1/2020 Wie streitlustig ist unser Land? – Testen Sie Ihr Wissen!

Alle zwei Jahre präsentiert die Generali Deutschland AG eine detaillierte Analyse des Streitverhaltens in Deutschland. „Deutschlands großer Streitatlas 2019“ belegt mit Zahlen und Fakten, wie in der Bundesrepublik gestritten wird. Ziel der Veröffentlichung ist, die Gesellschaft für das steigende Risiko zu sensibilisieren, selbst im Alltag in Rechtsstreitigkeiten verwickelt zu werden. Die Studie bietet spannende Einblicke in die deutsche Streitkultur.

Sind Sie ein (Rechts)Streitexperte? Testen Sie Ihr Wissen und überprüfen Sie Ihre Vorurteile mit unserem Quiz! Die richtigen Lösungsbuchstaben ergeben in der korrekten Reihenfolge zusammengesetzt eine sichere Hilfe für alle Streitfälle.

1. Wie viel Prozent der Einwohner Deutschlands waren 2018 in Rechtsstreitigkeiten verwickelt?
C: 10 Prozent
R: 25 Prozent
E: 40 Prozent
F: 45 Prozent

2. Wie viele Verfahren haben einen Streitwert über 10 000 Euro?
B: 5 Prozent
U: 10 Prozent
Y: 20 Prozent

3. Wie lange dauern Rechtsstreitigkeiten im Durchschnitt?
C: Fast 50 % der Rechtsstreite beanspruchen mehr als ein Jahr.
D: 80 % der Streitigkeiten dauern länger als ein Jahr.
E: Nach einem Jahr sind 90 % aller Streitigkeiten erledigt.

4. In welchem Bundesland sind die Bewohner besonders häufig in Rechtsstreitigkeiten involviert?
P: Bayern
Q: Mecklenburg-Vorpommern
R: Nordrhein-Westfalen
W: Sachsen

5. … Und in welcher Großstadt?
E: Berlin
F: Hamburg
G: München
H: Köln

6. In welchem Bereich gibt es die meisten Rechtsstreitigkeiten?
B: Straßenverkehr und Mobilität
C: Privat- und Strafrecht
D: Arbeitsumfeld
E: Wohnen und Miete
F: Behörden und Finanzen

7. „Straßenverkehr und Mobilität“: Welche Streitigkeiten sind hier am häufigsten vertreten?
K: Fahrzeugmängel
I: Verkehrsunfälle
V: Blitzen/Tempoverstöße

8. „Wohnen und Miete“: Was steht hier an der Spitze?
A: Kündigung der Wohnung
O: Betriebskostenabrechnung
U: Nachbarschaftsstreit

9. Wer ist häufiger in einen Rechtsstreit verwickelt?
S: Männer
Y: Frauen

10. Vertreter welcher Altersklassen sind häufiger beteiligt?
W: Personen unter 36 Jahren
T: Personen in einem Alter zwischen 46 und 55 Jahren

Zum Abschluss ergänzend noch zwei Fragen zu einer Untersuchung des Statistischen Bundesamtes aus 2018:
11. Wer trägt am Steuer eines Pkw häufiger die Hauptschuld an Unfällen im Straßenverkehr?
Q: Frauen
R: Männer

12. In welcher Rolle im Straßenverkehr verursachen Frauen häufiger Unfälle als Männer?
P: Fußgängerin
N: Radfahrerin
O: Autofahrerin
T: Motorradfahrerin

Lösungen:
1. (R) Jeder vierte Einwohner Deutschlands war 2018 in Rechtsstreitigkeiten verwickelt. Menschen streiten immer häufiger und heftiger miteinander – vor allem im privaten Umfeld.
2. (U) Bei jedem zehnten Streit liegt der Streitwert über 10 000 Euro. Im Vergleich zum vorherigen Streitatlas ist dies ein Anstieg um 2,8 Prozent. Verfahrenskosten können übrigens ein Vielfaches des eigentlichen Streitwertes ausmachen.
3. (C) Fast die Hälfte aller Streitfälle (48 Prozent) dauert länger als zwölf Monate. Das liegt unter anderem daran, dass Streitigkeiten immer häufiger durch mehrere Instanzen gehen.
4. (R) Ballungsräume in Nord- und Westdeutschland sind Streit-Hotspots. Im bevölkerungsreichsten Flächenland Nordrhein-Westfalen wird am häufigsten gestritten (28,2 Streitfälle je 100 Einwohner). In Mecklenburg-Vorpommern, dem Bundesland mit der geringsten Bevölkerungsdichte, ist die Streitintensität um einiges geringer (23,8). Wenig streitet man auch in Sachsen (24,4) und am friedlichsten lebt es sich in Bayern (21,3). Stadtstaaten ausgenommen.
5. (H) Allein sieben Städte in der Liste der Top-10-Streitstädte (über 300 000 Einwohner) liegen in NRW. Die Jecken im Rheinland verstehen dabei überraschenderweise am wenigsten Spaß: Köln als Karnevalshochburg nimmt erstmalig den ersten Rang ein (32,2 Streitfälle je 100 Einwohner).
6. (C) Spitzenreiter unter den Themenbereichen ist das Privat- und Strafrecht (38,4 Prozent). Danach kommen die Themen Straßenverkehr und Mobilität (29,9 Prozent), Arbeitsumfeld (13,1 Prozent), Wohnen und Miete (11,3 Prozent) und auf Platz fünf Behörden und Finanzen (7,3 Prozent).
7. (V) 36 Prozent der Streitfälle fallen wegen vermeintlich ungerechtfertigtem Blitzen oder zu hohem Tempo an. Verkehrsunfälle bilden den zweiten Schwerpunkt (23 Prozent), Streitigkeiten wegen Mängeln am Fahrzeug (10 Prozent) sind zu großen Teilen dem Dieselskandal geschuldet.
8. (U) 28,7 Prozent der Konflikte gehen auf das Konto von Nachbarschaftsstreitigkeiten, dicht gefolgt von Unstimmigkeiten über die Betriebskostenabrechnung (28,2 Prozent). Den dritten Platz belegen Rechtsstreitigkeiten rund um das Thema Kündigung der Wohnung (15 Prozent). Besonders streitlustig sind übrigens Mieter und Hausbesitzer in Baden Württemberg und Berlin.
9. (S) Zoff und Zwist – eine Frage des Geschlechts? Männer sind eher in Rechtsstreitigkeiten verwickelt als Frauen (66,5 Prozent der Beteiligten zu 33,5 Prozent). Männern streiten vermehrt im Bereich Verkehr und Mobilität, Frauen im Bereich Privat- und Strafrecht.
10. (T) Im Alter zwischen 46 und 55 Jahren sind die Bewohner Deutschlands am häufigsten in Rechtsstreitigkeiten involviert (27,5 Prozent aller Streitfälle). Aber die jüngeren Erwachsenen unter 36 Jahren sind in den vergangenen Jahren deutlich streitlustiger geworden.
11. (R) Pkw-Fahrerinnen tragen nicht so häufig die Hauptschuld an Unfällen, in die sie verwickelt sind (53,3 Prozent im Gegensatz zu den Männern mit 57,7 Prozent). Das gilt für die Altersklasse bis 64 Jahre. In der Altersgruppe 65 oder älter verschulden häufiger Frauen die Unfälle.
12. (T) Betrachtet man alle Verkehrsunfälle verursachen laut Statistischem Bundesamt nicht nur männliche Autofahrer häufiger Unfälle, sondern auch männliche Radfahrer oder Fußgänger. Einzig als Fahrerin eines Kraftrades oder einer landwirtschaftlichen Zugmaschine zeigen sich Frauen häufiger verantwortlich als Männer.

Lösungswort: _ E _ H _ S _ C H _ _ Z_ E _ S I _ _ E _ _ N G

Hinweis: Den Berechnungen zugrunde liegt die Streitintensität. Die berechnet sich durch die gemeldeten Streitfälle je 100 Einwohner. Hierfür hat die Generali Deutschland – basierend auf Daten ihres Rechtsschutzversicherers Advocard – 390 000 Streitfälle aus dem Jahr 2018 ausgewertet.

■ Anne Hilchenbach, Dorothea Meckmann

IGU e. V.