Der Aufbruch in den Massenmarkt
Smartphones bedeuten die Verschmelzung des Handys mit dem Computer. Haben beide in ihren Anfangszeiten noch parallel und unabhängig voneinander existiert, so kam es später schnell zu unübersehbaren Annäherungen: Handys mit WAP-Technologie ermöglichten erste Zugriffe auf Web-Inhalte und über WLAN waren auch Laptops mit Internetverbindung zumindest in einem gewissen Rahmen mobil. Der Bedarf zeichnete sich immer klarer ab und seit der Erfindung des Smartphones verschwimmen die Grenzen zwischen der Welt der Handys und der der Computer nun endgültig.
Die Resonanz ist – gerade in Deutschland – enorm. Der Branchenverband Bitkom rechnet damit, dass 2013 mehr als 80 Prozent aller in Deutschland verkauften Handys Smartphones sein werden. Damit liegt man hierzulande weit über dem globalen Durchschnitt. Marktstudien gehen davon aus, dass bereits heute jeder dritte Bundesbürger über 14 Jahre ein Smartphone besitzt.
Und trotzdem sind Smartphones nur die Plattform für die eigentlichen Garanten dieses Erfolgs: Die Apps. Erst diese sind es, die den intelligenten Telefonen ihre besonderen Fähigkeiten verleihen, jedes Gerät absolut individuell werden lassen und die Hardwarekomponenten in immer neuer Weise kreativ nutzen.
Was sind eigentlich Apps?
Der Begriff „App“ leitet sich vom englischen Wort „Application“ ab, was mit „Anwendung“ übersetzt werden kann. Mit Apps sind also Anwendungen oder Programme gemeint, die auf den Smartphones genutzt werden können. Diese Idee ist an sich nicht neu. Auch auf den bisherigen Handys waren Programme installiert, mit denen der Nutzer seine Kontakte verwalten oder SMS schreiben konnte. Das Revolutionäre an der Idee der Apps auf Smartphones ist so etwas wie ein Baukastenprinzip: Das Betriebssystem des Smartphones stellt eine Plattform dar, auf der neben den Systemkomponenten auch viele andere Anwendungen laufen können. Diese Programme müssen nicht vom Hersteller des Betriebssystems stammen, sondern können von jedermann irgendwo auf der Welt programmiert worden sein. Alle Ressourcen, die zur Programmierung der Apps benötigt werden, sind kostenlos und frei verfügbar. Dieses System ermöglicht die Entstehung und Pflege von Apps in einer Menge und Qualität, wie sie kein kommerzieller Hersteller bieten könnte. Die Nutzer erstellen die Apps also zu sehr großen Teilen selbst, während sich der Hersteller des Betriebssystems lediglich das Recht zur Prüfung und Veröffentlichung der Anwendungen vorbehält.
Dieses Vorgehen hat dazu geführt, dass sich ein eigener Markt für Apps gebildet hat. Und obwohl der Großteil der Anwendungen für den Nutzer kostenlos ist, gibt es einige Unternehmen, die mit der Entwicklung, der Pflege und dem Verkauf von Apps gutes Geld verdienen.
Smartphone-Apps können enormen Mehrwert bieten
Neben vielen privaten Entwicklern haben auch Unternehmen den Mehrwert von Apps für sich und vor allem für ihre Kundenkommunikation erkannt. Schließlich stellen die kleinen Programme ein hervorragendes Marketinginstrument dar. Schafft man es, eine interessante App zu entwickeln und im Markt zu etablieren, so kommt der Kunde sehr häufig auf seinem privaten Smartphone mit der Marke in Kontakt. Man kann ihm einen besseren Service bieten, einen engeren Kontakt zu ihm pflegen und so die Kundenbindung und -loyalität positiv beeinflussen. Der Nutzungsgrad von Apps unter den Kunden ist hoch und der Trend zeigt weiter nach oben. Hatten Nutzer 2011 durchschnittlich 32 Apps auf ihrem Smartphone, waren es 2012 schon 41. Und nicht nur die Anzahl der Apps steigt, sondern auch die Zeitspanne, die der Nutzer mit ihnen verbringt.
Eine bunte Mischung
Das liegt nicht zuletzt daran, dass auch der Markt der verfügbaren Apps mittlerweile längst den Kinderschuhen entwachsen ist. Die Mehrheit der Anwendungen besteht nicht mehr aus Spielen für den einfachen Zeitvertreib, sondern es gibt viele nützliche Helfer für den Alltag, das Berufsleben, die Kommunikation und für die Unterhaltung. So haben beispielsweise soziale Netzwerke einen sehr hohen Marktanteil. Die Möglichkeit über diesen Weg immer und überall mit seinen Freunden in Verbindung sein zu können, überzeugt scheinbar viele Nutzer. Ebenso hoch im Kurs stehen Kommunikationsdienste, die der SMS mittlerweile längst den Rang abgelaufen haben. Auch Anwendungen für Online-Shops und Banking erfreuen sich großer Beliebtheit. Mehr und mehr Nutzer suchen heute nebenbei auf ihrem Smartphone nach den passenden Schuhen oder einem neuen Fernseher und zahlen dann ganz bequem über mobile Zahlungssysteme. Eine besondere Rolle kommt den Navigations-Apps zu. Sie verbinden in einzigartiger Weise die Fähigkeiten moderner Smartphones und führen den Nutzer über GPS ohne lästige Zusatzgeräte sicher ans Ziel. Und dies sind nur einige Beispiele aus der großen Vielzahl der verfügbaren Apps. Diese praktischen Helfer unterstützen im Alltag dort, wo früher langwierige und komplizierte Wege notwendig waren.
Die LVM im mobilen Zeitalter
Auch die LVM Versicherung ist bereits im Markt der Smartphone-Apps vertreten. Die Anwendung kann über den App-Store für das i-Phone heruntergeladen werden und bietet neben einer praktischen Agentursuche diverse Servicedienste wie eine Pannenhilfe, Schadensmeldung oder den direkten Zugriff auf das Kundenportal „Meine LVM“.
Ein Ende des Wachstumstrends der Smartphone-Apps ist nicht in Sicht, und kreative Entwickler lösen immer mehr Alltagsprobleme mit Hilfe der Mini-Anwendungen. Man darf gespannt sein, welche weiteren Innovationen aus diesem Bereich hervorgehen werden.
■ Dennis Cosfeld
Quellen: Smartphones in Deutschland mit 80 Prozent Marktanteil, Nielsen 1 in 2 own a smartphone, average 41 apps, Abruf am 19.07.2013.