4/2011 Mitarbeiter haben Ideen … und kennen Verbesserungsmöglichkeiten für Ihr Unternehmen

Schlagworte wie „Deutschland, Land der Ideen“ oder auch die jährlich wiederkehrenden Meldungen verschiedener Institute über Ideenmanagement-Systeme und deren Einsparpotenziale in Großunternehmen sind bekannt. Doch gibt es auch einen Weg für kleinere Unternehmen, die Ideen der Mitarbeiter zu nutzen und damit für alle am betrieblichen Prozess Beteiligten positive Effekte zu erzielen?

„Aber natürlich!“, so die Meinung von Rüdiger Keller, Prokurist der Abteilung Personal und seit langem engagierter Verfechter des Ideenmanagements „LVMIdeE“ der LVM Versicherung. Immer da, wo Menschen in Prozesse eingebunden seien, so Keller, gebe es Ideen, die Arbeitsabläufe vereinfachten oder Prozesse verbesserten. In Zeiten des harten Wettbewerbs könne sich kein Unternehmen diese wertvollen Ideen seiner Mitarbeiter entgehen lassen. Dazu bedürfe es jedoch eines systematischen Vorgehens bei der Generierung der Ideen.

Die LVM Versicherung ist hier schon über viele Jahre unterwegs. Sie hat sich mit LVM-IdeE auf die Fahnen geschrieben, der Mitarbeiterbeteiligung an den Unternehmensentwicklungen durchaus auch im Sinne der Optimierung von Prozessen und der Verhinderung von Verschwendung einen Rahmen zu geben. Die LVM nimmt dabei in der Versicherungswirtschaft der Bundesrepublik Deutschland eine Ausnahmestellung ein. Pro Jahr werden rund 2.000 Ideen von den Mitarbeitern in LVM-IdeE eingereicht. Der realisierte Jahresnutzen liegt im mittleren sechsstelligen Euro-Bereich.

Ideenmanagement auch im Mittelstand sinnvoll

Gerade in kleineren und mittleren Unternehmen ist ein solches Instrument zur Ideengenerierung und auch zur Umsetzung regelmäßig nicht vorhanden. Das liegt vielfach daran, dass Chef oder Chefin „die Seele des Geschäfts“ sind. Schließlich hat er/sie das Unternehmen meistens selbst gegründet, ausgebaut und zu seiner jetzigen Position am überwiegend regionalen Markt entwickelt. Wer so erfolgreich ist, kennt sich in allen Dingen aus und hat für alles auch die richtige Lösung und natürlich auch die besten Ideen. Aber ist das wirklich so?

„Ich bin sicher, erfolgreiche Unternehmer sind sich darüber im Klaren, dass sie nicht in allen betrieblich relevanten Themengebieten absolut auf der Höhe sein können. Beispiele hierfür sind die Delegation von steuerlichen Aufgaben an den Steuerberater oder auch die Einschaltung von Experten in spezifischen betriebstechnischen Fragestellungen. Wenn dies so ist, dann bietet es sich doch ausdrücklich an, einen weiteren Expertenkreis zur Optimierung der betrieblichen Bedingungen zu nutzen“, gibt Rüdiger Keller zu bedenken. Seine These lautet: Neben dem Chef sind es vor allem die Mitarbeiter in den Betrieben, die tagtäglich in ihrer Arbeit erleben, wo es hakt. Wenn also von Seiten der Unternehmensleitung Interesse daran besteht, diese Erfahrungen und Kenntnisse zu nutzen, bleibt nur ein Weg. Man fragt seine Mitarbeiter konkret danach, welche Chancen sie für das Unternehmen sehen bzw. wo ihre Vorschläge bezüglich der Optimierung von Prozessen liegen oder es Kundenwünsche gibt, die man berücksichtigen sollte.

Die Erfahrung zeigt, dass Mitarbeiter im Laufe ihrer beruflichen Tätigkeit einen wahren Schatz an Erfahrungen angesammelt haben. In diesen Vorstellungen steckt ein hohes Optimierungspotenzial. Zwar sind die Mitarbeiter je nach Typ bereit und in der Lage, ihre Vorschläge unaufgefordert einzubringen. Viele scheuen sich jedoch, selbst aktiv zu werden. Sie befürchten, mit ihren Ideen und Vorstellungen ihren Vorgesetzten zu brüskieren. Damit ist es Aufgabe der Führungskraft, durch direkte Ansprache ihrer Mitarbeiter, diese Quelle an beruflicher Kompetenz und Erfahrung in ihrem Unternehmen zu nutzen. Sofern das für Chefs selbst problematisch erscheint, besteht auch die Möglichkeit, sich hierbei durch externe Anbieter unterstützen zu lassen.

Mitarbeiter erwarten Anerkennung für ihre Ideen

Oberstes Gebot einer erfolgreichen Ideengenerierung ist das verstärkte Einbeziehen der Mitarbeiter in die betrieblichen Abläufe und Entwicklungen. Mitarbeiter werden dazu bereit sein, wenn sie erkennen, dass sie hier bei ihrem Chef ein offenes Ohr finden und ihre Vorstellungen ernsthaft geprüft werden. Ob dabei begleitend auch finanzielle Anreize angeboten werden, ist weitgehend davon abhängig, welche Kultur im Unternehmen gepflegt wird. Keller: „Vieles geht auch ohne Geld, aber nichts geht ohne Anerkennung.“ Es lohnt sich in jedem Fall, einmal den Versuch zu starten und sich einen weiteren Expertenkreis zu erschließen, der die Unternehmer in ihrer betrieblichen Entwicklung deutlich weiterbringen kann.
■ Gesche Seifert-Post

Für Fragen steht Rüdiger Keller gerne zur Verfügung.
Telefon (0251) 702 2608
E-Mail: r.keller@lvm.de

IGU e. V.