhaftungsklausel: Nicht nur der vorsorgliche Rechtsschutz, sondern auch die Nachhaftung sollte gewährleistet sein – wenn zum Beispiel der Gewerbetreibende verstirbt oder der Versicherungsvertrag wegen Berufsaufgabe endet.

Auch im Privatbereich sind Vorsorgeklauseln sehr hilfreich und serviceorientiert, wenn zum Beispiel:

■ der Lebenspartner in die gemeinsame Wohnung einzieht und damit ein Mitversicherungsgrund entsteht.

■ sich Lebenspartner trennen oder die Kinder das Alter der Mitversicherungsgrenze erreichen, heiraten oder berufstätig werden. Die Vorsorge überbrückt dann den Zeitraum bis zum Abschluss der passenden Anschlussversicherung.

Für alle Vorsorgeklauseln gilt generell, dass diese zeitlich begrenzt sind und der Versicherungsschutz alsbald angepasst werden muss. Die Regelungen dazu sind insgesamt nicht einheitlich und von Versicherung zu Versicherung verschieden. Daher ist eine rechtzeitige Beratung durch Ihre Vertrauensfrau oder Ihren Vertrauensmann unerlässlich.


Zur Autorin:

Anne Hilchenbach ist Juristin. Auf Kundenbewertungen im Internet blickt sie nicht nur durch die Verbraucherbrille, sondern auch durch die Brille eine Rechtsschutz-Expertin.

Text: Karsten Martini

Wachstum und Erneuerung – Das Leitthema dieser Ausgabe weckte bei mir gleich positive Assoziationen. Alles wird größer und besser, war einer meiner ersten Gedanken. Optimist, dachte ich, als ich mich dann intensiver mit diesen Begriffen beschäftigt habe.

Wachstum als Zunahme und Erneuerung als Veränderung sind zurzeit ständige Begleiter in der öffentlichen Diskussion und Tagespresse, mal positiv und mal negativ besetzt.

Erneuerbare Energien, Preissteigerung und Inflation sind da nur einige Schlagzeilen.

Wertsteigerungen im Bestand sind eine schöne Sache. Das Betriebsgebäude, das vor 10 Jahren für 100.000 Euro gebaut wurde, hat heute einen Wert von etwa 150.000 Euro. Die Konsequenz: für einen Neubau oder eine Reparatur müssen heute rund 50 Prozent mehr gezahlt werden. Wertsteigerungen bedeuten somit auch zusätzliche Belastungen bei Ersatz- oder Neuanschaffung.

Versicherungsverträge für Gebäude und Inventar berücksichtigen diese Veränderungen. Geänderte Preis- und Tariflohnindizes führen zu Anpassungen der Versicherungssummen, damit durch Wertsteigerungen im Laufe der Zeit keine Unterversicherung entsteht. Höhere Versicherungssummen führen aber unmittelbar auch zu höheren Beiträgen. Eine Notwendigkeit, die gerade in diesem Jahr besonders auffällt.

Steigende Energiepreise und ein zunehmendes Umweltbewusstsein treiben weitere Veränderungen an. Energieeffizienz ist das beherrschende Thema. Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden, Umstellung von Produktionsprozessen und neue Technologien sind Investitionen. Sie führen aber auch zu mehr Komfort, geringeren Betriebskosten und schonen die Umwelt.

Versicherungsprodukte passen sich diesen Entwicklungen an. Ladestationen für Elektrofahrzeuge, Wärmepumpen und Mehrkosten für Technologiefortschritt beispielsweise zählen schon fast zum Standard in den Versicherungen für Gebäude und Inventar.

Wertsteigerungen durch Investitionen werden aber durch keinen Automatismus erfasst. Hier hilft nur ein regelmäßiges Überprüfen der Verträge. Schließlich soll am Ende ein entstandener Schaden in voller Höhe ersetzt werden.


Zum Autor:

Karsten Martini ist Versicherungsfachwirt. Er verfügt über mehr als 25 Jahre Berufserfahrung im gewerblichen Sachversicherungsbereich, insbesondere in der Produktentwicklung und Vertriebsunterstützung.

Text: Jutta Hülsmeyer

Die Bürgschaftsversicherung (Kautionsversicherung) bietet gegenüber einer Bankbürgschaft viele Vorteile. Sie sichert die finanzielle Flexibilität Ihres Unternehmens und trägt somit zum Wachstum Ihres Unternehmens bei.

Warum das so ist und welche weiteren Vorteile Sie sich mit einer Bürgschaftsversicherung verschaffen, erfahren Sie hier.

Im Handwerk und Baugewerbe werden von Auftraggebern oftmals Sicherheitseinbehalte für Vertragserfüllung und Mängelansprüche verlangt. Mit einer Bankbürgschaft können Sie dies umgehen, doch der Betrag beeinflusst Ihre Kreditlinie. Dieses Vorgehen schränkt die Liquidität Ihres Unternehmens ein. Insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen kann dies nachteilig sein, da die finanziellen Mittel für andere wichtige Investitionen, die zum Wachstum des Unternehmens beitragen, nicht mehr aufgebracht werden können. Die clevere Alternative ist eine Bürgschaftsversicherung.

Vorteile Bürgschaftsversicherung
Größerer Finanzierungsspielraum = mehr Wachstum, da die Kreditlinie nicht belastet wird.

In der Regel müssen keine Sicherheiten hinterlegt werden.

In der Regel wird ein Bürgschaftsrahmen beantragt, aus dem einzelne Bürgschaften immer wieder abgerufen werden können.

In der Regel keine Gebühren für die Ausstellung von Standard-Bürgschaftsurkunden.

Einfache Verwaltung und schnelle Ausstellung der Bürgschaftsurkunden. Einige Versicherer, wie die LVM beispielsweise, bieten Ihnen die Möglichkeit, Bürgschaftsurkunden online anzufordern – dies spart wertvolle Zeit.

Nachteile Bankbürgschaft
Die Bankbürgschaft wird in voller Höhe auf die Kreditlinie des Unternehmens angerechnet.

Banken verlangen Sicherheiten (z. B. in Form der Verpfändung eines Festgeldkontos).

Bei der Bank muss jede Bürgschaft einzeln beantragt werden.

Die Bank erhebt Gebühren für die Ausstellung von Bürgschaftsurkunden.

In der Regel ist online keine Anforderung von Bürgschaftsurkunden möglich.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann lassen Sie sich unverbindlich von einem Versicherungsfachmann Ihres Vertrauens beraten!


Zur Autorin:

Jutta Hülsmeyer ist seit vielen Jahren in der Versicherungsbranche tätig und auf den gewerblichen Haftpflichtbereich spezialisiert.

Text: Silvia Wiefel

Die Natur macht es uns vor. Alles wächst. Aber wächst alles unendlich?

Jeder Baum hat irgendwann seine endgültige Größe erreicht, der Mensch ebenso wie Tiere und Pflanzen. Es hat also ein Ende mit dem Wachstum.

Was aber dennoch wächst und wächst, ist die Wirtschaft. Seit Beginn der Industrialisierung wächst die Weltwirtschaft kontinuierlich. Ob unendliches Wirtschaftswachstum auf einem endlichen Planeten möglich bzw. sinnvoll ist, darüber streiten sich nach wie vor die Experten und das Für und Wider würde den Rahmen des Artikels sprengen.

Wirtschaftswachstum wird in der Regel dort infrage gestellt, wo Wohlstand herrscht. Das ist, wie wir wissen, bei weitem nicht überall auf der Welt der Fall. Es ist sozusagen ein First-World-Problem.

Diese globalen Aspekte würden, wie bereits gesagt, den Rahmen des Artikels sprengen. Es lohnt dennoch, die Argumente beider Lager anzuschauen, um sich seine eigene Meinung zu bilden.

Doch wie sieht es eigentlich bei kleinen bis mittleren Unternehmen mit dem Wachstum unter sich ständig erneuernden Einflussfaktoren aus?

Kleine und mittlere Unternehmen sind das Rückgrat der Wirtschaft und spielen eine entscheidende Rolle bei der Schaffung von Arbeitsplätzen. Sie stehen oft vor der Herausforderung ein nachhaltiges und ausgewogenes Wachstum zu erreichen.

Nachdenklich gemacht hat mich ein Gespräch, welches ich kürzlich mit einem Familienangehörigen geführt habe, der sich auf eine Stelle bei einem IT-Dienstleister beworben hatte. Beim Vorstellungsgespräch fragte er, warum er noch keine Werbung der Firma gesehen habe. Die Antwort des Firmeninhabers lautete: „Wir möchten unseren Kunden den bestmöglichen, persönlichen Service bieten. Unsere Kunden sollen uns als ihren Partner, als ihre persönliche „IT Abteilung“ wahrnehmen. Mit den vorhandenen personellen und strukturellen Ressourcen können wir das für unseren Kundenstamm gut abbilden. Wir wachsen über Mundpropaganda unserer zufriedenen Kunden. Ein schnelles Wachstum liegt daher nicht in unserem Fokus.“

Wachstum um jeden Preis? In der o. g. Firma also definitiv nicht.

Aus einer Position des Erfolgs heraus klingt das aus Sicht des Geschäftsführers verständlich und nachvollziehbar. Doch betrachten wir einmal den Aspekt Wachstum mit Blick auf den Titel dieser Rubrik: „Mensch und Arbeit“ und insbesondere mit Fokus auf die Mitarbeitenden eines Unternehmens.

Wie sind meine Perspektiven als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter in einem Unternehmen, welches keinen Wert auf Wachstum legt? Muss ich mit meiner Karriere und damit verbunden ggf. auch auf eine adäquate Gehaltsentwicklung warten, bis ältere Mitarbeitende in Rente gegangen sind?

Oder im umgekehrten Fall. Was ist, wenn ich in einem Unternehmen arbeite, welches schnell expandiert und angesichts des Fachkräftemangels mit Einstellungen nicht hinterherkommt?

Wie wirkt sich das auf die Arbeitsbelastung, die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und nicht zuletzt auch auf die Zufriedenheit der Kunden aus?

Wie erfolgt das Wachstum? Durch Finanzspritzen von Investoren oder beispielsweise durch Zukäufe? Wie wirken sich diese Einflüsse auf die Unternehmenskultur aus, wenn andere Vorstellungen, Werte und Menschen das Unternehmen mit beeinflussen?

Wie man es auch betrachtet, letztendlich kommt man immer wieder zurück auf die Menschen, die für das Unternehmen arbeiten. Sie sind ein – wenn nicht sogar der entscheidende – Dreh- und Angelpunkt für Wachstum.

Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden ist ein Erfolgsfaktor für nachhaltiges, ausgewogenes Wachstum. Zufriedene Mitarbeiter sind motiviert und tragen maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens bei, indem sie engagiert arbeiten und im besten Fall exzellenten Kundenservice bieten. Nicht zuletzt in Zeiten von Fachkräftemangel sind auch die Empfehlungen der zufriedenen Mitarbeitenden ein Vorteil gegenüber anderen Unternehmen.

Die Fluktuationsquote ist logischerweise bei zufriedenen Mitarbeitenden niedrig. Ein nicht zu vernachlässigender wirtschaftlicher Faktor, denn die Einarbeitung neuer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erfordert nicht unerhebliche Ressourcen.

Selbstständige Inhaber sollten daher darauf achten, ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen, das die Mitarbeiterbindung fördert und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bietet.

Das ist sicher nicht der alles entscheidende Erfolgsfaktor für ausgewogenes Wachstum, aber sicher ein elementarer, wichtiger Baustein hierzu.

Wie man diese Zufriedenheit erreicht, ist von Unternehmen zu Unternehmen, Branche zu Branche sehr individuell. Leider gibt es kein Patentrezept dafür.

Ein erster, wichtiger Schritt wäre hierzu vielleicht erst einmal den Status Quo durch eine Mitarbeiterbefragung festzustellen. Das birgt vielleicht so manche Überraschung und auch Potential für Verbesserungen und damit auch für Wachstum.

Hierbei sollte nicht vergessen werden, dass die Experten und Expertinnen für Ihr Unternehmen und die darin vorkommenden Tätigkeiten und Verbesserungsmöglichkeiten bereits mit ihrer Expertise in Ihrem Unternehmen vorhanden sind: Es sind Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Machen Sie sich diese Expertise für ein ausgewogenes Wachstum zunutze.


Zur Autorin:

Silvia Wiefel arbeitet in der Unternehmens- und Personalentwicklung und findet die vielfältigen Facetten menschlichen Verhaltens immer wieder aufs Neue spannend.

Text: Stephanie Endt

Bei meiner Recherche zur Entwicklung des Marketings in den letzten Jahrzehnten stellte sich mir als erstes die Frage: Seit wann gibt es eigentlich Werbung in Deutschland?

Mit der Erfindung des Backpulvers machte sich Dr. Oetker im Jahr 1893 Gedanken, wie er sein Produkt „unters Volk bringen“ könnte. Das Backpulver war neu und versprach eine Arbeitserleichterung für die Verbraucher. Dr. Oetker setzte damals auf Massenwerbung, er schaltete zahlreiche Werbungen in verschiedenen Zeitschriften. Hier transportierte er seine Botschaft: „Mit Dr. Oetker-Produkten zu backen ist so leicht, dass es selbst Kindern gelingt“.

Diese Art der Werbung war äußerst erfolgreich und nachhaltig: Bis heute ist das Produkt auf dem Markt. Die Firma ist beständig gewachsen und hat neue Produkte entwickelt.

Seither befindet sich Werbung in einem stetigen Wandel. In der Nachkriegszeit war sie zunächst produktorientiert: Kunden wurden als „einheitliche Gruppe mit ähnlichen Bedürfnissen“ gesehen. In den 60er Jahren stand der reine Verkauf im Vordergrund. Ab ca. 1970 ging es eher um Marktorientierung und die Bedürfnisse einzelner Kundengruppen rückten in den Fokus. Danach wurde wettbewerbsorientiert geworben, mit Betonung von Alleinstellungsmerkmalen. Ökologische, politische, technologische oder gesellschaftliche Veränderungen wurden berücksichtigt.

Mit der Jahrtausendwende entwickelten sich Internet und E-Mail – und damit ganz neue Möglichkeiten der Kundenansprache. Schneller, direkter und vor allem gezielter konnten Kunden angesprochen, Bedürfnisse genauer ermittelt und dadurch auch werblich bedient werden.

Ab 2010 folgte das sogenannte „Web 2.0“ mit sozialen Netzwerken und weiteren Möglichkeiten die Kunden zu erreichen. Seitdem gibt es immer mehr Möglichkeiten, Daten zu sammeln, Kundenbedürfnisse zu erforschen, Zielgruppen einzugrenzen und damit zielgerichtetes Marketing zu betreiben. Bedürfnisse, Erwartungen und Werte stehen im Mittelpunkt: Werbung soll sowohl den Kopf als auch das Herz der Konsumenten erreichen.

Marketing besteht schon lange nicht mehr ausschließlich aus Flyern, Anzeigen in Zeitschriften und TV-Spots. Manche Firmen verzichten z. B. auf die Verteilung der wöchentlichen Angebotsflyer. Andere setzen weiterhin bewusst darauf, um die Kunden in der Masse zu erreichen.

Insgesamt wird die Werbewelt immer digitaler und individueller auf den Kunden zugeschnitten. Denn wir alle sind häufig im Netz unterwegs und werden für die Datensammler und Marketingagenturen immer transparenter. Klicks werden nachverfolgt; beim nächsten Seitenbesuch werden gezielt Produkte vorgeblendet oder Werbespots geschaltet. Das hat Vorteile sowohl für die Produkthersteller und Dienstleister (u. a. Sichtbarkeit, Markenbekanntheit) als auch für die Nutzer (gezielte Angebote, Markenvielfalt, Bequemlichkeit).

Viele Firmen nutzen zudem die Möglichkeit, auf ihren Internetseiten einen Chat anzubieten. Verbraucher können so ihre Fragen schnell stellen und direkt klären – und sich dadurch ggf. schneller für das Produkt oder die Dienstleistung entscheiden.

Das klingt alles sehr technisch und kompliziert und wirft für Unternehmer viele Fragen auf. Entfremden wir uns dadurch nicht zu sehr vom Kunden? Und geht es überhaupt noch ohne digitale Werbung?

Zu wissen, was der Kunde wirklich braucht, die Kundenbeziehung aufzubauen und zu pflegen – ist das nicht gerade für kleinere Unternehmen auch ohne viel digitale Anstrengung möglich? Diese Unternehmen haben oft einen klaren Vorteil: Sie kennen viele Kunden persönlich und wissen, wie man diese am besten anspricht. Dabei hilft ihnen etwas, das die Künstliche Intelligenz trotz aller gesammelten Daten (noch) nicht hat: das eigene Gespür für Kommunikation, die soziale Intelligenz, die Intuition – kurz „das Bauchgefühl“.

Quellen:
https://die-werteentwicklung.de/blog/artikel/historische-entwicklung-des-marketings/
https://www.buergerleben.com/dr-oetker/
https://www.wuv.de/Archiv/Mehr-Bauchgef%C3%BChl-bitte
https://www.visioneleven.com/blog/digitales-marketing-vom-bauchgefuehl-zur-datenbasiertenentscheidung


Zur Autorin:

Stephanie Endt ist seit vielen Jahren Mitglied im Redaktionsteam der „inhalte“. Lesen, schreiben und korrigieren gehören zu ihrer Arbeit im Marketing wie die Butter aufs Brot. Auch außerhalb der Arbeit spielen Sprachen und Sprache für sie eine große Rolle.

Text: Andrea Weidemann

Die Lebenserwartung und Alterung in Deutschland steigt. Ursache für die kontinuierlich zunehmende Zahl älterer Menschen ist eine stetig besser werdende medizinische Versorgung. Das Thema Pflege nimmt damit an Bedeutung zu. Aber auch durch eine schwere Erkrankung oder einen Unfall kann Pflegebedürftigkeit eintreten – in jedem Alter! Seit Jahren wächst die Zahl der Pflegebedürftigen, also der Menschen, die sich wegen gesundheitlicher Beeinträchtigungen der Fähigkeiten nur noch eingeschränkt selbst versorgen können und dauerhafter Hilfe bedürfen.

Aktuell sind bereits circa 5,2 Millionen Menschen pflegebedürftig. Und es werden von Tag zu Tag mehr.

Die Ergebnisse der Pflegevorausberechnung des Statistischen Bundesamtes vom März 2023 bieten einen aufrüttelnden Blick in die Zukunft: Die Zahl pflegebedürftiger Menschen in Deutschland wird bis zum Jahr 2055 um rund 37 Prozent zunehmen. Unter der Annahme konstanter Pflegequoten prognostiziert die Berechnung einen Anstieg der Anzahl Pflegebedürftiger von knapp 5 Millionen (im Jahr 2021) auf rund 6,8 Millionen in 2055.

Durch die wachsende Zahl der Pflegebedürftigen wächst auch der Bedarf an pflegenden Angehörigen, Pflegediensten, Pflegeheimen und Pflegeplätzen – je nachdem, ob die Versorgung ambulant oder stationär erfolgt. Entsprechendes Pflegepersonal und Pflegefachkräfte wie Altenpflegerinnen und -pfleger werden hierfür benötigt. Und genau daran mangelt es!

Deutschlandweit könnten laut Institut der deutschen Wirtschaft in Köln allein in der stationären Versorgung bis zum Jahr 2035 rund 307.000 Pflegekräfte fehlen. Die Versorgungslücke im gesamten Pflegebereich, also ambulant und stationär, könnte sich auf knapp 500.000 Fachkräfte vergrößern. Das sind alarmierende Zahlen.

Inzwischen ist auch nicht mehr auszuschließen, dass ohne das notwendige Personal ein Abbau von Versorgungsstrukturen droht. Die Schließung von stationären Pflegeeinrichtungen oder die Begrenzung der Aufnahme von Pflegebedürftigen durch ambulante Pflegedienste wären beispielsweise die Folge. Der Handlungsdruck bleibt hoch und der Wettbewerb um Pflegekräfte wird weiter zunehmen. Einzelne Maßnahmen, wie eine höhere Vergütung, die Verbesserung von Arbeitsbedingungen oder die Abwerbung ausländischen Personals werden nicht ausreichen, um dem Pflegenotstand entgegenzuwirken. Substanzielle Veränderungen zur Erneuerung der Gesamtausrichtung der pflegerischen Versorgung müssen her.

Innovative Versorgungskonzepte sind gefragt. Durch Digitalisierung und technischem Fortschritt können in der „Pflege“ neue Wege beschritten werden.

Mit der Idee von Technik für das Leben im Alter und der Digitalisierung wird vor allem die Hoffnung verbunden, das Alltagsleben und die Versorgung pflegebedürftiger Menschen verbessern zu können. Das bedarf allerdings der Akzeptanz beider Seiten – sowohl von den Pflegenden wie auch von den Pflegebedürftigen. Die Orientierung an den Bedürfnissen der Beteiligten steht daher im Vordergrund. An verschiedenen Stellen kann die Technik als Unterstützung im Pflegeprozess eingebunden werden: als Apps mit personenbezogener Sensorik oder auch als Anleitung und Begleitung zur Selbstpflege. Smart-Home-Technologien und technische Assistenzsysteme können auf Hilfe angewiesene Menschen in ihrer Selbstständigkeit unterstützen. Diese Technologien ermöglichen beispielsweise einen Videoanruf bei der Familie oder auch digitale Arzt- oder Amtsbesuche. Technische und digitale Assistenzsysteme können genutzt werden, um an die regelmäßige Einnahme von Medikamenten zu erinnern, Blutzuckerwerte zu dokumentieren oder um im Notfall schnell Hilfe zu organisieren.

Jedoch kann der technische Fortschritt weder die pflegerischen Berufe noch die pflegenden Angehörigen ersetzen, sondern lediglich in Teilbereichen entlasten. Das zentrale Zukunftsproblem bleibt: die Sicherstellung der Versorgung. Nicht zuletzt durch die soeben beschriebene Problematik wird Pflege immer teurer. Ist (gute) Pflege überhaupt noch bezahlbar?

Im Fall einer Pflegebedürftigkeit trägt die Pflegepflichtversicherung immer nur einen Teil der Kosten. Den anderen Teil müssen die Pflegebedürftigen und nicht zu vergessen oftmals auch ihre Angehörigen selbst aufbringen. Diese sogenannte Pflegelücke ist bei stationärer Pflege besonders groß. Im Durchschnitt zahlen die Betroffenen für die Betreuung im Pflegeheim über 2.400 Euro im Monat selbst, Tendenz steigend. Das kann ein existenzielles finanzielles Risiko bedeuten – vor allem dann, wenn ein Lebenspartner ins Pflegeheim zieht, der andere aber noch weiter Miete bezahlen muss.

Wie sich jeder vor finanzieller Überforderung im Pflegefall schützen kann
Mit dem rechtzeitigen Abschluss einer privaten Pflegezusatzversicherung lässt sich die Pflegelücke zu bezahlbaren Preisen schließen.

Grundsätzlich gilt: Je früher die Versicherung abgeschlossen wird, desto günstiger ist der Beitrag und desto geringer sind die Ausgaben über die gesamte Vertragslaufzeit.

Die Beitragshöhe einer Pflegezusatzversicherung hängt von den gewählten Leistungen und dem Lebensalter bei Vertragsschluss ab.

Da die individuelle Pflegelücke – und damit der entsprechende Versicherungsbedarf – von Fall zu Fall sehr unterschiedlich sein kann, sollten sich Interessenten vom Versicherungsberater ihres Vertrauens beraten lassen. Durch die Kombination aus der Pflegepflichtversicherung zusammen mit einem leistungsstarken Pflegezusatztarif – beispielsweise PZT-Komfort der LVM Krankenversicherung – lässt sich die Versorgungslücke schließen. Damit kann man im Pflegefall zumindest finanziell sorgenfrei bleiben und ein selbstbestimmtes Leben führen.


Zur Autorin:

Andrea Weidemann arbeitet als Versicherungskauffrau in dem Bereich Verkaufsförderung der Krankenversicherung.

Text: Hans-Peter Süßmuth

„Wachstum und Erneuerung“ – für viele Unternehmen, gerade im Mittelstand, eine elementare Frage. Wenn nicht sogar eine existentielle.

Eine der wichtigsten Voraussetzungen, um Wachstum generieren zu können, ist neben einer entsprechenden Auftragslage und unternehmerischem Geschick die Belegschaft: Verlässliche, motivierte und konstante Mitarbeiter:innen sind einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren. Aus Wachstum ergibt sich dann zwangsläufig auch Erneuerung: Expansion und neue Maschinen sind nur zwei Stichworte.

Ich möchte hier nicht zu tief auf das Thema „Fachkräftemangel“ eingehen: Das kennen Sie selbst aus der Praxis – leider – viel zu gut. Vielmehr möchte ich beleuchten, welche Kriterien junge Menschen heute an ihren Arbeitgeber stellen und wie Sie hieraus einen Vorteil bei der Rekrutierung junger Kräfte ziehen können.

Was ist jungen Menschen – und damit neuen Mitarbeiter:innen – wichtig?
Die Bertelsmann-Stiftung kommt in ihrer Untersuchung „Jugend und Nachhaltigkeit“ (Oktober 2022) u.a. zu diesen wichtigen Erkenntnissen:

■ Junge Menschen haben ein ganzheitliches Verständnis von Nachhaltigkeit. Die 16-30jährigen verstehen darunter sowohl ökologische als auch soziale und ökonomische Nachhaltigkeit.
■ Drei Viertel aller Jugendlichen und jungen Erwachsenen legen selbst Wert darauf, sich nachhaltig zu verhalten. Auch in ihrem Alltag tun sie viel für eine nachhaltige Lebensgestaltung und sind dafür auch zum Verzicht bereit.
■ Auch wirtschaftliches Handeln wird als Beitrag für mehr Nachhaltigkeit gesehen. So möchte jeder zweite in einem Unternehmen arbeiten, dass einen Beitrag für die Gesellschaft leistet.

Gut ausgebildete junge Leute fordern heute nicht mehr nur ein attraktives Gehalt, sie fordern vor allem eins: Sinn und Werte. Menschen, die bereit sind, im Unternehmen ihr Bestmögliches zum großen Ganzen beizutragen, wollen das auch als Teil der Gesellschaft tun und in ihrem Handeln zum Ausdruck bringen.

Profitieren Sie doppelt:
Doch wie kann es gerade einem mittelständischen Unternehmen gelingen, diese Ansprüche umzusetzen und hier einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen? Wenn wir uns vor Augen halten, dass für junge Bewerber:innen eine betriebliche Altersversorgung ein immer wichtiger werdender Vorsorgebaustein ist, dann wird da ganz schnell „ein Schuh draus“:

Bieten Sie Ihrer Belegschaft eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) an und ködern Sie damit junge Nachwuchskräfte. Und bieten Sie nicht irgendeine bAV an, sondern mit FutureNow eine bAV, die bei der Kapitalanlage auf Anlagestrategien setzt, die ausgewählte ökologische und soziale Merkmale ausweist.

So gelingt es Ihnen, auch über diese Ebene das Thema „Nachhaltigkeit“ in Ihrem Unternehmen zu platzieren.

Wie funktioniert das?
Ganz einfach: Sie bieten Ihren Mitarbeiter:innen eine Entgeltumwandlung in die LVM-Direktversicherung Future Now an. Die Beiträge sind steuer- und sozialabgabenfrei. So sparen beide: Arbeitnehmer und auch Sie als Arbeitgeber. Ihre Ersparnis reichen Sie als Arbeitgeberzuschuss an Ihre Beschäftigten weiter. Für Sie ist dieser Zuschuss somit kosteneutral.

Ein Beispiel: Nettoaufwand einer Mitarbeiterin 50 Euro. Dafür gehen dank staatlicher Förderung und Ihres Zuschusses 120 Euro in deren Altersversorgung.

Die Direktversicherung FutureNow ist das erste LVMLebensversicherungsprodukt, das sowohl in der Anspar- als auch Auszahlungsphase ökologische und soziale Merkmale berücksichtigt. In der Ansparphase kombiniert FutureNow die Sicherheit einer klassischen Kapitalanlage innerhalb unseres Sicherungsvermögens mit den Renditechancen einer weltweiten Anlage über den Fonds „LVM World ESG“. Dieser legt aktuell über kostengünstige ETFs das Kapital in Aktien und Anleihen von Unternehmen an.

Mit der LVM-Direktversicherung FutureNow investieren Sie also nicht nur in die Zukunft Ihrer Mitarbeitenden, sondern ganz bewusst auch in eine lebenswerte Zukunft für alle.

Fazit:
Erneuerung durch Wachstum war in der Vergangenheit eine logische Kette. Der Wertewandel bei jüngeren Menschen lässt nun auch einen umgekehrten Schluss zu: Wachstum durch Erneuerung hin zu mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen scheint ein möglicher Weg zu sein.


Zum Autor:

Hans-Peter Süßmuth ist Versicherungsbetriebswirt und als Spezialist in der Leben-Verkaufsförderung tätig.

Am Mittwoch, 15. November 2023 um 15:00 Uhr findet die diesjährige Mitgliederversammlung im „Kristall“ der LVM Versicherung in Münster, Kolde-Ring 21, statt.
Hierzu laden wir herzlich ein.

1. Eröffnung und Begrüßung
Franz-Josef Holzenkamp, Vorsitzender

2. Vorträge: Münster – unser Klima 2030
Thomas Möller, Leitung Stabsstelle Klima der Stadt Münster
„Münster auf dem Weg zur Klimastadt“
Judith Peters, Bereichsleiterin Nachhaltigkeit bei der LVM
„Beitrag der LVM zur Emissionsreduktion der Stadt“

3. Diskussionsrunde

4. Jahresabschluss 2022
Martin Gesigora, Kassenwart

5. Kassenprüfungsbericht und Entlastung des Vorstands
für das Geschäftsjahr 2022

6. Rechenschaftsbericht für 2023
Johannes Kraß, Geschäftsführer

7. Verschiedenes

Anmeldungen erbitten wir bis zum 8. November 2023 unter www.igu.de oder telefonisch unter 02551 93590.

Die Räumlichkeiten sowie die Parkmöglichkeiten sind ausgeschildert.
Zum Ende der Veranstaltung wird ein Imbiss gereicht.


Text: Rainer Rathmer

Vor kurzem rief mich eine Freundin an. Ihr – sie meinte die LVM Versicherung – habt mich angeschrieben, sagte sie. Sie könne eine Geldprämie beantragen, weil sie neuerdings ein Elektroauto fahre. So ganz verstanden habe sie es allerdings noch nicht. Ich habe ihr dann den Hintergrund erklärt und den Weg, wie sie mit wenigen Klicks im Internet zum Ziel kommt.

Lange Zeit war es naheliegend, dass Unternehmen Zusatzleistungen mit direktem Bezug zu ihrem Produkt angeboten haben. Der Klassiker, das Rabattsystem, hat sich bis heute erhalten. Als ich ein kleiner Junge war – und das ist sehr lange her – klebte ich Rabattmarken, die meine Mutter beim Einkaufen erhalten hatte, in dafür vorgesehene Heftchen. War das Heft voll, konnte man es gegen einen Geldbetrag eintauschen. Eine schon modifizierte Form von Rabatt gab es an Tankstellen. Dort erhielt man Münzen mit dem Konterfei von deutschen Fußball-Nationalspielern, die man dann in einen Sammelkarton heften konnte, später dann Mini-Wimpel von bekannten Fußballvereinen oder Bilder exotischer Sportwagen.

Das System hat sich in vielfach abgewandelter Form bis heute erhalten. Autowaschanlagen bieten Rabattkarten, in denen jede Wäsche mit einem Stempel dokumentiert wird; nach 10 Einträgen gibt es eine Wäsche gratis. Lebensmittel und Drogerieketten wie Edeka, Penny und dm arbeiten mit Bonusprogrammen und Payback-Systemen.

Daneben gibt es Zusatzleistungen, die nicht mehr Kerngeschäft sind, sich jedoch wegen der deutlichen Nähe dorthin förmlich aufdrängen. So zum Beispiel der Autohändler, der auch das für den Kauf erforderliche Darlehen oder den Leasinganbieter vermittelt.

Ebenfalls außerhalb des Kerngeschäfts von Versicherungsunternehmen liegt auch der Service, den die besagte Freundin mit dem Elektroauto von dort erhielt, nämlich einen Brief mit dem geldwerten Hinweis, ihre THG-Quote für das Elektroauto verkaufen zu können. Worum ging es da?

2015 hat die Bundesregierung die Treibhausgas-Minderungsquote (THG-Quote) eingeführt. Die THG-Quote gibt vor, wie viel Mineralölunternehmen durch die von ihnen in den Markt gebrachten Kraftstoffe in einem Jahr einsparen müssen. Der reduzierende Anteil steigt jährlich. Er beträgt zum Beispiel 8 Prozent im Jahr 2023 und 25 Prozent im Jahr 2023. Mineralölunternehmen können diese Verpflichtung erfüllen, indem sie selbst u.a. erneuerbare Energieerzeugnisse in Verkehr bringen oder Kraftstoffe mit geringerem CO²- Anteil verkaufen. Sie können aber auch CO²-Einsparungen von Dritten in Form von THG-Zertifikaten kaufen.

Seit Anfang 2022 wurde die Breitenwirkung der CO²-Einsparbemühungen dadurch erhöht, dass private Nutzer von reinen Elektrofahrzeugen (Pkw, Nutzfahrzeuge bis 3,5 t und Motorräder) ihre eingesparten CO²-Emissionen durch das Umweltbundesamt zertifizieren und an Mineralölunternehmen verkaufen können. Als Handelsplatz dienen Portale, die diese CO²-Menge in Masse von privaten Fahrzeugnutzern kaufen und an Mineralölunternehmen weiterleiten. Jedes E Fahrzeug ist pro Jahr einmal berechtigt, am THG-Quotenhandel teilzunehmen. Der Preis schwankt je nach Angebot und Nachfrage zum Zeitpunkt der Beantragung und ist zudem unterschiedlich je nach Portal, das mit der THG-Quote handelt.

Meine Freundin konnte die wenigen erforderlichen Informationen (insbesondere Fahrzeugschein und Bankverbindung) mit wenigen Klicks über das Kundenportal der LVM Versicherung an deren Partnerunternehmen GREENfactory weiterleiten. Dieses übernimmt die Kommunikation mit dem Umweltbundesamt und zahlt die THG-Prämie binnen weniger Tage aus. Das ist ein besonderer Service, da die Zertifizierung durch das Umweltbundesamt aktuell noch bis zu 16 Wochen Bearbeitungszeit in Anspruch nimmt. GREENfactory ging also mit seiner Auszahlung in Vorleistung.

Einige Tage nach unserem Telefonat schrieb mir meine Freundin über WhatsApp, dass die Beantragung erfolgreich und das Geld bereits auf ihrem Konto sei. In ihrem Fall waren das 260 Euro! Eine zufriedene Kundin mehr für die LVM Versicherung!


Zum Autor:

Rainer Rathmer ist Jurist in der Kraftfahrtversicherung und betreut dort alle vertragsrechtlichen Fragen inklusive der Versicherungsbedingungen. In dieser Funktion ist er beim Verband (GDV) Mitglied der Arbeitsgruppe Bedingungen und vertragliche Grundsatzfragen.

Text: Johannes Kraß

Achtsamkeit und Bewusstsein sind Kompetenzbestandteile einer optimalen Zukunftsgestaltung. Bewusstes Handeln und Inanspruchnahme von qualifizierten Services und Dienstleistungen tragen zur Qualitätssteigerung bei. In welcher Form und Ausprägung das geschehen kann, ist exemplarisch in unseren Artikeln aufgegriffen worden.

Erkennen Sie Pflichten, erfahren Sie von nachhaltigen Reparaturansätzen und lernen Sie „Mindful Marketing“ kennen. Lassen Sie sich vom Denkansatz für Gelassenheit zur Reduzierung von Auswirkungen eines Unfalls oder der Methode durch Service-Leistungen Rechtsstreitigkeiten zu verhindern, inspirieren. Schärfen Sie Ihre Wahrnehmung zum Beispiel durch Veränderung Ihrer Denkansätze von „FOMO“ zu „JOMO“.

Wir hoffen, Ihnen auch diesmal eine interessante Auswahl von Artikeln zum Thema Achtsamkeit und Bewusstsein zusammen gestellt zu haben und wünschen Ihnen neben Spaß beim Lesen gute Erkenntnisgewinne.


Zum Autor:

Johannes Kraß, Geschäftsführer.

Gesetzlicher Anspruch auf bezahlten Jahresurlaub

Text: Annika Hohoff

Jeder Arbeitnehmer muss seinen bezahlten Jahresurlaub grundsätzlich bis zum Jahresende nehmen. Bei Vorliegen dringender persönlicher oder dringender betrieblicher Gründe besteht ein Anspruch über das Jahresende hinaus. Derartige Gründe können beispielsweise

● Arbeitsunfähigkeit oder

● die Pflege eines Angehörigen sein oder

● termingebundene Aufträge sowie

● Probleme im Betriebsablauf.

In diesen Fällen besteht der Urlaubsanspruch bis zum 31. März des Folgejahres. Arbeits- und tarifvertraglich besteht die Möglichkeit, auch andere Regelungen über den gesetzlichen Rahmen hinaus zu vereinbaren.

Nach einem aktuellen Urteil des Bundesarbeitsgerichts ist der Arbeitgeber verpflichtet, den Arbeitnehmer über den Urlaubsanspruch sowie über die Verfallfristen zu belehren. Geschieht dieses nicht innerhalb des Jahres, in dem der Urlaubsanspruch entsteht, so gilt die gesetzliche dreijähre Verjährungsfrist. Diese Frist beginnt jedoch erst mit Ablauf des Kalenderjahres, in dem der Arbeitgeber seinen Hinweispflichten nachgekommen ist. Im konkreten zu entscheidenden Fall war ein Arbeitgeber seinen Aufforderungs- und Hinweispflichten nicht nachgekommen, weshalb die Urlaubsansprüche einer Arbeitnehmerin nicht innerhalb der gesetzlichen Verjährungsfrist verfielen.

Bei einem Arbeitgeberwechsel können die noch verbliebenen Urlaubstage aus der bisherigen Beschäftigung in das neue Arbeitsverhältnis übernommen werden. Damit es nicht zu doppelter Inanspruchnahme kommt, ist ein Arbeitgeber verpflichtet, die im Kalenderjahr schon gewährten Urlaubstage zu bescheinigen.


Zur Autorin:

Annika Hohoff ist Wirtschaftsmathematikerin und erstellt bei ihrem Arbeitgeber versicherungsmathematische Gutachten.

Text: Jutta Hülsmeyer

Wir leben in einer konsumorientierten Gesellschaft. Immer mehr, immer besser, immer dem neuesten Trend folgend … Zum Glück ändert sich die Einstellung vieler Personen wieder. Insbesondere die jüngeren Generationen haben ihr Bewusstsein hinsichtlich Nachhaltigkeit und Klimawandel verändert. Und das ist gut so!

Was haben Versicherungen damit zu tun?
Auch die Versicherer haben ihr Bewusstsein hinsichtlich Nachhaltigkeit geändert. So wird beispielsweise in einigen Betriebskantinen darauf geachtet, regionale Produkte zu verwenden. Auch bei den Versicherungsprodukten tut sich etwas. Die LVM zum Beispiel, bietet über die Privat-Haftpflicht den nachhaltigen Reparaturersatz an.

Was ist unter nachhaltigem Reparaturersatz in der Privat-Haftpflicht zu verstehen?
Beschädigt der Versicherungsnehmer den Gegenstand eines anderen, wird in der Regel der Zeitwert zugrunde gelegt. Ist beispielsweise das Handy des Geschädigten zehn Monate alt, hat es bereits erheblich an Wert verloren. Der Versicherer würde in dem Fall den Zeitwert in Höhe von z. B. 300 Euro erstatten. Findet der nachhaltige Reparaturersatz Anwendung, trägt der Versicherer im Falle eines Schadens die Kosten für die Reparatur des beschädigten Gegenstands. Voraussetzung ist, dass der Versicherungsnehmer dieses wünscht. Lässt der Geschädigte sein Handy für 350 Euro reparieren, würde der Versicherer diese Summe zahlen.

Eine Reparatur ist fast immer nachhaltiger als ein Neukauf. Auch bietet die Reparatur den Vorteil, dass ein Gegenstand mit ideellem Wert weiter genutzt werden kann.  

Tipp:  Lassen Sie Ihre Versicherungen sowohl für den Privatbereich als auch für den Betrieb regelmäßig von einem Fachmann überprüfen. Versicherer verbessern stetig ihre Produkte, so dass sich eine Umstellung auf den aktuellen Tarif fast immer lohnt!  Achten Sie außerdem auf ausreichend hohe Versicherungssummen. Die Privat-Haftpflicht gibt es bei manchen Versicherern sogar mit einer Versicherungssumme von 100 Millionen Euro.


Zur Autorin:

Jutta Hülsmeyer ist seit vielen Jahren in der Versicherungsbranche tätig und auf den gewerblichen Haftpflichtbereich spezialisiert.

Achtsamkeit und Bewusstsein in der Werbung

Text: Julia Stumpf

Wenn innerhalb einer Kampagne Kundenbedürfnissen mit Achtsamkeit begegnet wird, ist die Rede von „Mindful Marketing“ (aus dem Englischen: achtsames Marketing). Mit derartigen Kampagnen soll eine bestmögliche Zielgruppenansprache gewährleistet werden.

Marketingkampagnen verfolgen das Ziel, Markenbekanntheit herzustellen, Aufmerksamkeit für ein Produkt oder eine Dienstleistung zu erreichen und im besten Fall einen Kaufabschluss zu generieren.

Was ist aber die bestmögliche Ansprache? Eine Vielzahl von Werbebotschaften strömt täglich auf Verbraucher ein. Die meisten erreichen den Konsumenten gar nicht, da dieser sie einfach ausblendet und nicht mehr wahrnimmt. Wie hebe ich mich als Unternehmen also ab, um meine Kunden weiterhin zu erreichen?

Die Werbebotschaft muss authentisch, verständlich und nützlich sein. Die Inhalte sollten die gelebten Werte des Unternehmens widerspiegeln. Storytelling ermöglicht, einfache, leicht verständliche Botschaften zu transportieren, die einen roten Faden haben und eingebettet sind in eine Geschichte. Diese sollte sich durch Relevanz und Ehrlichkeit auszeichnen. Produkt oder Dienstleistung müssen dem Kunden einen Nutzen spenden, also auf Kundenbedürfnisse zugeschnittene Problemlösungen darstellen.

Unternehmen, die ihre Kunden als Mitmenschen und Partner versehen, richten ihre Leistungen und Botschaften auf Augenhöhe aus. Beispiele: Das Unternehmen HiPP mit seinem Slogan „Dafür stehe ich mit meinem Namen.“ und die Drogeriemarktkette dm mit dem Slogan „Hier bin ich Mensch, hier kauf ich ein.“

Um derartige Werbebotschaften zu generieren ist es hilfreich, achtsam auf Kundenwünsche einzugehen und so zielgruppengerecht zu kommunizieren.

Achtsamkeit hilft, sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren und die Gedanken und Emotionen zu regulieren. Durch diese Praxis kann die Aufmerksamkeit vollständig auf die Bedürfnisse der Kunden gerichtet werden. So verstehen Unternehmer und Werber besser, was die Kunden wollen und lassen dies am Ende in ihre Kampagnen einfließen.

Quelle: https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/mindful-marketing/


Zur Autorin:

Julia Stumpf ist Praktikantin eines Versicherers im Bereich Kommunikation.

Text: Silvia Wiefel

In unserer heutigen Gesellschaft sind viele Menschen ständig gestresst, überfordert und haben das Gefühl, dass sie keine Zeit für sich selbst haben. Der Alltag ist geprägt von einem hohen Arbeitstempo, Multitasking und einer ständigen Erreichbarkeit durch moderne Technologien.

Dies kann dazu führen, dass Menschen sich von sich selbst entfremden und ihre Bedürfnisse und Gefühle nicht mehr oder nicht mehr korrekt wahrnehmen.

Durch die Vielzahl der Angebote und Optionen werden uns vermeintliche Bedürfnisse suggeriert, die wir oft unreflektiert übernehmen.Das (noch) bessere Angebot, das Reiseziel mit der besten „Instagrammability“, das neueste Technik-Gadget oder die angesagteste Party. Die Liste könnte unendlich weitergeführt werden. Wir alle wissen um diese Möglichkeiten.

Genau dieses Wissen aber verursacht bei vielen Menschen das Empfinden, etwas zu verpassen. Hierfür wurde der Begriff „FOMO“ (aus dem Englischen „fear of missing out“ – die Angst, etwas zu verpassen) geprägt.

„FOMO“ kann zu einer Vielzahl von Emotionen führen, als da wären Stress, Angst, Unruhe oder Enttäuschung. Es kann auch dazu führen, dass wir Entscheidungen treffen, die wir unter anderen Bedingungen vielleicht nicht getroffen hätten. Mir kommt in diesem Zusammenhang sofort der Spontankauf in den Sinn. Dieser wird dadurch ausgelöst, dass uns zum x-ten Mal ein bestimmtes Produkt per Werbeanzeige in einem Social Media-Kanal angeboten wird. Nicht zu vergessen die stundenlange Suche in Black-Friday-Angeboten. Es könnte ja noch ein Schnäppchen dabei sein, welches evtl. sonst vergriffen ist.

„FOMO“ ist eine natürliche menschliche Emotion. Wichtig ist nur, sich bewusst zu machen, dass sie zu einer Quelle von Stress und Unzufriedenheit werden kann. Dies ist z. B. dann der Fall, wenn ein gesundes Verständnis dafür fehlt, was wirklich wichtig ist und was nicht. Wir müssen uns darüber bewusst werden, dass wir in einer Welt leben, in der es unmöglich ist, alle Informationen aufzunehmen oder alle Angebote auszuprobieren.

Als Gegenbewegung zu „FOMO“ schwirrt daher seit einigen Jahren der Begriff „JOMO“ durch die Medien. Was ist „JOMO“ genau? Es bezeichnet nicht die Angst, sondern die Freude etwas auszulassen/zu verpassen (aus dem Englischen „joy of missing out“).

Beispielsweise die bewusste Entscheidung dafür, nicht immer bei jeder Party dabei zu sein, den angesagtesten Instagram-Spot zu besuchen oder das neueste Technik-Gadget zu kaufen. Oder die achtsame Konzentration auf die Dinge, die einem wirklich wichtig sind und die bewusste Wahl mit Bedacht.

Diese Haltung bezieht sich nicht nur auf materielle Dinge, sondern beispielsweise auch auf ein gesundes Verhältnis zu sozialen Medien, auf die (unendliche) Verfügbarkeit von Informationen und Ereignissen sowie auf ein gesundes Verhältnis zur eigenen Zeit- und Kräfteeinteilung.

Es ist wichtig zu verstehen, dass „JOMO“ nicht bedeutet, sich von allem abzukapseln, anzufangen spartanisch zu leben oder nichts Neues zu erleben.

Stattdessen geht es darum, bewusst zu wählen, was einem persönlich wirklich wichtig ist. Außerdem gilt es darauf zu achten, sich nicht von ständigen Ablenkungen und Verpflichtungen insbesondere der digitalen Welt überwältigen zu lassen.

In einer ausgewogenen Balance kann „JOMO“ so zu einem Gefühl von Freiheit und Entspannung führen.

Wer entspannt das tut, was er wirklich möchte, ist auf einem guten Weg zu einer ausgewogenen Balance zwischen „FOMO“ und JOMO. Das gilt auch, wenn dieser achtsame, bewusste Weg statt zur Party unter Umständen direkt auf die eigene Couch führt. 

Vielleicht gelingt es Ihnen, vor dem nächsten unnötigen Spontankauf oder der spontanen Zusage achtsam die Sekunde zwischen Reiz und Reaktion zu nutzen und von „FOMO“ auf „JOMO“ umzusteigen.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei.


Zur Autorin:

Silvia Wiefel arbeitet in der Unternehmens- und Personalentwicklung und findet die vielfältigen Facetten menschlichen Verhaltens immer wieder aufs Neue spannend.

Text: Thorsten Meyer

Ein achtsamer und bewusster Lebensstil hilft das persönliche Unfallrisiko zu senken. In der heutigen Zeit, in der Multitasking und Schnelllebigkeit typische Merkmale unseres Lebens und Handelns sind, ist es oft eine Herausforderung, bewusst und achtsam zu sein!

Die Anforderungen steigen: es gilt, immer mehr in immer kürzerer Zeit zu leisten. So schaltet unser Körper schnell vom bewussten Handeln ins Unbewusste. Was dies im Zusammenhang mit dem Thema Unfallrisiko bedeutet, ist leicht vorstellbar. Eine kleine Unachtsamkeit kann schnell zu einem Unfall führen. Da ist es wichtig, einmal innezuhalten und sich die Situation nach einem möglichen Unfall bewusst zu machen: Bei Arbeitsunfällen Ihrer Mitarbeiter hilft die Berufsgenossenschaft mit Leistungen zur Wiederherstellung der Arbeitskraft und mit finanziellen Grundleistungen. Der Bedarf ist jedoch größer!

Allein die notwendigen finanziellen Mittel für ein selbstbestimmtes Wohnen oder die Mobilität übersteigen die Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung bei weitem. Sollte der Unfall im privaten Umfeld eintreten, hat Ihr Mitarbeiter überhaupt keinen Unfallschutz. Als Unternehmer sind Sie dann durch verlängerte Ausfallzeiten Ihrer Mitarbeiter besonders stark betroffen.

Wer sich die Situation bewusst macht, muss es nicht dabei belassen. Durch eine betriebliche Gruppen-Unfallversicherung können Sie beides lösen. Finanzielle Folgen für Mitarbeiter und Firma abfedern und Ausfallzeiten durch ein professionelles Reha Management reduzieren. Sie nutzen so einen steuerlichen Vorteil und positionieren sich gleichzeitig als attraktiver Arbeitgeber mit zusätzlichen Sozialleistungen.


Zum Autor:

Thorsten Meyer ist Versicherungsfachwirt. Seit über zehn Jahren befasst er sich vorrangig mit Unfall- und Krankenversicherungen.

Text: Dorothea Meckmann

Streitigkeiten mit Kunden, Stress mit dem Reiseveranstalter, Ärger mit Mietern oder Vermietern, Zwist mit dem Nachbarn, Unstimmigkeiten mit Angestellten oder Arbeitgebern – solche und ähnliche Situationen sind vielen bekannt.

Mit Konflikten und Auseinandersetzungen kennen wir uns aus, schließlich begegnen sie uns täglich und in jeder Lebenslage. Doch wie gehen wir mit ihnen um und wie können wir sie bestenfalls lösen?

Achtsamkeit und Bewusstsein im Streitverhalten zu berücksichtigen begünstigt, Konflikte möglichst außergerichtlich zu lösen. So werden vor Gericht ausgetragene Eskalationen vermieden, geschäftliche Verbindungen nicht gefährdet, Nerven geschont sowie Zeit und Geld gespart.

Das Bewusstsein, dass Auseinandersetzungen möglichst im Vorfeld beendet werden sollten, haben viele Rechtsschutzversicherer längst erkannt und sich vom reinen Kostenträger hin zum Serviceversicherer entwickelt.

Während Rechtsschutzversicherungen früher vor allem dazu dienten, Kosten für einen Rechtsstreit zu übernehmen, bieten sie heute ein breites Spektrum an Serviceleistungen, um ihre Kunden bei rechtlichen Problemen und Konflikten zu unterstützen – und das, bevor es vor Gericht geht.

Im Streitfall kann sich der Kunde beispielsweise über eine telefonische Rechtsberatung, per Live-Chat oder via Mail, über die Rechtslage informieren und über die weitere Vorgehensweise beraten lassen. Außergerichtliche Wege der Konfliktlösung, wie Mediation, Dokumentenprüfung, Prüfung einer Nebenkosten-abrechnung oder eines Arbeitszeugnisses, komplettieren das Angebot. Dem Trend der Digitalisierung folgend sind viele Services jederzeit online verfügbar.

Mögliche Wege der achtsamen Konfliktlösung

Neben Anwalts-Hotline und Mailberatung sollten gute Rechtsschutzversicherungen folgende Services in ihrem Portfolio haben:

Mediation

Vertragen, statt zu klagen – wenn sich zwei streiten, kann eine Mediation helfen. Dabei unterstützt ein Mediator beide Parteien dabei, eine optimale Lösung für beide Seiten zu finden. Die Konfliktpartner einigen sich dabei bewusst ohne Anwalt und Gericht – zeitnah, auf Augenhöhe und ohne Gefährdung der Geschäftsbeziehung.

Nebenkostenprüfung

Für Vermieter ist es mühsam, eine Nebenkostenprüfung zu erstellen und Mieter haben oft das Gefühl: „Da kann etwas nicht stimmen!“. Fehler schleichen sich schnell ein und oft sind unangenehme Streitigkeiten die Folge. Da können Experten helfen und die Nebenkostenabrechnung direkt prüfen. Im besten Fall gibt ein detaillierter Prüfbericht mit Erläuterungen zu allen berechneten Positionen Auskunft über die Richtigkeit der Abrechnung. Ist sie fehlerhaft, kann der Mieter seinen Vermieter ansprechen oder direkt ein vorformuliertes Anschreiben an ihn senden. Oder der rechtsschutzversicherte Vermieter kann – wenn der Mieter die Abrechnung beanstandet, anhand des Prüfberichts seine Nebenkostenabrechnung gegebenenfalls korrigieren. Für die Zukunft kann er sie anpassen und damit Streitigkeiten mit seinem Mieter bereits im Vorfeld vermeiden.

Arbeitszeugnis-Check (für Arbeitnehmer)

Unvollständige Angaben, unklare oder fragwürdige Formulierungen im Arbeitszeugnis oder formale Fehler können dazu führen, dass falsche oder gar fehlende Informationen ein schlechtes Licht auf den Arbeitnehmer werfen. “Künftige“ Arbeitgeber könnten das Interesse am Bewerber verlieren und so dessen Chancen auf den Job schwinden lassen. Rechtsschutzversicherer bieten die Möglichkeit, das Arbeitszeugnis auf Fehler zu überprüfen. 

Arbeitszeugnis-Creator (für Arbeitgeber)

Ein Zeugnis zu formulieren ist mit dem Einsatz vieler Schlüsselbegriffe verbunden, die meist nur Fachleute kennen. Mit dem Arbeitszeugnis-Creator kann ein Unternehmer einfach, schnell und formsicher ein Arbeitszeugnis für seinen Mitarbeitenden erstellen.

Dokumentenprüfung

Den Service einer Dokumentenprüfung bieten viele Rechtsschutzversicherer ihren Kunden: Ob Mietvertrag, Arbeitsvertrag oder sonstige Dokumente – diese können hochgeladen und schnell vom Anwalt auf Richtigkeit geprüft werden.

Fazit

Nicht jede Streitigkeit sollte vor Gericht enden. Dies kostet Zeit und Geld und kann sich negativ auf private, berufliche oder geschäftliche Beziehungen auswirken. Zahlreiche Auseinandersetzungen lassen sich im Vorfeld mit Hilfe der Service-Leistungen guter Rechtsschutzversicherer lösen. Seien Sie deshalb achtsam bei der Wahl Ihrer Rechtsschutzversicherung.


Zur Autorin:

Dorothea Meckmann ist seit über 30 Jahren im Rechtsschutzbereich tätig.

Text: Johannes Kraß

Vor 40 Jahren wurde die IGU gegründet. Seither haben sich Geschäftsfelder, Methoden und juristische Rahmenbedingungen immer wieder verändert. Diesem Wandel erfolgreich zu entsprechen, ist die Herausforderung eines jeden Unternehmens.

Eine Interessengemeinschaft in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins hat diesen Anforderungen satzungsgemäß zu entsprechen. Die Interessen der inzwischen rd. 18.000 Mitgliedsunternehmen profilieren das Ziel auf Basis der Vereinssatzung, weniger der wirtschaftliche Erfolg. So hat die IGU die Verantwortung, den beteiligten Anspruchsgruppen zu entsprechen und vertrauensvoll mit den Herausforderungen sich verändernder Rahmenbedingungen umzugehen.

Aus stetiger Kontrolle und Infragestellung gesetzter Ziele und damit einhergehender Prozesse ergeben die einzelnen Navigationspunkte (engl. waypoints) eine Unternehmens- bzw. in diesem Fall Vereinsstrategie. Zu den wesentlichsten Handlungsfeldern der letzten 40 Jahre soll im Folgenden exemplarisch berichtet werden.

Kontinuität und Vertrauen

Langjährige Existenz stellt in einer sich schnell verändernden Zeit nicht selbstverständlich ein Unternehmensziel dar. Kontinuität im Handeln in Verbindung mit wechselseitigem Vertrauen sind deren Grundlage. Unabhängig von technischen Entwicklungen bei beteiligten Anspruchsgruppen und Verantwortungsträgern stellt pro- und retrospektiv Kontinuität die Grundlage langjähriger Existenzen dar. Klar verdeutlichen lässt sich das meines Erachtens in den Bereichen „Personal“, „Geschäftsfelder“ und „Technische Entwicklung“.

Personal

Eingangs konnte den Verwaltungsanforderungen ehrenamtlich und nebenberuflich entsprochen werden. Recht schnell machte das nicht einem klassischen Beruf entsprechende Anforderungsprofil die Einstellung qualifizierter, flexibler und motivierter Mitarbeitende erforderlich. Der Einsatz eigenen Personals wurde frühzeitig durch die (projektbezogene) Einbindung externer Kapazitäten ergänzt. So gelang es, auf externes fachliches Know-how innerhalb unseres Netzwerkes bedarfsgerecht zuzugreifen. Stetige Qualität und Aktualität waren gewahrt. Der Kostenverantwortung auf Basis bescheidener Mitgliedsbeitragshöhen konnte dadurch stets entsprochen werden.

Geschäftsfelder

Zum einen geht es um die Durchführung einer Inkassotätigkeit für Altersvorsorgemaßnahmen der Mitgliedsunternehmen sowie die Erhebung der Mitgliedsbeiträge. Zum anderen stellt die Erzielung von Zinserträgen durch kurzfristige Kapitalanlagen einen maßgeblichen Baustein zur Finanzierung der Verwaltungstätigkeit dar. Seit Einstellung der Inkassotätigkeit im Jahr 1995 und sich verändernder Zinsentwicklungen wandelten sich die Tätigkeiten hin zu Beratungs- und Serviceleistungen.

Es werden versicherungsmathematische Gutachten (zum Beispiel zur Bildung von Pensionsrückstellungen) sowie in Zusammenarbeit mit Wirtschaftsprüfern Prüfberichte für die Vermittlung von Kapitalanlageprodukten (§ 34 f GewO) angeboten. Die Herausgabe eines Vereinsmagazins (inzwischen auch in digitalem Format) als Serviceleistung für unsere Vereinsmitglieder stellt aufgrund der vielfältigen Themenauswahl für Unternehmen kleiner und mittlerer Größenordnung ein maßgebliches Geschäftsfeld dar.

Technische Entwicklung

Wie für viele Unternehmen kleiner und mittlerer Größe stellt auch für die IGU die Ausstattung mit zeitgemäßer IT-Technologie eine ständige Herausforderung dar. Um mit den Entwicklungen und den sich wandelnden Herausforderungen Schritt halten zu können, verlagerte sich die Technologieausstattung den Marktangeboten entsprechend. Waren es früher selbst entwickelte Software-Produkte sind es heute Standardlösungen. Anwendungsbereiche ließen sich dadurch auf den Bedarf unserer Anspruchsgruppen (zum Beispiel: Mitglieder, Banken, etc.) ausrichten. Support und laufender Anpassungsbedarf stellt keine originäre Herausforderung für das entsprechende Unternehmen dar, sondern kann bedarfsgerecht ausgerichtet und am Markt erworben werden. Schlanke Strukturen ermöglichen, sich auf die ureigensten Inhalte und Verantwortungen zu konzentrieren.

Globalisierung und gesellschaftliche Verantwortung

Die zunehmende Abhängigkeit einzelner Geschäftsfelder von international handelnden Akteuren und Einflussfaktoren bietet nicht nur Expansionschancen, sondern fordert die Akzeptanz eines internationalen Werteverständnisses. Die diversen Prägungen auf Grundlage geschichtlicher, ethnischer und politischer Entwicklungen verändern unsere Sichtweisen und gesellschaftlichen Verantwortlichkeiten. Die Handlungsfelder der Betriebsorganisation, die Ausrichtung von Kapitalanlagen und die Entwicklung von Kooperationsgrundsätzen verdeutlichen exemplarisch den Wandel gesellschaftlicher Verantwortung.

Betriebsorganisation

Den ressourcenschonenden Einsatz und Umgang von und mit Arbeitsmaterialien kennen wir bereits seit vielen Jahren. Sich allerdings mit veränderten Arbeitszeitmodellen zur Förderung der familienfreundlicheren Ausgestaltung von Arbeitsplätzen auseinander zu setzen, verdeutlichen die Intensität des Wandels. Eine Ignoranz diesem Wandel gegenüber einhergehend mit der Intoleranz hinsichtlich gesellschaftlicher Verantwortung führt inzwischen zu maßgeblichen Wettbewerbsnachteilen (nicht nur auf dem Arbeitsmarkt). Zeitlich flexibel ausgerichtete Arbeitszeiten verbunden mit dezentral ausgerichteten Arbeitsplätzen (zum Beispiel Home-Office) gehören bei der IGU mittlerweile aus Überzeugung zur gelebten Praxis.

Ausrichtung von Kapitalanlagen

Liquidität, Rentabilität und Sicherheit sind die Merkmale an denen kurz-, mittel- oder langfristige Kapitalanlagen ausgerichtet werden. Das Angebot hierzu ist vielfältig. Die Orientierung bei der Ausrichtung von Kapitalanlagen an den 17 von der UN definierten Nachhaltigkeitszielen erfolgt in einem rasant steigenden Umfang. Der Markt bietet nach wie vor konventionelle Produkte. Allerdings steigt das Bewusstsein dafür, dass eine Kapitalanlage ohne Beachtung einer Nachhaltigkeitsorientierung auf Dauer keine rentable Kapitalanlage sein wird. Anlagestrategien und gerade die eines Vereines mit Vielfalt in der Mitgliederstruktur unterliegen darauf ausgerichteten Verantwortlichkeiten.

Entwicklung von Kooperationsgrundsätzen

Übereinstimmende Überzeugungen und Wertevorstellungen sind eine gute Grundlage für eine beidseitig erfolgreiche Zusammenarbeit. Die erfolgreiche Vereinsexistenz von 40 Jahren liefert meines Erachtens den Beleg dafür, dass die der IGU zur Seite stehenden Kooperationspartner mit ihren Inhalten und Werten eine gute Grundlage gemeinsamen Handelns geschaffen haben. Darüber hinaus beweist die erfolgreiche langjährige Vereinstätigkeit, dass auch der Wandel der Zukunft auf Grundlage gemeinsamer, verantwortungsvoller Werte erfolgreich gemeistert werden kann.

Verantwortlich mit Wandel umzugehen kann Maxime oder Methode sein. Nicht zuletzt ist es Charakter und steht unverwechselbar für die jeweils handelnden Menschen und deren Überzeugungen.


Zum Autor:

Johannes Kraß, Geschäftsführer.

Verantwortung ist gefragt

Text: Andrea Weidemann

Vom Wandel der Zeit bleibt das Thema Gesundheit nicht unberührt. Galt jemand in der vorindustriellen Zeit als gesund, wenn er arbeitsfähig war, so hat diese Bedeutung im Laufe der Jahre eine Veränderung erfahren. Heutzutage definiert sich Gesundheit über den Lebensstil, die innere Konstitution oder die Sinnerfüllung. Eine gute Konstitution ist erforderlich, um die zahlreichen Anforderungen im beruflichen und privaten Kontext meistern zu können. Denn nur wer gesund ist, kann auch effektiv, leistungsfähig, kreativ und motiviert sein.

Im Jahre 1959 entwickelte der Sozialmediziner Halbert L. Dunn aus den Begriffen für Wohlbefinden (engl. wellbeing) und körperliche Leistungsfähigkeit (engl. fitness) das neue Kofferwort Wellness, das für ein ganzheitliches Gesundheitskonzept steht. 

Zweifelllos macht es im Hinblick auf ein hoffentlich langes, zufriedenes und erfülltes Leben Sinn, seinen Lebensstil auf eventuelle Risiken hin zu überprüfen – sich zu hinterfragen und möglicherweise mehr Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen. Je eher, desto besser! Diese Fragestellungen können dabei helfen:

Erst checken, dann verändern! Wie viel Verantwortung übernehme ich für meine Gesundheit?

  • Welchen Lebensstil führe ich?
  • Ist mein Leben ausgewogen?
  • Gehe ich sorgsam mit mir um?
  • Welche Lebensziele habe ich und welche Einschränkungen akzeptiere ich? 
  • Lebe ich gesundheitsbewusst?
  • Was bin ich bereit zu investieren, um meine Lebensweisen zu optimieren?

Sprich: Wie viel bin ich mir wert? 

Schon der bekannte Naturheilkundler Sebastian Kneipp (1821-1897) brachte es auf den Punkt: „Gesundheit bekommt man nicht im Handel, sondern durch den Lebenswandel.“

Ein ungesunder Lebensstil, riskante Lebensführung oder exzessive Belastungen in Beruf oder Alltag haben ihren gesundheitlichen Preis.

Dem kann jeder Einzelne entgegenwirken! Wir können die Verantwortung für unsere Gesundheit selbst in die Hand nehmen…

    …mit einer bewussten Lebensweise – durch regelmäßige körperliche Aktivitäten, Vermeidung von Stress,

    …unter Berücksichtigung der eigenen Gewohnheiten und Schwächen – mit einem guten Gespür für den eigenen Körper,

    …durch eine langsame und nachhaltige Änderung des Lebensstils – in einem realistischen Maß!

Wir stellen fest: Vieles können wir verändern und beeinflussen bei Anpassung unserer Verhaltensmuster. Nicht nur im privaten, sondern auch im beruflichen Bereich. So ist auch eine gute Arbeitsumgebung von Bedeutung. Einen zentralen Bestandteil bilden hierbei die Arbeitsatmosphäre sowie der Umgang mit Stress, Konflikten und Krisen. An dieser Stelle können Arbeitgeber durch gesundheitsfördernde Arbeitsbedingungen ihren Beitrag zum Wohlbefinden der Mitarbeitenden leisten. Dazu gehört beispielsweise ein ergonomischer Arbeitsplatz oder auch das Angebot von flexiblen Arbeitszeiten und dem Homeoffice – sofern möglich.

Präventive Gesundheitsvorsorge

Unter Prävention versteht man zielgerichtete Maßnahmen und Aktivitäten, um das Risiko einer Erkrankung zu verringern oder ihr Auftreten zu verzögern. Hier bietet die Vorsorge eine große Chance. So können durch regelmäßige Gesundheitschecks und Früherkennungsuntersuchungen Krankheiten schneller erkannt und zielgerichtet behandelt werden.

Einige Vorsorgeuntersuchungen werden von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen und oftmals im Rahmen von sogenannten Bonusprogrammen zusätzlich honoriert. Andere Untersuchungen beziehungsweise Behandlungen können durch Zusatzversicherungen über die private Krankenversicherung sinnvoll ergänzt und abgesichert werden. Beispielsweise für die Zähne, spezielle Vorsorgeuntersuchungen oder auch für bestimmte Impfungen. Bei den Angeboten an ergänzendem Versicherungsschutz gibt es jedoch große Unterschiede. Deshalb sollte vor Vertragsabschluss nicht nur auf den Beitrag, sondern auch auf die Leistungen geachtet werden.

Für privat Krankenversicherte gilt: Bei der Erstattung bestimmter Vorsorgeuntersuchungen verzichten einige private Krankenversicherungen auf die Anrechnung einer im ambulanten Tarif vereinbarten Selbstbeteiligung. Der Anspruch auf eine Beitragsrückerstattung bleibt davon oftmals unberührt – sozusagen als Anreiz für ein gesundheitsbewusstes Verhalten. Hier lohnt sich der Vergleich, welches Unternehmen welchen Vorteil bietet.

Fazit

Das Gesundheitsbewusstsein hat sich über die Jahre gewandelt. (Eigen) -verantwortung ist gefragter denn je. Es gibt sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld unterschiedliche Möglichkeiten, die Gesundheit zu erhalten und zu fördern. Bei allen Bemühungen und Veränderungen sollte die Zielsetzung realistisch sein. Der Spaß und die Leichtigkeit dürfen nicht verloren gehen. Denn auch die Lebensfreude trägt zu unserer körperlichen und geistigen Gesundheit bei. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen runden das Ganze ab.


Zur Autorin:

Andrea Weidemann arbeitet als Versicherungskauffrau in dem Bereich Verkaufsförderung der Krankenversicherung.

Der Arbeitsgebermarkt hat sich zu einem Arbeitnehmermarkt gewandelt

Text: Kim Allendörfer und Stefan Stelthove

In vielen Branchen der deutschen Wirtschaft herrscht seit Jahren ein Mangel an qualifiziertem Fachpersonal. Schon heute bleiben deshalb viele Stellen unbesetzt. Verpasste Wachstumschancen aufgrund von Personalmangel können zu enormen finanziellen Einbußen führen. Unternehmen buhlen infolgedessen im sogenannten „War for Talents“ (Kampf um Talente) um die besten Kandidaten.

Aufgrund des demografischen Wandels und des stetigen Rückgangs der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter ist davon auszugehen, dass sich dieser Fachkräftemangel weiter zuspitzen wird. Deshalb sollten Unternehmen nicht die Chance verpassen, durch gezielte Maßnahmen, Talente anzusprechen und ihre Arbeitgebermarke zu stärken.

Die Erwartung der Arbeitnehmer gegenüber Arbeitgebern verschieben sich zunehmend von der reinen Erfüllung finanzieller Bedürfnisse hin zu einer erweiterten sozialen Verantwortung

Es gibt zahlreiche Studien, die sich mit der Frage beschäftigen, welche Faktoren einen Arbeitgeber besonders attraktiv machen. Grundsätzlich wird zwischen instrumentellen und symbolischen Arbeitsplatzaspekten unterschieden.

Instrumentelle Arbeitsplatzaspekte wie z. B. das Gehalt, die Anzahl der Urlaubstage oder der Standort des Unternehmens sind objektiv, greifbar und bieten Arbeitnehmern einen konkreten Nutzen. Beschränken sich Arbeitgeber jedoch allein auf das Angebot instrumenteller Aspekte, wird ein wichtiger Teil dessen, was ein Unternehmen zu einem attraktiven Arbeitgeber macht, vergessen. Denn ebenfalls symbolische Aspekte tragen maßgeblich zur Arbeitgeberattraktivität bei. Letztere beschreiben subjektive, abstrakte und an die individuelle Wahrnehmung geknüpfte Assoziationen. Ein symbolischer Aspekt ist z. B., dass ein Arbeitgeber als verantwortungsvoll und sozial wahrgenommen wird.

Dabei gibt es verschiedene Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen können, um verantwortungsvoll und sozial zu agieren. Bspw.

  1. Ehrenamtliches Engagement: Arbeitgeber unterstützen lokale Projekte mit Spenden oder ehrenamtlicher Mitarbeit.
  2. Corporate Social Responsibility: Unternehmen setzen sich für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen ein, indem sie beispielsweise umweltfreundliche Praktiken fördern oder den Einsatz von nachhaltigen Materialien unterstützen.
  3. Engagement für die Gesundheitsprävention: Unternehmen stellen ihren Mitarbeitern Angebote zur Gesundheitsprävention (bspw. Bezuschussung der Fitnessstudio-Mitgliedschaft) zur Verfügung.
  4. Förderung der Gleichstellung und Diversität: Arbeitgeber engagieren sich für Gleichstellung und Diversität am Arbeitsplatz, indem sie beispielsweise Maßnahmen zur Förderung von Chancengleichheit ergreifen.

    Tue Gutes und rede darüber

    Wer Gutes tut, sollte darüber auch sprechen. Dabei braucht es jedoch vor allem eines: Ehrlichkeit und Authentizität. Spätestens nach Arbeitsbeginn kommen „Unwahrheiten“ ans Licht. So sind die ersten sechs Monate im Job nicht nur eine Bewährungsprobe für Arbeitnehmer, sondern auch für Unternehmen.

    Eine Studie von Softgarden belegt, dass 17,8 Prozent* der Bewerber bereits während der ersten 100 Tage den neuen Job gekündigt haben. Unternehmen, die mit einem verfälschten Arbeitgeberbild im Employer Branding werben, müssen damit rechnen, neu gewonneneTalente schneller wieder zu verlieren, als sie dazugewonnen zu haben.

    * Quelle: https://go.softgarden.com/de/study/onboarding-reloaded-2022/

    Fazit

    Angesichts des demographischen Wandels und dem damit einhergehenden Fachkräftemangel ist es für Unternehmen wichtiger denn je, ihre Arbeitgebermarke zu stärken. Ein Unternehmen, das Verantwortung übernimmt, zeigt sein Engagement für seine Mitarbeiter, die Gemeinschaft und die Umwelt. Es wird nicht mehr ausschließlich als Einheit zur Gewinnmaximierung betrachtet. Arbeitgeber sollten die Übernahme unternehmerischer Verantwortung im Hinblick auf die Akquise neuer Mitarbeiter nicht unterschätzen.


    Zur Autorin:

    Kim Allendörfer arbeitet im Employer Branding und findet die Anforderungen der Gen Z sehr spannend, weil sie Arbeitgeber mit den „altbekannten Themen“ vor neue Herausforderungen stellt.

    Zum Autor:

    Stefan Stelthove ist Spezialist für Employer Branding & Recruiting und davon überzeugt, dass eine hohe Arbeitgeberattraktivität eine elementare Rolle für einen zukünftigen Unternehmenserfolg spielt.

    Künstliche Intelligenz im Wandel der Zeit

    Text: Anna Juliana Bohr

    Dieses Bild wurde mit der künstlichen Intelligenz Dall-E erstellt.

    Noch nie war der Einsatz von Künstlicher Intelligenz so konkret, so fühlbar, so nah. Das US-amerikanische Unternehmen „OpenAI“ hat zuletzt gleich mit zwei Entwicklungen die Aufmerksamkeit der Medien gewonnen. Zunächst war da die Veröffentlichung der Plattform „DALL-E“, einer Künstlichen Intelligenz, die nur mithilfe eines Beschreibungstextes Bilder erstellt. Kurze Zeit später eroberte „ChatGPT“ die Herzen des interessierten Publikums. ChatGPT ist der Prototyp eines ChatBots, also einer Anwendung, die Künstliche Intelligenz verwendet, um sich mit Menschen in natürlicher Sprache zu unterhalten. Mittlerweile will Microsoft diese Technologie in unterschiedlichen Produkten nutzen und Google kündigt einen eigenen ChatBot namens „Bard“ an.

    Ich sitze heute im Homeoffice. Es ist 16:45 Uhr. Meine Notizen zeigen einige Fragen und mein Browser verbindet sich gerade mit meinem Interviewpartner. Dieser ist niemand Geringeres als die Künstliche Intelligenz „ChatGPT“ selbst.

    IGU-Redaktion: „Stell dir vor, wir würden Unternehmern von dir berichten. Wie würdest du dich selbst beschreiben
    ChatGPT: „Ich bin ein künstliches Intelligenz-Modell, das von OpenAI trainiert wurde. Ich kann menschenähnliche Texte generieren und Fragen beantworten, indem ich auf eine riesige Menge an Daten zugreife. Mein Ziel ist es, menschenähnliche Kommunikation und Wissensvermittlung zu ermöglichen und Nutzern schnelle und präzise Antworten zu liefern.“

    IGU-Redaktion: „Wir haben gehört, dass du schon für wichtige Personen Reden geschrieben hast. Stimmt das?
    ChatGPT: „Nein, das ist nicht richtig. Als künstliches Intelligenz-Sprachmodell habe ich keine eigenen Erfahrungen oder Beziehungen. Ich bin lediglich ein Programm, das Texte auf der Grundlage von Eingaben erzeugt.“

    IGU-Redaktion „Aber hast du vielleicht etwas dabei geholfen?
    ChatGPT: „Ja, ich habe geholfen, Texte zu erstellen, einschließlich Reden, aber ich bin keine aktive Teilnehmerin an deren Erstellung oder Präsentation. Ich bin ein Werkzeug, das Benutzern hilft, Texte schneller und effizienter zu erstellen.“

    IGU-Redaktion: „Welche Berufsfelder kannst du schon heute unterstützen?“
    ChatGPT: „Ich kann in einer Vielzahl von Berufsfeldern unterstützend wirken, einschließlich:

    • Marketing und Werbung: Ich kann helfen, Texte für Werbematerialien, Landingpages und soziale Medien zu erstellen.
    • Schreiben und Journalismus: Ich kann helfen, Geschichten, Artikel, Blog-Beiträge und andere Schreibaufgaben schneller und effizienter zu verfassen.
    • Kundenservice: Ich kann helfen, schnelle und informative Antworten auf Kundenanfragen zu liefern.
    • Human Resources: Ich kann helfen, Stellenbeschreibungen, Anforderungen an Bewerber und andere HR-Dokumente zu erstellen.
    • Technologie: Ich kann helfen, technische Dokumentationen, Handbücher und Schulungsunterlagen zu erstellen.“

    IGU-Redaktion: „Was denkst du, kann DALL-E in Zukunft leisten?“
    ChatGPT: „“DALL-E“ ist ein fortschrittliches künstliches Intelligenz-Modell, das von „OpenAI“ entwickelt wurde. Es ist in der Lage, neue Konzepte und Ideen auf der Grundlage von Textbeschreibungen zu generieren und visuelle Inhalte wie Bilder und GIFs zu erzeugen. In Zukunft könnte „DALL-E“ eine Vielzahl von Anwendungen haben, einschließlich:

    • Kreative Kunst: „DALL-E“ könnte verwendet werden, um neue Designs, Zeichnungen und andere kreative Werke zu generieren.
    • Produktentwicklung: „DALL-E“ könnte verwendet werden, um neue Konzepte und Prototypen für Produkte zu erstellen.
    • Architektur und Innenarchitektur: „DALL-E“ könnte verwendet werden, um neue Gebäude- und Raumdesigns zu erstellen.
    • Wissenschaft und Technologie: „DALL-E“ könnte verwendet werden, um neue Konzepte und Ideen in Bereichen wie Kunststofftechnik, Nanotechnologie und Biotechnologie zu generieren.“

    IGU-Redaktion: „Welchen Tipp gibst du Unternehmern im Umgang mit Künstlicher Intelligenz?“
    ChatGPT: „Ich empfehle Folgendes beim Umgang mit Künstlicher Intelligenz:

    • Verstehen Sie die Technologie: Stellen Sie sicher, dass Sie die Grundlagen und Fähigkeiten von Künstlicher Intelligenz verstehen, bevor Sie damit arbeiten.
    • Setzen Sie klare Ziele: Überlegen Sie sich genau, welches Problem Sie mit Künstlicher Intelligenz lösen möchten und stellen Sie sicher, dass Ihre Ziele realistisch und erreichbar sind.
    • Arbeiten Sie interdisziplinär: Künstliche Intelligenz kann komplexe Prozesse verbessern, aber es ist wichtig, dass Sie Experten aus unterschiedlichen Bereichen (z. B. Technologie, Datenanalyse, Ethik) zu Rate ziehen, um sicherzustellen, dass Sie die besten Ergebnisse erzielen.
    • Überwachen und überprüfen Sie die Ergebnisse: Stellen Sie sicher, dass Sie regelmäßig die Ergebnisse Ihrer Künstlichen Intelligenz-Initiativen überwachen und überprüfen, um sicherzustellen, dass Sie den erwarteten Nutzen bringen.
    • Berücksichtigen Sie Ethik und Datenschutz: Stellen Sie sicher, dass Sie die rechtlichen und ethischen Implikationen von Künstlicher Intelligenz berücksichtigen und dass Sie sicherstellen, dass Ihre Daten und Ihre Kunden angemessen geschützt sind.

    Dies sind nur allgemeine Empfehlungen, und es ist wichtig, dass Unternehmer die spezifischen Anforderungen und Herausforderungen berücksichtigen, die für ihre Branche und ihr Unternehmen gelten.“

    Ich beende mein Interview und bedanke mich. Eine Verabschiedung in dem Sinne bekomme ich nicht, nur einen Hinweis, dass die Server gerade wegen der hohen Zugriffszahlen überlastet seien. Es ist erstaunlich, wie solide die Antworten waren, fast wie von einem menschlichen Interviewpartner. Ich kann nicht vorhersagen, wie sich Künstliche Intelligenzen weiterentwickeln und in unseren Alltag integrieren wird. Schon jetzt können wir Bilder gestalten, kleinere Softwareprogramme entwickeln oder Kundenanschreiben für uns schreiben lassen. Wer weiß, was in ein paar Jahren möglich sein wird. Bleiben wir gespannt und vergessen dabei nicht, dass das Gegenüber eben nicht menschlich ist, sondern aus einer rein digitalen Logik heraus agiert.


    Zur Autorin:

    Anna Juliana Bohr ist Wirtschaftsinformatikerin und ein digitales Multitalent. Mit regelmäßigem Ausprobieren moderner Medien hält sie sich auf dem aktuellen Stand. Sie koordiniert Projekte und Themen im Bereich Internet und bleibt dabei offen für neue Wege und den Wandel der Zeit.

    IGU e. V.