4/2020 Kundenvertrauen versus Cyber-Risiko – funktioniert das?

Den meisten Unternehmern ist bewusst, dass ohne Computersysteme gar nichts mehr geht. Enorme Mengen an Daten – auch Kundendaten – können so gespeichert werden.

Briefe per Post schicken? Fehlanzeige! Mal eben eine E-Mail zu versenden ist für Kunde und Unternehmer praktisch. Online ein paar Waren verkaufen oder Hotelbuchungen vornehmen? Alles kein Problem in der heutigen Zeit. In all diesen Bereichen „vertrauen“ Kunden Ihnen als Unternehmer tagtäglich viele Daten an.

Vertrauen ist gut …
… aber ist Ihre IT auch sicher genug? Ihre Kunden gehen davon aus, dass die Daten bei Ihnen sicher sind und Sie alles tun, um diese zu schützen. Grundsätzlich helfen dabei schon einige wichtige Maßnahmen, wie zum Beispiel eine regelmäßige Datensicherung und die Verwendung von aktuellen Virenschutzprogrammen. Auch die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) trägt ihren Teil dazu bei. Doch trotz aller Maßnahmen, die Sie ergreifen, sind Cyber-Attacken ein immer größeres Problem.

Sie denken vielleicht …
… „Mein Unternehmen ist viel zu klein und damit zu uninteressant für Cyber-Kriminelle, daher passiert schon nichts …“ Aber genau das Gegenteil ist der Fall, denn Cyber-Kriminelle haben gerade beim Angriff auf kleine und mittlere Betriebe oft leichtes Spiel. So nutzen sie insbesondere veränderte Gegebenheiten aus – wie zum Beispiel die Pandemie. Seit geraumer Zeit sind vermehrt Fake-Mails mit angeblich neuen Informationen zu COVID-19 im Umlauf. Über Anhänge und Links wird Schadsoftware so schnell verbreitet – mit verheerenden Folgen. Es gehen nicht nur Daten verloren: Auch Ihre IT Systeme können stillstehen und im schlimmsten Fall sogar der ganze Betrieb. Darüber hinaus ist es möglich, dass Dritte geschädigt werden.

Sie können sich schützen …
… indem Sie eine Cyber-Versicherung abschließen. Die federt die wirtschaftlichen Folgen eines Cyber Angriffs ab und unterstützt Sie insbesondere auch dabei, Ihre Betriebsbereitschaft schnell wiederherzustellen. Über die Cyber-Versicherung sind die Kosten für IT-Aufklärung, Datenwiederherstellung und die Betriebsunterbrechung abgedeckt. Diese Kosten können sich schnell auf einen sehr hohen Betrag summieren. Aber auch Schadenersatzansprüche Dritter können auf Sie zukommen. Die Cyber-Versicherung steht Ihnen in diesen Fällen zur Seite. Berechtigte Ansprüche werden von der Versicherung übernommen – unberechtigte Ansprüche hingegen abgewehrt, notfalls auch vor Gericht.

Das Kundenvertrauen leidet …

… durch eine Cyber-Attacke in fatalem Ausmaß. Je länger eine IT und schlimmstenfalls der Betrieb stillstehen, desto mehr wirkt sich dies auf Ihre Kundschaft aus. Lieferungen, Aufträge oder Buchungen können in dieser Zeit nicht mehr abgerufen werden – Fristen und Termine werden eventuell versäumt. Die Kunden sind direkt betroffen. Hinzu kommt die Angst, dass Kundendaten in die falschen Hände geraten. Deshalb ist es für Betriebe, egal ob klein oder groß, sinnvoll, sich mit einer Cyber-Versicherung abzusichern.

Zwei Tipps:
Falls Sie bereits eine Cyber-Versicherung abgeschlossen haben, prüfen Sie, ob Ihr Versicherer auch E-Payment- Vertragsstrafen absichert. Insbesondere für Unternehmen des Hotel- und Gaststättengewerbes ist diese Leistung wichtig. Denn bei Verlust von Kreditkartensätzen können gegenüber diesen Unternehmen erhebliche Vertragsstrafen erhoben werden, wenn bestimmte Regeln nicht penibel eingehalten worden sind.

Und: Kontrollieren Sie, ob Sie bei der Cyber-Versicherung rund um die Uhr Expertenrat einholen können. Denn ein sofortiger Service und Support von IT-Spezialisten ist bei einem Cyber-Vorfall das Wichtigste überhaupt.

HINWEIS:
Sie wollen testen, wie sicher Ihre IT ist? Die LVM bietet Ihnen kostenlos über lvm.de/cyber-check einen Online-Cyber-Check an. Anschließend besteht die Möglichkeit, ein Beratungsgespräch zu vereinbaren – denn auch die sicherste IT kann Ziel einer Cyber-Attacke werden.
■ Jutta Hülsmeyer

IGU e. V.